@Aperitif Und vielleicht noch ein weiterer der mir gerade kam.
"Zufall" im praktischen Aspekt ist schwierig zu fassen, aber ich möchte an das Urnenmodell anknüpfen mit folgender Überlegung:
Sagen wir einfach, dass du jetzt ein Urne für mich vorbereitest.
Du entscheidest wie groß die Urne ist, wie viele Kugeln darin sind, welche Größe die Kugeln haben und welche Nummern sie haben.
Weiterhin ist es dir überlassen, wann, wo und wie du die Kugeln die Urne wirfst.
Nun vereinbaren wir einen Tag, an dem wir uns treffen, damit ich daraus ziehen darf - sagen wir, du fährst mit deinem Auto zu mir.
Während der Fahrt bewegen sich die Kugeln immer wieder durch Bremsen, das Fahren durch Kurven, etc.
Schließlich begegnen wir uns und ich ziehe eine Kugel.
Es ist wieder völlig richtig, dass man prinzipiell und mit all diesen winzigen Informationen über die Position und die Bewegungen der Kugeln exakt vorhersagen könnte, welche Kugel ich nun unter diesen Umständen ziehen musste. Also dass hier Determinismus en masse vorherrscht.
Aber ich frage mich, wie ich aus meiner Position heraus, an genau diese Informationen kommen könnte - also wie ich, der ich hier sitze wissen könnte, wie oft du gebremst und beschleunigt hast und wie sich die Kugeln dadurch bewegt haben.
Und weiterhin, wie ich an die Information komme, welche Form, Größe und Gewicht die Kugeln im einzelnen überhabt haben, um deren Bewegungsverhalten überhaupt bestimmen zu können.
Sicher, diese Informationen existieren. Aber ich frage mich eben, ob diese ganzen Informationen für mich überhaupt zugänglich sind.
Ist also das menschliche Gehirn einfach noch zu unterentwickelt, um all diese Informationen (woher auch immer) zu erhalten, oder ist es prinzipiell unmöglich - selbst für einen extrem sensiblen und hochentwickelten Organismus - an diese Informationen zu gelangen.
Sofern das erste zutrifft, dann ist "Zufall" eben nur ein Ausdruck für diese Unschärfe bzw. den Informationenmangel. Ist zweiteres richtig, so verschwimmt der Determinismus und dadurch entsteht eine gewisse Form von Zufall.
@Threadkiller2 Findest du nicht daß du bei deinem Beispiel selbst ein grosse rolle spielst, du nummerierst die kugeln selbst, du ziehst die nummern selbst, wo ist der zufall hier zu finden ?
Wie ich schon schrieb: Die Urne ist blickdicht.
Selbst wenn ich die Kugeln selbst kaufe, nummeriere und eigenständig in die Urne lege (und optional auch nochmal schüttle) und letztlich selbst ziehe.
Woher bekomme ich denn die Informationen, um konstatieren zu können, dass definitiv die Kugel mit der Nummer 3 gezogen werden musste?
Sagen wir ich hatte 6 Kugeln in die Urne geworfen, konnte aber nicht visuell sehen, wohin die Kugeln innerhalb der Urne gerollt sind. Woher kommt dann der Gedanke/die Information, dass meine Hand gerade eine ganz bestimmte Kugel in der Hand hält?