Farbe

Moin Moin Freunde,

ich habe heute früh noch mal im Internet gestöbert, und eine nette PDF der Uni Regensburg gefunden. Leider habe ich arbeitsbedingt jetzt nicht die Zeit, alle 50 Seiten zu lesen, aber ein paar interessante Aussagen von den ersten Seiten will ich schon mal zitieren, da sie exakt das Threadthema betreffen, und aus meiner Sicht auch die Eingangsfragen des Threaderstellers beantworten:

http://www.uni-regensburg.de/physik/didaktik-physik/medien/VeranstMat/ExpSemgemMat/licht_und_farben_info_hintergrund.pdf

"Warum ist die Welt farbig? Schon diese Frage ist falsch, denn die Welt ist nicht farbig, wir
sehen sie farbig, denn Farbe ist keine Realität. Farbe ist aber auch keine Einbildung. Farbe ist
der subjektive immaterielle Sinneseindruck im Gehirn, der entsteht, wenn bestimmtes
„geeignetes“ Licht in unser Auge gelangt"

"Licht ist nur der extrem kleine Ausschnitt aus diesem Gesamtbereich der elektromagnetischen
Strahlung, der über unsere Augen im Gehirn den Sinneseindruck Licht und Farbe erzeugt."




Keine Ahnung, ob das jetzt wissenschaftlich genug ist, wenn nicht, kann mir @kalamari ja vielleicht zeigen, wie es richtig gemacht wird.

Den hab ich doch glatt vergessen, der ist besonders witzig, da er mich an meinen gestrigen Satz erinnert (Dank der vielen Wiederholungen :)):

"Licht ist also nicht Farbe, ist nicht farbig. Es gibt kein farbiges, kein rotes, grünes oder blaues
Licht. Es erscheint uns nur so, in des Wortes ureigentlicher Bedeutung! Erst wenn Licht in
unser Auge dringt, entsteht im Gehirn der Sinneseindruck Licht und Farbe."

Okay, hier ist auch eine Erklärung, wieso so viele ein Problem damit haben, Licht und Farbe voneinander zu trennen. Es ist schlicht der alltägliche Umgang mit Vereinfachungen, was ja auch gut und verständlich ist, aber es ist deswegen noch lange nicht richtig.

"Ein bestimmtes Licht induziert den Eindruck „Rot“, ein davon unterschiedliches Licht den
Eindruck „Grün“, usw. Und ein solches Licht wird im Alltag als „rotes Licht“, als „grünes
Licht“, usw. bezeichnet; und auch wir wollen im folgenden so verfahren, weil wir jetzt
wissen, wie dies zu verstehen ist."

Warum ich jetzt? O.o

Anyway, ja, deinen Zitaten würde ich zustimmen.


Funny fact: Der Grünton für Rettungsschilder wie Fluchtwege, Notduschen etc. wurde so berechnet, dass er die maximale Zahl an Nerfenzellen beeinflusst, sodass man selbst bei eintretender Blindheit (sei es durch Rauch oder Chemikalien etc.) noch die Schilder möglichst lange erkennen kann. Das ist im Endeffekt die letzte Farbe, die ein erblindendes Auge als Farbe erkennt.

Peter0167 schrieb:Okay, hier ist auch eine Erklärung, wieso so viele ein Problem damit haben, Licht und Farbe voneinander zu trennen. Es ist schlicht der alltägliche Umgang mit Vereinfachungen, was ja auch gut und verständlich ist, aber es ist deswegen noch lange nicht richtig.

"Ein bestimmtes Licht induziert den Eindruck „Rot“, ein davon unterschiedliches Licht den
Eindruck „Grün“, usw. Und ein solches Licht wird im Alltag als „rotes Licht“, als „grünes
Licht“, usw. bezeichnet; und auch wir wollen im folgenden so verfahren, weil wir jetzt
wissen, wie dies zu verstehen ist."

