@rosaKeks Zu dem "Lehrbuchwissen": Wissenschaft, besonders Physik, Medizin, Chemie, wird oft als "Geheimwissen" angesehen, das nur Eingeweihten verfügbar ist. Die bestimmen dann natürlich auch, wie dieses Wissen auszusehen hat und was davon veröffentlicht wird. "Die Wissenschaft" wird so als Machtinstrument angesehen, das die Wahrheit(tm) kontrolliert.
Da ist in der Wissenschaftskommunikation ganz unglaublich viel schiefgelaufen, ich kann nicht genau analysieren wo und warum. Die üblichen populärwissenschaftlichen Bücher, Magazine und Fernsehsendungen kommen da nicht gegenan. Die "Standesdünkel" sind sicher kontraproduktiv. Jede Person, die wissenschaftlich arbeitet, sollte irgendwie versuchen, einen Teil ihrer knappen Zeit dafür zu verwenden, dieses Geheimwissen auch Nichtakademikern verständlich zu machen.
Ich setze da sehr auf bloggende Wissenschaftler (siehe Skeptator) und finde das eine gute Methode. Science-Slams entfalten auch ihre Wirkung, so klein sie sein mag. Was aber fehlt, ist eine große, gemeinsame, meinetwegen staatlich organisierte Anstrengung, die Faszination der Wissenschaft und deren Methoden verständlich an eine breite Öffentlichkeit zu bringen. Da fehlt ganz viel, und die Auswirkungen bekommen wir jeden Tag in Form von Wissenschaftsfeindlichkeit zu spüren. Das greift seuchenartig um sich und ich fürchte fast, es ist schon zu spät, diesen Trend aufzuhalten. Selbst in Politik und Wirtschaft setzen sich Pseudowissenschaft und Okkultismus immer mehr durch.