Rao schrieb:Schaut Euch vor allem die kleine Landkarte an mit den Pfeilen, wo überall der (bekannte) minoische Einfluß hinreichte, nach Italien (Perttis Tyrrhenien ?) genauso bis nach Ägypten, zwei Pfeile fehlen allerdings die da sein sollten, nämlich einer Richtung Sizilien, obwohl Kontakte im Artikel angedeutet werden
Ähm, Atlantis beherrschte die Gebiete westlich jener Grenzregionen (Tyrrhenien in Europa und Ägypten in Lybien=Afrika). Der minoische Einfluß reichte also mit wenigen Ausnahmen nur so weit, wie die laut der Atlantisstory noch freien Regionen reichten, welche die Urathener gegen die Atlantiden so beherzt verteidigten. Wenn, dann könnteste bei den Minoern Platos "Urathen" ähm "finden". Aber doch nicht Atlantis!
Rao schrieb:und einer Richtung Libyen
Das denkst Du Dir nur aus. Alle anderen Bezüge sind archäologisch gesichert. Aber der Richtung Kyrenaika, der ist Fiktion. War doch schon im August klargestellt.
Rao schrieb:Stories stehen auch massenweise in der Bibel, im Alten Testament, da könnte man sich auch erst mal fragen, ob da überhaupt was dran ist
Na gut, daß das endlich mal einer vorschlägt. Daß da noch keiner drauf gekommen ist!
Aber wie das jetzt irgendwas dazu beitragen soll, ob Platos Atlantis ne Fiktion ist, versteh ich dennoch nicht so ganz.
Rao schrieb:so auf Anhieb gibt es auch keine Hinweise, ist ja schon mehr als zweitausend Jahre her das ganze.
Waaas? In dieser Sache keine Ahnung zu haben, ist ja nix Schlimmes, das ist alles andere als Schulstoff und Allgemeinbildung. Aber wenn einer ohne Ahnung zu haben dann Behauptungen darüber aufstellt, dann ist das schon nicht mehr ok. Die Existenz einer Volksgruppe namens Israel ist bereits für das ausgehende 13.Jh. für die südliche Levante bezeugt; ab dem 9.Jh. mehren sich dann die vor allem assyrischen Quellen, die die Existenz der Davidsdynastie und damit auch des Südreichs Juda sowie der Omridendynastie (samt dem Nordreich Israel, das dann
bit chumri genannt wird) belegen. Es werden mehrere Könige mit Namen genannt, und selbst die militärischen Auseinandersetzungen kommen vor, einschließlich der Details zu deren Verlauf oder zu Höhe und Art von Tributleistungen, wie sie biblisch geschildert werden.
Dummheit ist nicht "nichts zu wissen", sondern "sein Nichtwissen als Wissen auszugeben".
Rao schrieb:Die Minoer waren real, die Verhältnisse passen .. nur bei den Zeitangaben hat jemand geschlampt
Nö, da paßt gar nix. Daß die Minoer eine aggressive, invasive Politik gegenüber ihren Nachbarn verfolgten, ist nicht belegt. Eher dominierten sie durch ihren Handel mit denen, aber nicht mit Hoheitsansprüchen, Eroberung odgl. Und wie gesagt, ihr Handelsnetz spannte sich hauptsächlich über jenen Bereich, der als nicht von Atlantis beherrscht gilt. Als Beherrscher der Gebiete Europas
bis Tyrrhenien und Lybiens
bis Ägypten hätte Minoisches sich also vor allem im westlichen Europa und immittleren bis westlichen Nordafrika finden lassen müssen.
Nee, Du, da hat man nicht "nur" das mit den Jahresangaben vermanscht, da stimmt praktisch alles "nicht ganz". Nicht die Größe (größer als Europa und Asien), nicht der Ort "hinter der Meerenge", nicht die Landesbeschreibung (Elefanten, Riesenebene von mehreren hundert Kilometern, markante Steilküst usw.)...
