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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

336 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Fusion, Kernfusion, Iter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

06.11.2017 um 13:58
Thomas Klinger, wissenschaftlicher Leiter von Wendelstein 7-X, hat auf n-tv ein Interview gegeben.

http://www.n-tv.de/wissen/Die-Kernfusion-wird-rechtzeitig-kommen-article20111394.html

Interessante Neuigkeiten vermeldet er nicht, aber die n-tv-Jungs hatten leider auch nur 08/15 Fragen in petto. Die neue Ausbaustufe ermöglicht nun fast täglich eine Leistungssteigerung, und man hat im Bereich von 30-40 Millionen Grad auch schon einige Rekorde geknackt.

Mit Fusionsstrom aus der Steckdose ist aber trotzdem erst ab der zweiten Hälfte des Jhd. zu rechnen, bisher ist auch noch nicht entschieden, welcher Reaktortyp das Rennen machen wird (Tokamak oder Stellerator). Wenn Iter so weit ist, wird man sich anhand der Daten dann auf eine Lösung festlegen.


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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

12.11.2017 um 14:50
Hallo

Den bestätigten Erwartungen nach, gelingt es mit Fusionsreaktoren für einen kurzen Moment Energiemengen frei zu setzen, die über der Summe von enthaltener thermischer und kinetischer Energie liegen.
Da es nun noch Versuchsanlagen sind, ist die Energiebilanz des gesamten Systems natürlich immer noch unter einem Wirkungsgrad von 1.

Wenn ich das richtig verstehe, dann soll zu einem in Zukunft liegenden Moment der Wirkungsgrad dieser Reaktoren größer 1 werden.

Aus verschiedenen pseudowissenschaftlichen Vorführungen ( LENR... u.a. ) geht als Scheitelpunkt der Diskussionen immer die Frage hervor, ob die vermeindlichen Geräte mit ihrem Energieüberschuss eigenständig angetrieben werden können und somit ewig arbeiten und gleichzeitig nutzbare Energie zur Verfügung stellen.

Diese Frage stelle ich mir bei Fusionsreaktoren auch.

Soll ein Fusionsreaktor sich selbst betreiben können und zusätzlich nutzbare Energie liefern?


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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

12.11.2017 um 16:56
Zitat von nisusnisus schrieb:Diese Frage stelle ich mir bei Fusionsreaktoren auch.
Zunächst einmal sollte man wissen, dass noch keine Fusionskraftwerke zur kommerziellen Energiegewinnung existieren, daher sind auch noch keine genauen Angaben zum Gesamtwirkungsgrad möglich.

Das was du in deinem Beitrag als "Wirkungsgrad" bezeichnest, ist vermutlich der sogenannte Q-Faktor, also das Verhältnis der produzierten thermische Leistung zur Leistung die für die Plasmaheizung aufgewendet werden muss. Dieser Faktor muss in der Tat für den energetisch wirtschaftlichen Betrieb eines Fusionsreaktors deutlich über 1 liegen. Derzeit hat man den Faktor 1 bei tatsächlichem DT –Betrieb noch nicht ganz erreicht, wird man aber sicher noch.

Die bei einer DT-Reaktion entstehenden Neutronen tragen ca. 80% der Reaktionsenergie aus dem Plasma, der Rest steckt in den Alphateilchen (Helium-Kerne). Diese Alphateilchen verbleiben im Plasma, und geben über Stöße Energie ans Plasma ab, was zur Plasmaheizung beiträgt, man spricht dann auch von Plasmazündung. Ist diese Energie größer als die Verlustenergie (Bremsstrahlung, Plasmaverlust, etc.), dann kann sich das Plasma selbst aufrechterhalten. Die notwendige Temperatur, bei der das möglich ist, beträgt mindestens 100 millionen Grad (Kelvin oder °C spielt da keine Rolle mehr) oder 10 keV.

