AnGSt schrieb:Mir ist garnicht bewusst ob oder dass ich überhaupt „argumentiere“. Das wollte ich nicht.
Dann bist Du freilich in jedem Board außer Unterhaltung im falschen Forum.
AnGSt schrieb:Das Spiel mit dem „ich glaube Dir erst wenn Du mich überzeugst, kann mir aber nichts vorstellen das ich nicht anzweifeln könnte“ hat sich für mich als ineffektiv erwiesen.
Aber warum spielst Du es dann? Entkräfte meie Entgegnung, oder zweifle nicht, daß sich Deine Idee erledigt hat.
AnGSt schrieb:Ich wünsch mir Menschen mit der Einstellung “Ah, interessant, genau mein Thema, ich kuck mal ob ich selber einen Grund dafür finde, zum Beispiel in oder mit den Schriften von AGS oder ganz auf eigene Faust.“
Und ich wünsch mir ein Pony. Aber krieg ich eins?
Ohnehin lernen wir mehr aus Widerspruch denn aus Bestätigung. Eine Theorie, die stets nur bestätigt wird, mag verdammt gut sein, doch bleiben wir stets und ständig auf dieser Theorie sitzen. Ergibt sich jedoch ein Widerspruch, sind wir herausgefordert, diesen zu lösen. Wir müssen unsere Theorie erweitern, oder wir müssen sie umschreiben, oder wir müssen sie durch eine andere ersetzen.
Genau aus diesem Grund sollte sich jeder, der eine These hat, sich wünschen, daß es nicht nur Zustimmer gibt, sondern vor allem Mäkelfritzen, die an allem rumnörgeln und die These zu zerfetzen suchen. Sollten noch Fehler darin stecken, werden sie so nämlich zutage treten, und man kann sehen, wie man diese ausbügeln kann, durch Modifikation oder Erweiterung der These. Oder aber man hat die Chance zu erkennen, daß die These nicht zu halten ist und durch ne andere ersetzt werden muß. Mag schmerzlich sein, wenn einem ne eigene These so den Bach runtergeht, aber besser schmerzlich was gelernt, als ohne Kritik an nem Irrtum festzuhalten. Sollte die These hingegen allen Anstürmen trotzen und die Miesmacher sich daran die Zähne ausbeißen - Bingo! Dann hat die These ja ihre Feuertaufe, ihre Bewährungsprobe mit Bravour bestanden! Selbst das ist ein Erkenntnisgewinn via Widerspruch.
Dazu isses aber nötig, sich mit den vorgebrachten Argumenten auseinanderzusetzen, sie zu entkräften oder anzuerkennen. Und man muß genauso Argumente vorbringen und diese bei Widerspruch verteidigen, im schlechtesten Fall aufgeben. Anders gehts nicht. Aber bei jeder einzelnen Etappe eines solchen Disputs lernt man was, auf die eine oder andere geschilderte Weise. So, und nur so schreitet Erkenntnis voran. Nicht jedoch auf die Weise, daß jeder sich ne These ausdenkt, sie ausbaut, und sie für plausibel hält und vermeintliche Bestätigungen darin entdeckt, und andere machen da genau so mit, und noch andere stellen ganz andere Thesen zusammen zur selben Sache (wie z.B. bei den diversen Thesen, wo man aufgrund der Platodetails Atlantis verorten könnte). So weiß am Ende keine Sau, welche der alternativen Thesen zum selben Ding nun die richtige ist. Man könnte zwar abstimmen, aber das wäre kein Erkennen der Richtigkeit. Das geht eben nur mit Argumenten pro & contra, und zwar solchen, die nicht nur individuelle Gültigkeit besitzen, sondern für alle gelten, sei es, daß sie die Argumente verstehen und anerkennen, oder sei es wenigstens, daß sie dieArgumente nicht entkräften können, egal wie viel Wissen (oder wenigstens Wissende) sie sich noch beschaffen.
AnGSt schrieb:Mit meinen Eltern gab es kaum emotionale Kommunikation. Sie haben mich nicht gefühlt und nicht 'gesehen', nicht so wahrgenommen und sein lassen wie ich war, das Kind schon früh dazu gezwungen ganz 'erwachsen' und rational zu sein. Es gab traumatisches. Im Gegenzug musste ich ihre Gefühle schon aus der Ferne wahrnehmen und zu meinem eigenen Wohlergehen symbiotisch miterleben und sogar vorhersagen. Ich hab das in meiner Atlantisstory aufgearbeitet. Auf den Wunsch, wahrgenommen zu werden, erfolgt aber nun eine aufhebende Wirkung: Ich erweitere den Radius der Dynamik um das Element das Wahrheit nicht gleich empirisch überprüfbares Wissen ist und überhaupt nicht 'kopieren' lässt, ganz egal ob und welche Argumente oder Hinweise hervor gebracht werden, schlicht und ergreifend weil die Emotion und Haltung und der persönliche Wille einen höheren Stellenwert haben als jede Form der Äußerung dieser Wahrheit.