Das hatte ich ja fast genauso beschrieben, nur evtl nicht passend ausformuliert ^^"

@Peter0167
Schöner Artikel, danke für die Mühe das alles raus zu suchen. Hab hier nicht immer so die Möglichkeiten das zu tun.^^

kalamari schrieb:Funny fact: Der Grünton für Rettungsschilder wie Fluchtwege, Notduschen etc. wurde so berechnet, dass er die maximale Zahl an Nerfenzellen beeinflusst, sodass man selbst bei eintretender Blindheit (sei es durch Rauch oder Chemikalien etc.) noch die Schilder möglichst lange erkennen kann. Das ist im Endeffekt die letzte Farbe, die ein erblindendes Auge als Farbe erkennt.

Cool, wusste ich auch noch nicht.^^

kalamari schrieb:Warum ich jetzt? O.o

Kann auch sein, dass ich dich jetzt mit bofh verwechselt habe, falls ich dir Unrecht tat, tut es mir leid.

Ich hatte nur gestern den Eindruck, dass alles, was ich sagte, als philosophischer Unsinn dargestellt wurde, und unwissenschaftlich sei. Das führte dann sogar soweit, dass ich es fast selbst schon glaubte, bis mich Liezzy dankenswerter Weise wieder dran erinnerte, dass ich vor über 20 Jahren mal ne Diplomarbeit zum Thema Lasertechnik verfasst habe, und es eigentlich besser wissen sollte. Darum habe ich auch gleich alle Zweifel beiseite geschoben, und mich heute morgen noch mal auf die Suche gemacht, und bin fündig geworden.

Naja, und der Restärger von gestern kam dann noch mal kurzzeitig hoch, als ich deinen kleinen Beitrag vorhin las. Ich bin definitiv kein Freund der Philosophie, aber sie deswegen verteufeln geht auch nicht. Das geht nur mit Esoterik :)

Ich verteufel die Philosophie auch nicht, ich verteufel nur, wenn schwammige Begriffe für Sachen gefunden werden, die bereits klare Definitionen besitzen und dann verlangt wird zu belegen, wieso schwammige Begriffe falsch sind.



Ich hatte mich aber nicht mit dir rumgestritten, nur mit @McMurdo und @GaussscheNV.

kalamari schrieb:und dann verlangt wird zu belegen, wieso schwammige Begriffe falsch sind.

Nicht jeder schwammige Begriff ist falsch, und nicht alles, was man nicht versteht ist schwammig. Ich finde, wir sollten mit anderen Meinungen (esoterische ausgeschlossen) anders umgehen, und zuerst versuchen, sie zu verstehen, bevor man sie in Schubladen packt, wo sie nicht rein passen.

@kalamari
Du hast dich nicht mit mir gestritten, sondern nur mit dem anderen Mitdiskutanten.
Hat mich auch gar nicht weiter interessiert..

Ich hab das meiste von dir einfach ignoriert, weil es im Kontext des bereist mehrfach benannten Problems einfach inkohärent war. Nichts für ungut, aber das brauchte es schlicht nicht, um zu erfassen, dass zwischen Träger und Information ein Unterschied ist, und dass man den entsprechend heraus definiert hatte.

dunkelbunt schrieb:Nichts für ungut, aber das brauchte es schlicht nicht, um zu erfassen, dass zwischen Träger und Information ein Unterschied ist, und dass man den entsprechend heraus definiert hatte.

Den Part konntest du bis heute nicht richtig erklären.

Die Information ist bei Licht eine Eigenschaft des Trägers.

Peter0167 schrieb:Nicht jeder schwammige Begriff ist falsch, und nicht alles, was man nicht versteht ist schwammig.

Mag sein, sofern jedoch bessere Definitionen existieren, die eine exaktere Beschreibung ermöglichen so sind diese immer vorzuziehen.

Sollte man weiterhin darauf bestehen ungenaue oder undefinierte Begriffe zu verwenden so bewegt man sich entweder im Bereich der Esoterik und Pseudowissenschaften oder der Philosophie. Und letztere hat einen eigenen Bereich, mit eigenen Regeln.

Wenn man in den Bereich der Magie geht ist auch gefordert, dass man prinzipiell Magie als "echt" akzeptiert, weswegen man dort diese Regeln in seiner Argumentation beachten sollte. Wenn Magie jedoch in den Bereich der Wissenschaft kommt wird sie darauf hingewiesen, dass sie im falschen Bereich ist und anschließend klargestellt, dass hier gewisse Regeln herrschen.