Das, was wir letztlich nutzen werden, ist die kinetische Energie der frei werdenden Neutronen, die das Plasma quasi wechselwirkungsfrei verlassen können, und erst im sogenannten Blanket gebremst werden. Die Energie wird somit in Wärme umgewandelt die zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt wird, welcher Dampfturbinen antreibt, die dann letztlich elektrische Energie liefern...

Bei diesem Prozess versauen uns insbesondere die Turbinen die Bilanz, da selbst die modernsten unter ihnen gerade mal auf einen Wirkungsgrad von ca. 60% kommen. Unterm Strich sind wir somit weit entfernt von 100%, vermutlich sogar noch unter 50%.


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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

12.11.2019 um 08:12
Bin grad auf Neuigkeiten gestoßen:

Machine 3: Erster einsatzfähiger Fusionsreaktor bis 2024
Der erste einsatzfähige Fusionsreaktor eines komplett neuen Typs soll bis 2024 erfolgreich Energie gewinnen. Anders als Stellerator- oder Tokamak-Reaktoren soll die von britischen Forschern konzipierte „Machine 3“ weniger kompliziert und deutlich günstiger zu betreiben sein.
Das britische Unternehmen First Light Fusion (FLF) hat nun eine neue Testanlage in Betrieb genommen: Für das Experiment wurde zum elektromagnetischen Abschießen der Projektile „Machine 3“ konstruiert: Sie besteht aus sechs Kondensatorbänken, die radial um eine zentrale Vakuumkammer angeordnet sind, in der das Experiment stattfindet. Die Kondensatoren werden innerhalb einer Minute auf 200.000 V aufgeladen, die gespeicherte Energie wird dann in weniger als zwei Mikrosekunden entladen: Mit einem Strom von 14 Mio. Ampere wird ein intensives Magnetfeld erzeugt, welches das Projektil auf 20 km pro Sekunde beschleunigt und 200 KJ kinetische Energie liefert.

Seit Kurzem ist die Maschine mit allen sechs Bänken erfolgreich in Betrieb. Jede Entladung entspricht 500 Gewitterblitzen, es werden insgesamt 2,5 MJ verwendet. Die bisher erzielten Fortschritte bestätigen den Zeitplan des Unternehmens, bis 2024 eine Fusion mit Energiegewinn zu erzielen – das wäre der Beginn des Fusionszeitalters.

Elektromagnetisch beschleunigtes Projektil

Paul Holligan, Leiter der Abschusseinrichtung bei FLF, erklärt: „Wir haben einen anderen Ansatz als die übrigen Organisationen, die einen Fusionsreaktor entwickeln wollen. Wir verwenden keine Laser oder Magnetfelder, denn das ist sehr kompliziert und kostspielig. Durch die Wahl eines elektromagnetisch beschleunigten Projektils haben wir Kosten und Komplexität deutlich reduziert. In der Praxis besteht die Herausforderung darin, Form und Design des getroffenen Ziels zu perfektionieren. Hier arbeiten wir an neuartigen IP-Lösungen und entwickeln unsere Simulationsmodelle weiter, dies ist die wissenschaftliche Herausforderung.“

Beim Konzept von FLF mussten die Entwickler alle sechs Kondensatorbänke synchron aktivieren, deren Genauigkeit im Nanosekundenbereich liegen muss. Die elektrische Energie wird in 192 Kondensatoren gespeichert, die paarweise angeordnet sind. Jedes der 96 Paare wird durch einen eigenen Schalter gesteuert, der in der Lage sein muss, die Spannung zu halten und die großen Ströme zu übertragen. An dieser Stelle kommen die eher unscheinbaren Digitizer-Karten von Spectrum Instrumentation ins Spiel: Nach dem Abfeuern erfassen Digitizerkarten des Typs M2i.4912-exp hunderte Messwerte jedes Kondensators und die Strom- und Spannungswerte von zahllosen Sensoren in den Kondensatorbänken mit einer Abtastrate von 10 MS/s in einem Zeitintervall von 100 ns.