Jede psychische Störung äußert sich in "Macken". Das sind angelernte Verhaltensweisen, die nicht mal per se schlecht sind. Im Gegenteil haben sie einem dabei geholfen, an einer belastenden Situation nicht zu zerbrechen. So hast Du gelernt, Deine tatsächliche Emotion durch die kopierte zu schützen. Eine "Macke" wird das erst, wenn man sie in anderen Zusammenhängen, wo dieses Verhalten nicht (mehr) nötig ist, beizubehalten. Genau deshalb rate ich Dir, dieses Verhalten nicht auf Erkenntnis auszudehnen. Unterschiedliche Erkenntnisse / Kenntnisstände müssen abgeglichen werden, nicht abgeschottet. Erst im Austausch, in der Kommunikation, auch im "Streit", wird daraus Wissen.
Eine Emotion hat anders als ein Kenntnisstand stets seine eigene Berechtigung, da gibt es kein blankes Richtig oder Falsch. Deine Eltern hätten Deine Emotionen ernstnehmen müssen statt sie gleichschalten zu wollen. Auch psychogene Angstzustände. Der Wunsch, sowas abzuschalten, kann nur als Wunsch zu helfen gerechtfertigt sein, dann aber nur durch Ursachenforschung und Ursachenänderung, nicht durch Symptomeunterbinden. Fachliche Hilfe also. Therapeutisch wohl gemerkt, nicht (nur) durchs Einwerfen von Glücklichmachern, versteht sich. Das scheint schiefgelaufen, und Du hast nun diese "Macke" entwickelt, die Dir als Kind unter Deinen Eltern geholfen hat. Aber irgendwann muß eben auch diese "Macke" abgeschafft werden - und nicht noch ausgeweitet!
Ich lern grad auch einige meiner "Macken" kennen. Eine ist ja hier sattsam bekannt, auch mir schon länger. Noch hab ich kein System, sie abzubauen. Aber ich versteh mittlerweile immer besser, wo sie herkam, wie sie mal genützt hat und was sie mir jetzt verbaut. Das schafft nach und nach sowohl die Erkenntnis und Motivation, daß sie weg muß, aber ebenso auch, nur eben langsamer, die Erkenntnis, wie ich sie überwinde.
AnGSt schrieb:Welches Leiden hast Du denn, falls Dus benennen oder beschreiben kannst und magst?
Darüber rede ich bis jetzt nur persönlich, von Angesicht zu Angesicht, bzw. schriftlich nur mit mir enger bekannten Menschen.
AnGSt schrieb:Ich sehe Wissen da nicht quantitativ und auch nicht qualitativ. Ich sehe es da als eine Tätigkeit.
Ähm, wie kann ich'n dann zu viel wissen, wie DU behauptet hast? Und wie kann das ein Mangel sein, wo doch zu viel genauso "nur quantitativ" ist wie "zu wenig", was Deiner Darlegung nach aber kein Manko darstellt.
AnGSt schrieb:Diese Ernsthaftifgkeit kommt bei mir aus einem tiefen Aha-Gefühl und kindlichem Staunen das ich über die Jahre immer wieder bestätigt fand.
Dann hast Du die Radosophie noch nicht verstanden. Gib mir drei verschiedene beliebige Zahlen, und ich zeige Dir, daß sie bedeutsam sind und zusammengehören, eine tiefere Erkenntnis vermitteln oder sonst irgendsowas. Du, wenn Du darauf kämest, würdest denken, daß da wirklich Bedeutung drin steckt, ich dagegen weiß, daß man das praktisch aus allem basteln kann, ganz nach Gusto. Es steckt also nicht drin, es wird von mir hineingeheimnist.
Das klappt auch mit anderem als Zahlen, ist ziemlich beliebig. Und damit auch bedeutungslos.
AnGSt schrieb:Möge es noch so subjektiv sein, es hat mich geführt.
