Atlantis – prähistorische Hochkultur oder frühester Science Fiction?
21.01.2019 um 01:19Realo schrieb:Da ich dort bei der flüchtigen Durchsicht keine Einhorn-Darstellung gesehen habe, könnte es sich dabei auch um eine Seitenansicht handeln, bei der man nur ein Horn (statt zwei) erkennen kann.Das Einhorn von Lascaux ist ein Felide, dem vielleicht erst nachträglich zwei Striche verpaßt wurden, die nun wie ein Horn - oder wie zwei Hörner! - aussehen. Hier das Bild:
http://archeologie.culture.fr/lascaux/de/mediatheque/einhorn
Zu Beginn der Rotunde ist der Blick auf ein Tier mit eigenartigen Formen gerichtet, das Einhorn. An erster Stelle in der Abfolge der Bilder scheint es alle übrigen Tiere auf dieser Wandseite in den Hintergrund der Galerie zu drängen.© Ministère de la Culture/Centre National de la Préhistoire/Norbert Aujoulat
Die Darstellung weist wellenartige Linien auf, die darauf schliessen lassen, dass es sich um einen Feliden handelt: viereckiger Kopf, vorstehender Widerrist, ausgedehnter Bauch, kräftige Pfoten. Auf jeden Fall verlängern zwei gerade Hörner diese Darstellung um ein Drittel, was dazu verleiten könnte, dieses Tier in die Kategorie der Fantasietiere einzuordnen. Zahlreiche Interpretationen wurden schon vorgeschlagen, jedoch ist keine zufriedenstellend.
Dennoch stellt man fest, dass die Karnivoren, vor allem die Feliden oft eigenartig wiedergegeben sind, fast so, als wollte man sie verstecken. Sie sind dargestellt in den weiter hinten gelegenen Bereichen oder inmitten anderer Darstellungen.
Vielleicht ist der Zusatz der Hörner an diesem katzenartigen Körper ein Verkleidungsversuch, Zweideutigkeit der Lesung mit identischer Wirkung?
Die Umrisse dieses Tieres wurden mittels Versprühtechnik ausgeführt. Lediglich die zwei „ Hörner“ wurden mit dem Pinsel gezeichnet.
Realo schrieb:Und dann gibt es noch eine Möglichkeit: Wie wärs mit dem hier?Das dürfte die Erklärung für das Monoceros der Griechen sein, das nach einem Reisebericht ein kräftiges, in Indien lebendes Tier sein sollte.
Realo schrieb:Muss mich korrigieren, das mit der Fauna-Wanderung nach Europa war bereits im Miozän. Im späten Miozän, nämlich vor 6 Mio. Jahren, zerbrach die Landbrücke bei Gibraltar und zumindest dieser weg war nicht mehr gangbar. Im Pleistozän mit seinen Eisphasen war dann wohl für die in Europa "gefangenen" tropischen und subtropischen Tiere der Ofen aus, sofern sie nicht den Landweg über Sizilien nach Nordafrika zurückfanden.Das eurasische Nashorn Coelodonta stammt von der asiatischen Nashornlinie ab und tauchte erstmals (vor ca. 3 1/2 Millionen Jahren) in China auf. Da führte kein Weg über Gibraltar.
Auf der anderen Seite lebten in den Warmzeiten in Europa auch mal Flußpferde. Es gab also durchaus einen gangbaren Landweg von Afrika über den östlichen Mittelmeerraum bzw. Mittelmeerrand nach Europa.