Mit den sogenannten Star-Hub-Modulen von Spectrum werden die 32 Digitizerkarten in zwei Bänken zu je 16 miteinander verbunden, um die Synchronizität aller 256 Eingangskanäle zu gewährleisten. Es lassen sich bei Bedarf weitere Kanäle hinzuzufügen. Alle Vorgänge geschehen innerhalb von Nanosekunden, daher ist die Genauigkeit des Abfeuerns und der Datenerfassung von größter Bedeutung. „Das System darf keinerlei Toleranzen oder Fehler haben, da wir bei jedem Abfeuern des Projektils wertvolle Erkenntnisse gewinnen und uns daher auf die Qualität der Daten verlassen müssen“, fügt Paul Holligan hinzu.
Von einer Garnele inspiriert

Einer der Gründer von FLF wurde von der Pistolengarnele inspiriert, die eine ihrer Scheren so schnell zuschnappen lässt, dass sich im Wasser Hohlräume bilden, die sich erwärmen und Plasma bilden, wenn sie implodieren. Die entstehende Schockwelle betäubt die Beute. Dies ist das einzige natürlich vorkommende Beispiel für das Phänomen der Trägheitsfusion. FLF nutzt dieses physikalische Phänomen, um auf komplexe Eindämmungsmechanismen wie durch Magnetfelder verzichten zu können.

Stattdessen konzentriert sich FLF auf die Implosion, um damit die Hitze und den Druck wie im Inneren der Sonne nachzuahmen. Trägheitsfusion bedeutet, dass das Plasma durch seine eigene Trägheit statt durch Magnetfelder oder Laser zusammengehalten wird. Gerade die großen Energiemengen, die die Magnetfelder und Laser erfordern, machen es so schwierig, den Fusionsgewinn zu erreichen. Das Konzept von FLF benötigt nur einen Bruchteil der Energie, somit ist die Schwelle deutlich leichter zu überschreiten, bei der mehr Energie gewonnen als eingesetzt wird.
Was kann man davon halten?


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12.11.2019 um 10:11
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Was kann man davon halten?
Wenn da was dran wäre, hätte man von seriösen Quellen sicher schon etwas gehört. Der Artikel ist immerhin schon über 5 Monate alt, zudem wäre es eine echte Sensation ... ich glaube nicht, dass sich die Firma in dem Fall an eine drittklassige Plattform gewandt hätte, die bereits im ersten Absatz ihre Unkenntnis zum Besten gibt...
Wie im Inneren unserer Sonne wird durch das Verschmelzen von Deuterium- und Tritiumatomen Energie freigesetzt


Gerade im Bereich Kernfusion gab es schon häufiger Ankündigungen, die letztlich im Nichts verpufften, hier sieht es zunächst nicht anders aus, ... aber warten wir ab, was da noch kommt :D


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12.11.2019 um 11:20
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wenn da was dran wäre, hätte man von seriösen Quellen
Ist die Seite denn nicht seriös? Bin da nur zufällig drüber gestolpert, als dieses Video auf YT random bei mir lief, und dort war halt diese Seite verlinkt.

Aber hast recht, man findet nicht wirklich etwas beim googeln, und schon gar nicht auf den bekannten relevanten Seiten.

(und bevor Du dich wieder aufregst, ich mag den Typen in dem Video auch nicht, da er auch nicht alles sauber erklärt. Wie gesagt, bin nur zufällig drauf gestoßen)


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13.11.2019 um 11:48
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Stattdessen konzentriert sich FLF auf die Implosion, um damit die Hitze und den Druck wie im Inneren der Sonne nachzuahmen.
erinnert mich schon seeehr stark an das ganze Thema Schauberger und Ufo Antriebe. Wurde da nicht auch ständig von Implosion geschwafelt?


