@AdLibitum AdLibitum schrieb:In meiner Logik kann diese nur "Leben" lauten. "Tod sein" sagt nur aus, dass jemand nicht mehr da ist. Wenn man sagt, man wäre dann tot, dann lässt man sich nicht auf die philosophische Frage ein. Man gibt kein Statement damit ab und sagt im Grunde nur, dass man keine Ahnung hat.
Bitte versteh' mich nicht falsch, ich möchte gerne verstehen, warum du auf ein weiteres Leben schlussfolgerst.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn es ein Leben nach dem Tod geben würde. Diese Erkenntnis würde mir wohl sehr viel Last von den Schultern nehmen, zumindest stelle ich mir das so vor.
Denkst du, dass der alte Körper zwar stirbt, aber man selbst wieder von Neuem beginnen kann?
Das wirft für mich halt die Frage auf, wie viel man von seiner alten Persönlichkeit und von seinen Erinnerungen behält. Falls man seine alten Erinnerungen an seine geliebten Mitmenschen behält, dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass niemand im neuen Körper Kontakt zu seinen alten Mitmenschen sucht.
Beispiel:
Eine Tochter verliert ihre Mutter, die altersbedingt verstorben ist. Nehmen wir an, die Tochter ist zu dem Zeitpunkt 40 und ihre verstorbene Mutter wird als Mensch wiedergeboren. Als Baby wird es einem natürlich nicht möglich sein, zu seiner alten Familie wieder Kontakt aufzubauen. Also warten wir, bis die verstorbene Mutter in ihrem neuen Körper 15 Jahre alt wird. Jetzt wäre es doch logisch, dass die Mutter wieder Kontakt zu ihrer Tochter sucht, mit 15 wäre das doch kein Problem. Noch weniger mit 20 Jahren - die Tochter würde auch dann mit großer Wahrscheinlichkeit noch leben.
Ok. Da es bis jetzt keine vermehrten Fälle von verstorbenen Personen gibt, die Jahre später ihre alten Angehörigen wieder besuchen wollten (zumindest nachgewiesene Fälle, denn es lässt sich leicht nachweisen, wenn derjenige wirklich komplette Erinnerungen von seiner vorher verstorbenen Persönlichkeit besitzt), muss ich darauf schließen, dass dieser Personen, die versterben und "vermeintlich" wiedergeboren werden:
A: ihre Erinnerungen und ihre Persönlichkeit nicht behalten
B: ihre Erinnerungen nicht behalten, aber dafür ihre Persönlichkeit
C: überhaupt nicht wiedergeboren werden
Und das ist mein Problem. Bei B könnte man noch argumentieren, dass die Person weiterhin bestehen bleibt, man es aber nicht wirklich nachweisen kann. Bei mehr als sieben Milliarden Menschen gleichen sich viele Persönlichkeiten wohl auch zwangsweise.
Für A wird es wohl nie möglich sein, dies zu beweisen, deshalb liegt für mich C am nächsten.
Viele sagen ja, dass sie der Meinung sind, dass unser Körper uns die Möglichkeit gibt Erfahrungen zu sammeln und als Erinnerungen zu speichern, wir aber nicht an unseren materiellen Körper gebunden sind und diesen nach dem Tod zurücklassen und somit auch zumindest die Erinnerungen. Wie kann man so etwas beweisen?
Und genau damit habe ich einfach meine Probleme. Vielleicht kannst du mir erklären, wie du dir diese Transformation in einen neuen Körper vorstellst, also warum unsere Persönlichkeit nicht an den Körper gebunden ist. Und wenn unsere gesamte Persönlichkeit, also alles, was uns als Individuum ausmacht, dabei verloren geht... warum kann man nicht davon sprechen, dass einfach ein Leben unwiderruflich zu Ende geht?
Ich sehe ein, dass dich deine Logik zu einer anderen Schlussfolgerung führt, als es bei mir der Fall ist. Beide Ansichten entspringen unserer jeweiligen Logik, die rein auf subjektiver Basis aufgebaut ist.
Oder gibt es da etwas, dass dich absolut sicher sein lässt, und das mich auch überzeugen muss?
AdLibitum schrieb:
Dann Rede ich von Neugeburt und du stellst postwendend Neugeburt mit Wiedergeburt gleich.
Willst du mir den Unterschied erklären, damit ich beim nächsten Mal nicht den selben Fehler begehe? Überall, wo ich gesucht habe, wird Neugeburt mit Wiedergeburt gleichgesetzt.
Im Englischen heißt beides rebirth. Ich bin schon auf deine Erklärung gespannt, danke!
Und wegen Mutter und Tochter:
Ich nehme an, dass die Tochter das Haus ihrer Mutter geerbt hat und weiterhin darin wohnt. Bei so vielen Menschen, die jeden Tag sterben, ist dies mit Sicherheit bei sehr vielen der Fall. Darum wäre es für die Mutter auch kein Hindernis, ihre Tochter wieder zu finden.
Oder man sucht nach ihrem Namen und addet sie bei FB, Möglichkeiten würde es immer geben.