@Noumenon Noumenon schrieb:Ich sehe da eigtl. keinen Widerspruch zwischen der Aussage Newton's und deiner, dass wir Farben sehen... Newton sagt nur, dass es nicht die Dinge selbst sind, denen eine Farbe anhaftet (im Gegensatz etwa zu Ausdehnung oder Masse). Siehe etwa auch Locke's Unterscheidung zwischen primären und sekundären Qualitäten...
Was sind die Dinge selbst?
Die Problematik beginnt, wo man auf das Selbstverständlichste zurückgreift, drauf zeigt und sagt: "Da, das da, das ist rot." Damit scheint alles klar.
Und dann kommt Quine, lässt einen Sprachforscher bei einem fremdem Eingeborenenstamm sitzen, einen der Stammesmitglieder auf ein vorbei hoppelndes "Kaninchen" (wie der Sprachforscher es nennen würde) zeigen und "gavagai" sagen.
Nun ist unmittelbar klar, "gavagai" in der Eingeborenensprache heißt bei uns "Kaninchen", oder?
Aber es könnte auch den Schwanz des Kaninchens meinen, oder "Was ist denn das?" oder "Ahengeist" oder "böses Omen" oder "Abendessen" oder "heiliges Tier" oder "Kaninchenfliegen, die jedes Kaninchen begleiten" oder oder oder.
Wir würden einfach fragen, was denn nun genau gemeint ist, aber wenn wir die Sprache nicht sprechen oder noch schöner, wenn Sprache sich eben neu bildet, gerade "erfunden" wird, verfügt man einsichtigerweise noch nicht über den sprachlichen Apparat genauer nachfragen zu können.
Und nun noch mal zum Anfang:
Die Dinge selbst. Wer sieht die? Woher weiß man, dass genau das "die Dinge selbst" sind?
Klingt einfach, wird aber immer schwieriger.