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13.11.2019 um 11:56
Zitat von RoestiRoesti schrieb:erinnert mich schon seeehr stark an das ganze Thema Schauberger und Ufo Antriebe. Wurde da nicht auch ständig von Implosion geschwafelt?
Sorry, keine Ahnung. Ich habe es, wie oben beschrieben, nur zufällig aufgegriffen und wollte hier mal lesen was davon zu halten ist ;)


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13.11.2019 um 12:14
Zitat von RoestiRoesti schrieb:Wurde da nicht auch ständig von Implosion geschwafelt?
Bei der Trägheitsfusion hat die Implosion tatsächlich eine gewisse Relevanz, ebenso sind Temperaturen wie im Inneren der Sonne kein Ding mehr. Beim Druck sind wir jedoch noch nicht in der Lage das auch nur annähernd hinzubekommen, und werden es vermutlich auch niemals.

Wikipedia: Trägheitsfusion


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08.01.2020 um 16:23
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb am 12.11.2017:Bei diesem Prozess versauen uns insbesondere die Turbinen die Bilanz, da selbst die modernsten unter ihnen gerade mal auf einen Wirkungsgrad von ca. 60% kommen. Unterm Strich sind wir somit weit entfernt von 100%, vermutlich sogar noch unter 50%.
Turbinen sind eben Wärmekraftmaschinen und die kommen nur an den Carnot Wirkungsgrad heran.
\eta_c = \frac{T_h - T_k}{T_h} = 1 - \frac{T_k}{T_h}


Wenn man für Tk= 15°C und für Th =2000°C annimmt, was materialtechnisch schon sehr sportlich ist kommt man auf:

\eta_c = 1-\frac{288,15}{2273,15}=0,873



Das ist ein theoretischer Wirkungsgrad (physikalische Grenze), der mit realen Turbinen vielleicht zu 95% erreichbar ist.


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09.01.2020 um 18:36
Zitat von skagerakskagerak schrieb am 12.11.2019:Ist die Seite denn nicht seriös? Bin da nur zufällig drüber gestolpert, als dieses Video auf YT random bei mir lief, und dort war halt diese Seite verlinkt.
Wenn das vor fünf Monaten war, dann ist das wahrscheinlich eine Knallnummer, da waren auf einmal ganz viele euphorische Berichte im Netz, die in diese Richtung gingen, die Rede war von Kunststoff Pellets, die irgendwie beschossen wurden, teilweise war auch von elektrischen Durchschlägen die Rede, das ist aber weitgehend aus dem Netz verschwunden.

Für 20km pro Sekunde braucht man schon ein ziemlich großes Railgunn und ein Hochvakuum :D


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09.01.2020 um 18:45
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Wenn das vor fünf Monaten war, dann ist das wahrscheinlich eine Knallnummer, da waren auf einmal ganz viele euphorische Berichte im Netz, die in diese Richtung gingen, die Rede war von Kunststoff Pellets, die irgendwie beschossen wurden, teilweise war auch von elektrischen Durchschlägen die Rede, das ist aber weitgehend aus dem Netz verschwunden.

Für 20km pro Sekunde braucht man schon ein ziemlich großes Railgunn und ein Hochvakuum :D
Das war mir so natürlich nicht bewusst, wollte nur gerne mal was beitragen hier ;)


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28.05.2020 um 17:40
Vor einigen Jahren hatte Celladoor mal einen Podcast vorgestellt, in dem u.a. der wissenschaftliche Leiter des Wendelstein 7-X, Thomas Klinger, tiefe Einblicke in das Projekt vermittelte.

Beitrag von Celladoor (Seite 2)

Nun hat UWudL ein Video produziert, in dem Thomas Klinger erneut auf Fragen eingeht, und in dem man auch endlich mal was sieht. So bekommt man einen recht guten Einblick in die Komplexität und Größe der Anlage.

Youtube: Fusionsforschung: Stellarator Wendelstein 7-X in Greifswald
Fusionsforschung: Stellarator Wendelstein 7-X in Greifswald
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10.09.2020 um 14:36
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb am 06.11.2017:Interessante Neuigkeiten vermeldet er nicht, aber die n-tv-Jungs hatten leider auch nur 08/15 Fragen in petto. Die neue Ausbaustufe ermöglicht nun fast täglich eine Leistungssteigerung, und man hat im Bereich von 30-40 Millionen Grad auch schon einige Rekorde geknackt.