Rao schrieb:Vielleicht haben sie damals die Ur-Sphinx als großgeratenen Totempfahl aus einem herumstehenden Felsen gemeißelt [eine Löwenstatue, das Pharaonenköpfchen kam erst viel später drauf, als der Löwenkopf schon verwittert war, deswegen die Diskrepanzen im Zustand Löwenkörper (stark verwittert) und Pharaonenköpfchen (fast wie neu])
Weia! Der Sphinx besteht aus gewachsenem Fels. Kalksandstein in mehreren natürlichen Schichtungen. Die obersten Schichten des abgetragenen Steinbruchs sind heute noch im Kopf des Sphinx erhalten. Dieser Kalkstein ist besonders fest und erodiert am geringsten. Die tieferen Schichten werden aus weicherem, erosionsanfälligerem Kalkstein gebildet. Diese finden sich noch im Körper des Sphinx. Nach 4500 Jahren freien Herumstehens konnte die Erosion an dem Kalksandstein der Skulptur nagen. Und selbstverständlich nagte sie besonders gut an jenen Kalkschichten, die von minderer Qualität waren. Deswegen, und nicht weil ein Teil später nachbearbeitet wurde, gibt es am Sphinx stark erodierte und wenig erodierte Bereiche.
In der Vergangenheit war der Sphinx auch mal nahezu vollständig von Wüstensand bedeckt. Gibt historische Abbildungen, wo nur der Kopf zu sehen ist, der Rest steckte im angewehten Wüstensand. Nun könnte man ja meinen, der Sand hätte doch den Körper vor der Erosion beschützen können. Aber er schliff eben am Rumpf. Und auch wenns da nicht viel regnet, so reichte doch das Bißchen ebenso wie die in der Nachtkühle ausfällende Luftfeuchtigkeit aus, daß sich im Sand Feuchtigkeit befand, die Salze auslöste und damit dem Kalkstein zusetzte (Stichwort Salzexfoliation).
DerSphinx kann also gar nicht so alt sein. Er entstand als "Überbleibsel des Steinbruchs", als um den Sphinx herum der Kalk gebrochen wurde, um ihn auf dem Gisehplateau zu verbauen.. Aus dem verbliebenen "Klumpen wurde dann der Sphinx herausgearbeitet.
Rao schrieb:Wenn aber jemand "Mondjahre" angesetzt hätte
Jaja, die "Mondjahre". Da hätte der Saite also die große Atlantisschlacht und den Untergang der Insel auf 727 vor Solons Ägyptenreise datiert (9000 Mondjahre) - und die Entstehung Ägyptens auf 647 vor Solons Besuch (8000 Mondjahre, ausdrücklich 1000 "Jahre" nach den Ereignissen um Atlantis). Da Solon zwischen 570 und 560 v.Chr. mit dem saitischen Priester geplaudert haben müßte, wäre Ägypten also frühestens 1217 v.Chr. gegründet worden. Und diesen Bullshit soll ein ägyptischer Priester erzählt haben?!?
Rao schrieb:Ein anderer Atlantisforscher kam nämlich darauf, daß es von Fläche, Form und Größe her ziemlich exakt der Beschreibung von Platon entspricht.
Klar. Jedenfalls wenn man andere Angaben wegläßt. So die Steilküste ringsum, die Größe im Vergleich mit Europa und Asien, die Lokalisierung jenseits der Säulen des Herakles (die, wie Du ja weißt, auf phönikische Bezeichnung zurückgehen und damit nie woanders lagen als bei Gibraltar). Wenn man dies wegläßt, jenes uminterpretiert (wie die Mondjahre) und so weiter, dann, ja klar, dann paßt "alles", und zwar "ziemlich exakt". So hat noch jeder, aber wirklich jeder Atlantisforscher sein Helgolantis, Trojantis, Koreantis, Antarktilantis udgl. (sogar ein Ufolantis) "ziemlich exakt" hinbekommen.
Hat aber je mal einer all die Nachweise dafür erbracht, daß und warum das eine angegebene Detail in der Überlieferung abgeändert worden ist, ein anderes gleich ganz hinzuerfunden wurde, und das nächste Detail dann aber echt authentisch erhalten geblieben ist? Und zwar mit nem anderen Aufweis als dem "na sonst würde es ja nicht passen".
Rao schrieb:Damals könnte dieser Teil noch eine eigenständige Insel gewesen sein, von Afrika durch schmale Meeresarme getrennt, die in den Jahrtausenden seit damals versandet und verlandet sind, so daß man sie auf Satellitenkarten nicht mehr sehen kann, es bräuchte schon genauere Untersuchungen mit Infrarot, um die ehemaligen Küstenlinien dort auszumachen.
Hatten wir ebenfalls schon im August. Wenn überhaupt, dann hätte das mehrere Millionen Jahre zurück liegen müssen. Die Hebung jener Landschaft und die Hebung des Mittelmeerspiegels seit der Eiszeit erlauben keine "meerwasserumspülte Insel" in den letzten 20.000 Jahren. Du behauptst hier längst widerlegten Kram, als wäre nichts gewesen. Das ist echt keine Art.