Das übrigens finde ich vollkommen in Ordnung. (Naja, auch das kann man sicher übertreiben, doch grundsätzlich befürworte ich das.) Da aber geht es um Dich, um Deinen Lebensweg, deine persönliche Entwicklun. Der Mensch, der Du heute bist, der bist Du durch alles, was Dir widerfahren ist. Was Du an Dir schätzt (und was andere an Dir schätzen), wäre ohne Deine Erlebnisse so nicht Teil von Dir geworden. Also hat alles, was Dir widerfahren ist, sein Gutes.
Doch wenn es nicht um Dich undDein Innerstes geht, sondern um "Äußeres", also Erkenntnisse über "Gott und die Welt" (vor allem letzteres), dann sollte so ein "es hat mich geführt" nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen, in mancher Hinsicht sogar gar keine. Ob die Erde ne Scheibe ist, ein Würfel oder ne Kugel, hängt nicht von Deinem persönlichen Geführtsein ab, diese Erkenntnis sollte sich also auch nicht auf diese Führung stützen. Sondern auf Argumente, die auch für die Realität zählen. Auch für andere Menschen mit ner anderen Führung. Hier liegt der Unterschied zwischen ner eigenenMeinung oder Auffassung und ner echten Erkenntnis.
AnGSt schrieb: Aber ohne das Gefühl das den Ernst aus macht findet man Ergebnisse die ebenso unernst sind eben weil man nicht wirklich dahinter steht. Das ist auch eine Synchronizität. Es war für mich spürbar das Du es nicht ernst meinst, darum bin ich nicht wirklich auf Dein Jericho Bild eingegangen.
Ähm, ich habs ja auch gesagt, daß ich das Jerichobild nicht ernst meinte. Ich zeigte nur, wie einfach es ist, sich was Stimmiges zusammenzureimen. Ob man es dann für ernst hält, weil man die Radosophie nicht versteht und mit Ernst drangegangen ist, oder ob man es vversteht, daß sowas nur Spielereien sind und dann entsprechend auch das Ergebnis nicht für ernst/echt hält, ist dabei egal.
Was der Zauberer auf der Bühne macht, könnte so lange echt sein, wie man den Trick nicht versteht. Wer den Trick nicht versteht und dennoch nur an einen Trick glaubt, der kann übrigens ebenfalls nur ernsthaft glauben. Es ist, wie ein User es in seinem Avatar zu stehen hat: "Wer nichts weiß, muß alles glauben". Die Ernsthaftigkeit aber entscheidet nicht, ob das Geglaubte dann auch wahr ist. Das ist das Wagnis des Glaubens. Doch wo man nicht auf Glauben angewiesen ist, weil man die Tricks lernen, begreifen, durchschauen kann, ist Wissen allemal vorzuziehen. Wie ernst oder lustig ich den Trick dann betrachte, es ist ein Trick. Und er ist es auch, wenn einer ernsthaft die Möglichkeit von Zauberei bevorzugt, weil er sich dazu geführt fühlt.
AnGSt schrieb:Naja, an der Dehnbarkeit dieses Arguments beißt sich dieses Forum seit ich drin bin die Zähne aus.
Nö, nur an der Faktenresistenz.
Manche Themen hingegen sind wirklich nicht soeindeutig, da reichen die vorgetragenen Fakten, Argumente, Herleitungen, Rechenwege zuweilen nicht für eine abschließende Entscheidung. Aber hier? Hier siehts anders aus. Aber um das zu erkennen, müßtest Du schon meine Fragen beantworten, müßtest Du meine Einwände ernst nehmen, sie zu entkräften versuchen oder sie akzeptieren. Was Du aber nicht tust, ja sogar ausdrücklich erklärst, daß Du es nicht tun willst. Das ist dann die klassische Faktenresistenz. Auch so ein Schutzmechanismus / so eine "Macke". Sehr ähnlich der klinischen Macke, weshalb manche User schon gelegentlich ihrem faktenresistenten Gegenüber eine psychiatrische Diagnose stellen wollen. Was natürlich und zu recht hier geahndet wird. Aber verstehen kann ich das durchaus, manchmal...