Mit Fusionsstrom aus der Steckdose ist aber trotzdem erst ab der zweiten Hälfte des Jhd. zu rechnen, bisher ist auch noch nicht entschieden, welcher Reaktortyp das Rennen machen wird (Tokamak oder Stellerator). Wenn Iter so weit ist, wird man sich anhand der Daten dann auf eine Lösung festlegen.
Hallo Leute!
Ich habe eigentlich einen anderen thread gesucht und bin nur zufällig hier gelandet und das Thema hat mich gleich interessiert.Und zwar aus folgenden Gründen: Allerdings habe ich noch nicht alles gelesen.
Ich bin Dipl Ing FH Heilbronn.Meine Dipl-Arbeit habe ich auf dem Gebiet der Plasmaphysik gemacht.Deshalb auch zT mein Interesse.Ausserdem beschäftige ich mich "spekulativ" mit möglichen Zukunfts-Technologien.
Warum "spekulativ" werdet ihr gleich sehen.

Von 1956-1963 ging ich aufs Gymnasium.In dieser Zeit bekam ich auch Jugendbücher geschenkt.In diesen ging es um Abenteuer,Reisen,Historisches und auch damals moderne Technik.
In einem davon ging es auch um die zukünftige Energiegewinnug durch Kernfusion.
Wie weit damals die Praxis war weiss ich nicht mehr.Aber von ITER,Stellarator usw war noch nicht die Rede.Und die Laser waren noch ganz am Anfang.Und nicht in diesem Zusammenhang.

Aber worauf ich hinaus will, ist die Zukunfts-Prognose bis zur effektiven Stromgewinnug war damals: Noch ca 30 Jahre.
Meine Brötchen verdiente ich dann aber vor allem in der Chip-Entwicklung.Und nach 30 Jahren (also ca 1990) sties ich dann zufällig auf den damaligen Stand der Fusions-Forschung.

Aber auch hier geht es mir um die Prognose: nähmlich nochmal 30 Jahre.
Jetzt haben wir 2020 und die 30 Jahre sind wieder um.
Ihr seht schon worauf ich hinaus will.Nach meinem letzten Stand bleibt das Plasma immer noch kaum 1 Minute stabil.

Was mir hier beim Lesen hier aufgefallen ist: Wieviele auf dem Sektor ihre eigenen Brötchen backen.Das ist doch ein Projekt das die Zukunft der ganzen Menschheit betrifft.
Man müsste den Aufwand bündeln.
Mit der ISS gibt es immerhin einen guten Ansatz.

Für die Interessierten : Mein Plasma hatte folgende Parameter.
Energiezufuhr: induktiv, Gas: Argon, Druck 1 bar, HF 10,7 MHz, P= 6 KW Tmax ca 11.000 K

Bin gespannt was es noch für Prognosen gibt?
Gruss caligae168


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Fusion: Stellarator (Wendelstein 7-X), Tokamak (ITER) & Andere

11.09.2020 um 10:04
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Von 1956-1963 ging ich aufs Gymnasium.In dieser Zeit bekam ich auch Jugendbücher geschenkt.
Lass mich mal raten: "Das Neue Universum" ?
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Aber worauf ich hinaus will, ist die Zukunfts-Prognose bis zur effektiven Stromgewinnug war damals: Noch ca 30 Jahre.
Die ganze technische Entwicklung war tatsächlich langsamer als man es sich in den Fünfzigern gedacht hate. Zumindest bei der damals bekannten und beschriebenen Technik. Sonst würden wir heute in Städten unter Wasser wohnen und Urlaub auf dem Mars machen. Das betrifft gerade und insbesonders die Atomtechnik. Das nuklear betriebene Auto, von dem man damals träumte hat es nie gegeben und wird es in absehbarer Zeit auch nicht geben. Und selbst eine Nummer größer bei den Schiffen ist man bis heute über einige Versuchsschiffe ("Otto Hahn") und die Spezialanwendung Atom-Uboote nicht hinaus gekommen.
Der Grund ist einfach festzustellen: Die Kernspaltungs-Technologie ist aufwendig und kompliziert und viel zu gefährlich für mobile Alltags-Anwendungen. Die Kernfusions-Technologie setzt da noch eins drauf. Eine stabile Miniatur-Sonne als Energieproduzent - und darauf läuft die Technik ja hinaus - ist etwas an den Grenzen dessen was hergestellt werden kann. Vielleicht jenseits dieser Grenzen.
Ich will jetzt hier nicht in Pessimismus machen, aber ich halte es ohne weiters für möglich, dass daraus niemals eine wirtschaftlich angewandte Technologie wird.


