@Celladoor @HeurekaAHOI HeurekaAHOI schrieb:Das ist nun auch so ein Punkt: 15 Millionen Grad. Ich kann ja auch behaupten, auf einem bestimmten Stern in der Andromeda Galaxy gibt es rosa Meerschweinchen. Keiner kann mir das Gegenteil beweisen, also gilt bis dahin das was ich gesagt habe. Man kann so schön sagen in der Sonne sind es 15 Millonen Grad. Keiner würde sich dennoch jemals zur Sonne wagen, und ein Thermometer da dran halten. Ich bin gezwungen es zu glauben. Was ich damit sagen will ist: Die Wissenschaft kann sicherlich sehr viel und ist sehr weit fortgeschritten, was man ja an der Atomkraft sehen kann. Aber auf der anderen Seite wird von den "normalen" Bürgern und Bürgerinnen verlangt, sie hätten Dinge zu glauben, wenn man es eben nicht nachprüfen kann, ob bestimmte Dinge wie über den Zustand der Sonne/Corona wirklich so sind. Man ist gezwungen Ihnen zu glauben.
Celladoor schrieb:Gar nichts wird von "normalen" Bürgern und Bürgerinnen verlangt, solange sie nicht über Dinge abkotzen die sie nicht verstehen. Was man verlangen kann, ist dass sie sich erstmal informieren was Wissenschaft ist und wie sie funktioniert. Wenn du das geschafft hast komm wieder oder kotz im VT oder Eso Bereich ab.
Das Problem besteht hier weniger darin, dass Wissenschaftler von Nichtwissenschaftlern verlangen unbelegte Dinge zu glauben, sondern viel mehr darin, dass die meisten Menschen nicht die Vorgehensweise von Wissenschaft verstehen, was in einem falschen Bild der Wissenschaft oder gar Wissenschaftsfeindlichkeit mündet.
Das allgemeine Bild eines Wissenschaftlers sieht in etwa so aus, dass man sich einen alten Mann mit ungekämmten Haaren vorstellt, der in seiner Kammer über abstruse Ideen theoretisiert und sich allerlei Quatsch ausdenkt und dies dann der Allgemeinheit als "Wahrheit" verkaufen will.
Dies führt dann dazu, dass die Allgemeinheit dann die Wissenschaftler, die sie mit dem Typus des "verrückten Professors" identifizieren im besten Fall belächeln und für realitätsfern halten, im schlimmsten Fall feindselig werden weil sie sich für dumm verkauft fühlen.
Dies wiederum führt Wissenschaftler und der Wissenschaft freundlich gesonnenen Leute wie
@Celladoor dazu, diese Leute für naiv oder gar ignorant zu halten und zu bezeichnen, weil sie es leid sind diesen Sachverhalt immer wieder aufs Neue zu erklären. Daraufhin fühlen sich die Nichtwissenschaftler umso mehr im recht usw.
Wie gesagt liegt das eigentliche Problem darin, das diesen Bild an sich schon falsch ist. Tatsächlich läuft es so ab, dass man eine Hypothese erstellt, und diese mit
Belegen stützt, worauf sie dann zur Theorie wird. Je mehr Voraussagen die Theorie macht, desto mehr kann man sie testen und umso standfester wird sie letztendlich, sofern die Belege vorhanden sind. Werden nur ein Teil der Aussagen belegt kann die Hypothese/Theorie weiter verfeinert werden, werden keine Belege für die Voraussagen erbracht, gilt die Hypothese als widerlegt.
Was nun Deine Aussage bezüglich der Sonne angeht, so muss niemand mit dem Thermometer hinfliegen und nachmessen. Warum nicht? Die Antwort darauf ist eine Gegenfrage: Warum sollte man dem Thermometer glauben? Schließlich kann das Thermometer falsch kalibriert sein oder gar absichtlich manipuliert. Nun könnte man sagen: "Tja, dann nehmen wir halt ein Thermometer, von dem wir wissen, dass es ordnungsgemäß funktioniert."
Aber wie können wir wissen, dass es das tut? Nun, wenn man weiß wie ein Thermometer funktioniert, kann man testen ob jenes spezielle Thermometer, das zur Sonne geschickt wird ebenfalls i.O. ist. Ansonsten muss man eine Person seines Vertrauens fragen, die das für einen übernimmt.
Nun lautet die Frage, wenn die Zuverlässigkeit des Thermometers das Einzige ist, das seine Nutzung einschränkt, könnte man dieses Prinzip nicht auch auf alles andere anwenden? Und die Antwort lautet ja. Wenn sich eine Methode zur beschreibung eines Sachverhalts eignet, dann kann man sie auf einen ähnlichen Sachverhalt übertragen.
Deswegen ist es, auch von der Tatsache abgesehen, dass alles bei Millionen von Kelvin zerstört wird sinnlos, ein Thermometer zur Sonne zu schicken. Wir haben nämlich Theorien zur beschreibung von Gasen, Strahlung und gravitation, die sich alle tausendfach in der wissenschaftlichen Überprüfung und im Alltag bewährt haben, und die uns ebensogute Ergebnisse liefern.
@mayday mayday schrieb:Eher mühe habe ich mit diesen unzähligen Variablen, die wir erfunden haben um das Universum als ganzes zu erklären; dunkle Materie, dunkle Energie und was noch alles kommen wird. Ist mir klar, es passt wunderbar in unser Modell, bei dem zu wenig Masse vorhanden ist, dennoch wird die Liste immer länger..
Wir haben keine unzähligen Variablen erfunden, sondern wir haben etwas beobachtet, dass mit den bisherigen Theorien so nicht erklärbar ist und dem einen Namen gegeben wurde. Dunkle Materieund dunkle Energie heißen so, weil wir sie nicht sehen können bzw. deren Natur bisher noch unverstanden ist. Die beschleunigte Expansion des Universums sowie die Eigenschaften von Galaxien und Galaxienhaufen sind jedoch Tatsachen.