AnGSt schrieb: Es ist gut wenn Du anmerkst da sind Kartenorientierungen und Vermessungsprobleme aber sowas ist für mich keine Widerlegung von Behauptungen die ich garnicht getätigt habe
Eben!!! Du hast Dich zur "Einnordung" noch überhaupt nicht geäußert. Du setzt sie nur schlichtweg und stillschweigend voraus. Denn mit einer Einostung wäre Deine hübsche Parallele sang- und klanglos flöten gegangen. Solang Du Dich nun aber nicht positionierst, solang Du keinen Grund für Deine Einnordung benennst, ist aber Deine These schon erledigt. Eben weil Du keine sichere Einnordung voraussetzen kannst. Ein "könnte aber sein" hilft Dir da gar nichts, auch kein "wenn ichs voraussetze, krieg ich aber stimmige Ergebnisse, also beweist das, daß ich mit der Annahme richtig lieg". Denn sobald sich herausstellt, daß der Thorakosmos-Kodierer (oder wer bzw. was auch immer dahinter steht) von einer Einostung ausgeht, war Deine beweisende Übereinstimmung nur blanker Zufall. Daher kann sie es jetzt schon sein - solange Du die Einnordung nicht absicherst!
Und ebenso kann Deineschöne Parallele blanker Zufall sein, solange Du nicht erklären kannst, was die Richtung Mekka-Jerusalem mit Deinem Thorakosmosbild zu tun haben soll, und genauso, solange Du nicht erklären kannst, wieso die Richtung Medina-Mekka vor Jahrtausenden so genau bekannt gewesen sein kann. Und wenn Du bei Deiner Thorakosmos-Grafik die Anordnung der Verse pro Ring vertauschst (mit Urzeigerrichtung - gegen Uhrzeigerrichtung) oder die Anordnung der Wörter pro Vers je Ring (von innen nach außen - von außen nach innen), ebenso die Anordnung der drei Ringe (von innen nach außen - von außen nach innen), bekommst Du wieder andere Bilder. Das Gleiche, wenn DU statt drei Ringen mehr Ringe nähmst, und pro Ring weniger Verse. Hatten wir ja schon. Auch da ergäben sich andere Bilder, ggf. andere Geraden, andere Ausrichtungen der Geraden. Du mußt also auch dies alles erklären können, wieso genau so und nicht anders von Dir angeordnet. Und wie gesagt, ein "na weil so doch die Bilder bei herausgekommen sind" ist kein Argument, da bei nur einer Veränderung plötzlich sämtliche Bilder erwiesenermaßen Zufall wären. DIe können also gar nichts belegen.Den Beleg mußt Du schon erbringen, ganz ohne vom Ziel / Ergebnis her.
Ich weiß, das gefällt Dir nicht. Es gefällt ja auch keinem Atlantisforscher die Frage, wieso er für seine Lokalisierung diese Platodetails verwendet und jene Platodetails übergangen hat. "Na weils zu meinem Ergebnis paßt" ist keine Erklärung, denn so funzt es ja mit jeder vorgeschlagenen Lokalisierung. Nur daß jeder Atlantisforscher zuweilen andere Textpassagen akzeptiert und andere Passagen für sekundär verändert/hinzugefügt hält und so eben auf seine andere Lokalisierung kommt. Erst wenn die Atlantisforscher aus dem Text selbst folgern können, welche Passagen ursprünglich sind und welche sekundär, erst dann haben sie Argumente, die ihre Lokalisierung stützen oder eben zunichtemachen.
AnGSt schrieb:Ich achte besonders darauf das mir keine Details entgehen.
Ach, und warum meist Du, frage ich? Nachher hast Du ja nen tragfähigen Grund für Mekka-Medina und Dein Bild, oder für die Einnordung etc. p.p. Aber da gibst Du ja keine Details raus.
Andererseits muß ich nicht notwendig alles an einer These/Hypothese kennen, um sie insgesamt abweisen zu können. Sobald ich z.B. einen einzigen Beweis pro Kugelerde habe und die Flacherdler den nicht entkräften können, hat sich das ganze Thesengebäude verabschiedet.
AnGSt schrieb:das würde ich 'von innen' nennen
So viel Innen ist nicht nötig. Ich sagte es ja schon, daß "von innen" im Gegensatz zu "vonaußen" meint, daß ich nicht mit "es ist nicht flach, weil es nämlich würfelförmig ist" komme. Also nicht mit den spezifischen Argumenten meiner Alternativ-These komme. Wenn ein Phänomen sich sowohl mit einer Flacherde erklären läßt als auch mit einer Kugelerde, ebenso mit einer Würfelerde, dann kann ich nicht mit einem "bei meiner These klappt die Erklärung" kommen. Das geht nur, wenn ich etwas habe, das bei der von mir bestrittenen These nicht zu erklären ist. Das ist "von innen". Und das ist der Fall, wenn Du kein Argument für die zwingende Karteneinnordung hast. Zum Bleistift.