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11.09.2020 um 10:21
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Die ganze technische Entwicklung war tatsächlich langsamer als man es sich in den Fünfzigern gedacht hate. Zumindest bei der damals bekannten und beschriebenen Technik. Sonst würden wir heute in Städten unter Wasser wohnen und Urlaub auf dem Mars machen. Das betrifft gerade und insbesonders die Atomtechnik. Das nuklear betriebene Auto, von dem man damals träumte hat es nie gegeben und wird es in absehbarer Zeit auch nicht geben. Und selbst eine Nummer größer bei den Schiffen ist man bis heute über einige Versuchsschiffe ("Otto Hahn") und die Spezialanwendung Atom-Uboote nicht hinaus gekommen.
Der Grund ist einfach festzustellen: Die Kernspaltungs-Technologie ist aufwendig und kompliziert und viel zu gefährlich für mobile Alltags-Anwendungen. Die Kernfusions-Technologie setzt da noch eins drauf. Eine stabile Miniatur-Sonne als Energieproduzent - und darauf läuft die Technik ja hinaus - ist etwas an den Grenzen dessen was hergestellt werden kann. Vielleicht jenseits dieser Grenzen.
Ich will jetzt hier nicht in Pessimismus machen, aber ich halte es ohne weiters für möglich, dass daraus niemals eine wirtschaftlich angewandte Technologie wird.
Das Problem ist weniger die technische Entwicklung als das diese nicht zum Einsatz kommt wegen Geld, aktuell ist nicht die Technik der limitierende Faktor, sondern unser System. Dies trifft natürlich auch die Entwicklung und Forschung in der Fusion.


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11.09.2020 um 11:55
@Lupo54
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:caligae168 schrieb:
Von 1956-1963 ging ich aufs Gymnasium.In dieser Zeit bekam ich auch Jugendbücher geschenkt.

Lass mich mal raten: "Das Neue Universum" ?

caligae168 schrieb:
Aber worauf ich hinaus will, ist die Zukunfts-Prognose bis zur effektiven Stromgewinnug war damals: Noch ca 30 Jahre.
Hallo @Lupo54!
Ich würde sagen Bingo!Aber mit einer kleinen Einschränkung.Ich bekam auch andere Bücher aus dem Genre.Aber soweit ich mich erinnere war das NU die einzige Buchreihe.Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch.
Und falls es dich interessiert habe ich noch was zum NU und Zukunfts-Prognosen.

ich habe folgendes auf anderen threads schon erwähnt:
Mein Vater war aus Graz.Deshalb war ich in meiner Jugend oft dort.Mein Grossvater war im Schulwesen.Hofrat, Professor und zeitweise Direktor des "Handels-Gymnasiums".Und in seinen Bücherschränken waren zB nicht nur "Die Entstehung der Arten", sondern auch zwei
Exemplare des Neuen Universums.
Die hat er mir geschenkt.Und zwar waren das die Jahrgänge 1922/23.
In einem war ein Artikel zu einer Zukunftsprognose.Das genaue prognostizierte Datum weiss ich nicht mehr, aber es könnte 1990/2000 gewesen sein?
Auch an den textlichen Inhalt kann ich mich nicht mehr erinnern.Aber ein Bild daraus werde ich nie vergessen.
Auf dem Bild waren Wolkenkratzer.Dazwischen Hochstrassen mit Autos.Viel weniger als heute und die Typen der Autos waren auf Grund der Grösse auch nicht zu erkennen.
Und zwischen den Wolken-Kratzern flogen Doppeldecker-Flugzeuge(!) herum.
Flugzeug-Typen wie sie im WW I und in den Jahren danach üblich waren!
Mein Fazit:
Zukunfts-Prognosen journalistischer Art kann man vergessen.Leider bin ich inzwischen auf etliche Beispiele gestossen, die mich dazu gebracht haben, dass das genauso für technische/technologische Prognosen gilt.Kernfusion ist hier ja gerade das Thema hier.
Leider wäre das zu umfangreich und auch wohl offtopic.
Gruss caligae168


