Da Herr W. anscheinend, wie aus einem neuen
Kommentar bei YouTube hervorgeht, der Ansicht ist, dass er mit seinen Ausführungen zur "Reaktionskraft" ein
neues Argument vorgebracht hätte, werde ich in diesem Beitrag ausnahmsweise nochmal auf diesen Punkt eingehen.
Herr W. macht in seinem aktuellen Video folgende Aussage:
Die Wissenschaft ist der Meinnung: Schwerkraft ist die einzige Kraft, die keine Reaktionskraft entwickelt.
("Beitrag 33 Teil 3 Beweis der Schwerkraftnutzung", im Video @33:16)
Das ist Unsinn. Möglicherweise hat Herr W. irgendetwas aus einem Bereich der Physik gehört oder gelesen, der für sein "Schwerkraft-Kraftwerk" völlig irrelevant ist (z.B. Relativitätstheorie oder Quantenphysik) und anschliessend völlig falsch interpretiert. In dem Bereich der Physik, der für Herrn W.'s "Schwerkraft-Kraftwerk" relevant ist, gilt uneingeschränkt (das ist das Original von Isaac Newton):
(
Isaac Newton: "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica", 1726)
Das ist Newton's berühmtes
"Actio = Reactio"-Gesetz. An moderne Terminologie angepasst kann man es (
nicht wortwörtlich) ungefähr so übersetzen:
Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen anderen Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich grosse, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio).
Da steht nichts von einer Ausnahme für die Schwerkraft, und kein ernstzunehmender Wissenschaftler hat in dem Bereich der Physik, der für das "Schwerkraft-Kraftwerk" relevant ist, je eine solche Ausnahme behauptet. Andere Bereiche der Physik (z.B. Relativitätstheorie oder Quantenphysik), wo dieses Gesetz nur eingeschränkt gilt, sind für das "Schwerkraft-Kraftwerk"
völlig irrelevant.
Ausgehend von dieser falschen Grundaussage versucht Herr W., eine besondere, angeblich bisher nicht berücksichtigte "Reaktionskraft" für einen "blockierten" Dreikammer-Zylinder nachzuweisen. Die entsprechenden Ausführungen sind falsch. In meinen Widerlegungen der
einfachen Anlage und der
Druck-Anlage sind
alle relevanten Kräfte berücksichtigt.
Ein "blockierter" Dreikammer-Zylinder (mit geschlossenen unteren und oberen Kammern) verhält sich in Bezug auf die Reaktionskraft nicht anders als ein einfacher geschlossener wassergefüllter, oder ein massiver Zylinder. In allen drei Fällen steigt als Reaktion auf eine von aussen auf die Stirnflächen einwirkende Kraft die von innen nach aussen gerichtete Kraft so lange an, bis sie gleich der von aussen nach innen gerichteten Kraft ist. Wirkt z.B. auf die Stirnflächen von aussen jeweils eine Kraft von 9 t
f, werden in allen drei Fällen die Zylinder minimal komprimiert, bis sie durch den steigenden Innendruck von innen ebenfalls eine Kraft von 9 t
f auf die Stirnflächen ausüben. Es gibt in diesem Zusammenhang keinen relevanten Unterschied zwischen einem "blockierten" Dreikammer-Zylinder und den anderen beiden Fällen.
Daraus folgen die Kraftverhältnisse genau so, wie ich sie in meinen Widerlegungen angegeben habe. Dabei spielt es, wie ich inzwischen vielfach nachgewiesen habe (siehe u.a.
hier), auch keine Rolle, ob es Zwischenräume zwischen den Zylindern und/oder dem untersten Zylinder und dem Kraftübertragungskolben gibt. Fügt man z.B. bei der
einfachen Anlage einen Zwischenraum zwischen dem untersten und dem darüber befindlichen Zylinder ein (was der Darstellung in Herrn W.'s aktuellem Video entspricht) setzt sich die nach unten wirkende Kraft auf den Kraftübertragungskolben im Rückstelltakt (mit "blockierten" Dreikammer-Zylindern) wie folgt zusammen:
Wasserdruck im Zwischenraum zwischen dem ersten und dem darüber befindlichen Zylinder: 9 t
fGewichtskraft des untersten Zylinders: 2 t
fGewichtskraft der oberen 9 Zylinder + Zusatzgewicht - Auftrieb der oberen 9 Zylinder: 2 t
f * 9 + 1 t
f - 1 t
f * 9 = 10 t
fDas ergibt in der Summe: 9 t
f + 2 t
f + 10 t
f = 21 t
f, d.h. genau den Wert, der sich auch in meiner ursprünglichen Widerlegung ergab. Genau der gleiche Wert würde sich auch z.B. mit massiven Zylindern (mit ansonsten gleichen technischen Daten) ergeben. Es gibt bei "blockierten" Dreikammer-Zylindern keine magische zusätzliche Reaktionskraft, die an dem Ergebnis etwas ändern würde.
Nahezu sicher wird Herr W. neue Ausflüchte finden, um sein Konzept irgendwie zu retten. Ich habe in diesem Fall nochmal eine Ausnahme gemacht, auf weitere Ausflüchte werde ich jedoch nicht mehr eingehen.
Das Konzept des "Schwerkraft-Kraftwerks" ist vollständig widerlegt, völlig unabhängig davon, ob Herr W. diese Widerlegung einsieht, oder nicht.