Eine davon ist, wie bereits gesagt, die Verwendung der "exaktesten" Definition und die Vermeidung von rein subjektiven, willkürlichen, Begriffen.


Wissenschaft benötigt ein Fundament, auf dem sie aufbauen kann, etwas das mit willkürlichen wibbel wobbel Begriffen nicht erreicht werden kann.

kalamari schrieb:Den Part konntest du bis heute nicht richtig erklären.

Andere haben es offenbar verstanden, also liegt es wohl nicht an der Erklärung.

kalamari schrieb:Die Information ist bei Licht eine Eigenschaft des Trägers.

Ich sagte:

Licht - bzw. physikalisch: die el.magnetischen Wellen- ist der Informationsträger -das Medium also- und die Farbe ist die vermittelte Information die von einem Emitter über ein Medium zum Empfänger gelangt. Wie bei Informationen üblich.


Wikipedia: Information#Eigenschaften

„Energie, Materie und Information stellen die drei wichtigsten Grundbegriffe der Natur- und Ingenieurwissenschaften dar. Für die Informatik, die sich als die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Information versteht, ist der Begriff Information von zentraler Bedeutung; trotzdem ist er bisher kaum präzisiert worden. Über sie lässt sich manches aussagen.“(nach [2] und [3])

...das was man noch darüber aussagen kann, findet sich weiter im Link. Dort wird auch deutlich, wie man hier unterscheidet.

dunkelbunt schrieb:Licht - bzw. physikalisch: die el.magnetischen Wellen- ist der Informationsträger -das Medium also- und die Farbe ist die vermittelte Information die von einem Emitter über ein Medium zum Empfänger gelangt. Wie bei Informationen üblich.

Das wird in der von mir verlinkten pdf auch noch mal an einem schönen Beispiel gezeigt. Leider kann ich die Abbildung hier nicht rein kopieren, das muss man sich direkt auf Seite 2 anschauen.

Da steht ein Beobachter auf der sonnenabgewandten Seite der Erde (also im "Schatten"), und der kann die Sonnenstrahlen, die oben und unten an der Erde vorbei gehen nicht sehen:

"Licht als solches ist für uns als unbeteiligte Beobachter nicht sichtbar; des Nachts sehen wir nicht die gleißenden Strahlen der Sonne oberhalb und unterhalb der Erde (Abb. 1):"

Hätte das Licht eine Farbe, dann würde man die Strahlen auch sehen. Ich finde, deutlicher kann man es nicht beschreiben. Wie gesagt, die Abbildung auf Seite 2 sagt eigentlich alles aus.

@Peter0167
Ich lese mir das mal durch. Kling vollständig.

So, ich habs mal ausgedruckt, eingescannt, zugeschnitten, konvertiert, hochgeladen, und nun hab ich es hier:

Original anzeigen (0,9 MB)

Manchmal sagt ein Bild mehr, als tausend Worte....

Müsste die Trefferlinie bei einer Kugel nicht im 90° Winkel zu den Strahlen stehen?

*duckundweg*

kalamari schrieb:Müsste die Trefferlinie bei einer Kugel nicht im 90° Winkel zu den Strahlen stehen?

Datt sind keine Kugeln, das sind Photonen (Quanten), und die machen gemäß den statistischen Wahrscheinlichkeiten was sie wollen, solange der Beobachter nicht hunguckt :)

Ich meinte eigentlich die Erde >.>

Wobei, die besteht ja auch aus Atomen, die aus Quanten bestehen, die wiederum machen, was sie wollen, solange niemand hinsieht...

Oh Noez, die Mayas lagen doch richtig!

Im Prinzip geht's ja gar nicht um die "Trefferlinie", sondern um die Strahlen, die am Erdkörper vorbei gehen. Und genau die können wir nicht sehen, WEIL sie eben nicht auf unsere Augen treffen. D.h., Licht ist keine Farbe, es ist noch nicht einmal sichtbar, wenn es an uns "vorbeifliegt", solange es nicht direkt auf unser Auge fällt. Licht ist tatsächlich nur der Informationsträger.

So, damit wäre das Thema eigentlich durch...