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11.09.2020 um 13:12
@taren
Zitat von tarentaren schrieb:Das Problem ist weniger die technische Entwicklung als das diese nicht zum Einsatz kommt wegen Geld, aktuell ist nicht die Technik der limitierende Faktor, sondern unser System. Dies trifft natürlich auch die Entwicklung und Forschung in der Fusion.
Hallo @taren!
Sehe ich auch so, deshalb habe ich ja in meinem einen Beitrag auch erwähnt, dass mir auffiel wie viele ihre "eigenen Brötchen" backen.Und ob es dazu je eine Lösung gibt wage ich auch zu bezweifeln.
Aber trotzdem habe ich die ISS als "Ansatz" für solche Möglichkeiten erwähnt.Vielleicht ändert
sich auch irgendwann auch mal das System.Es hat zwar seine grossen negativen Seiten, aber das www sehe ich auch als so einen "Ansatz" zur Systemänderug.
Warum versuchen wohl "totalitäre" Staaten den Informationsfluss zu beschränken.Aber auf Dauer wird das nicht gelingen.Damit würgen sie sich mit der Zeit selbst ab.
Gruss caligae168


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11.09.2020 um 15:34
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Aber trotzdem habe ich die ISS als "Ansatz" für solche Möglichkeiten erwähnt.Vielleicht ändert
sich auch irgendwann auch mal das System.Es hat zwar seine grossen negativen Seiten, aber das www sehe ich auch als so einen "Ansatz" zur Systemänderug.
Der ITER ist ja praktisch der ISS Ansatz, nur führt das eher zu Verzögerungen. Daher macht ja China auch inzwischen ihr eigenen Dinge parallel zum ITER, weil es ihnen zu langsam läuft.


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11.09.2020 um 16:02
@taren

Hallo @taren!
Zitat von tarentaren schrieb:Der ITER ist ja praktisch der ISS Ansatz, nur führt das eher zu Verzögerungen. Daher macht ja China auch inzwischen ihr eigenen Dinge parallel zum ITER, weil es ihnen zu langsam läuft.
Ich denke bei den Chinesen wundert mich das sowieso nicht.Bei solchen Regimen geht es doch an erster Stelle sowieso ums Prestige.
Ein typisches, fast globales Beispiel ist doch, wer hat als erster einen corona-Impfstoff??
Fast täglich gibt es entsprechende Meldungen.
Und die Sache mit den Verzögerungen verstehe ich nicht.Ich hab ja geschrieben wie mein Bezug zur KF ist.Ich bin da technisch nicht auf dem laufenden.Aber vielleicht kannst du mir da etwas weiterhelfen.Vor allem habe ich dich so verstanden, dass das kein reines technisches Problem ist?
Was mir auch gefallen hat, war die Formel zum Wirkungsgrad.Fast wie in alten Zeiten in der Thermodynamik-Vorlesung.Hab ich seit damals nicht mehr gesehen.;-)
Gruss caligae168
PS: was ich nicht weiss sind die Hintergründe der anderen Projekte.Das liest sich so als wären das kleinere Investoren.Wie wollen die das finanziell stemmen.
Was mir beim Schreiben einfällt, wieso ist eigentlich MUSK noch nicht da dran?Da gehts doch auch um Magnetismus!
Oder verpulvert der seine Mias lieber auf dem Mars?


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