--- Beweise ---
Möglicherweise liegt es an den Definitionen?
Es lassen sich im herkömmlichen Sinne nur Dinge und Aussagen beweisen, auf dessen Grundsätze und Parameter man sich zuvor geeinigt hat - oder nicht?
Aber selbst dann bleibt das eigene Haus anscheinend nicht widerspruchsfrei, vor allem, wenn man die einfache Zahlenkunde verlässt und sich in die höhere Sphäre der Mathematik begibt, dessen Prämissen auf komplexe Weise mit Sprache verbunden wird. (Siehe Gödel)
Das liegt meiner Meinung nach daran, daß die allgemeine Sprache (nicht die Zahlen) selbst kein logisches System abbildet, also nicht der Ausdruck eines perfekten Logos, im Sinne von Logik und Vernunft ist, sondern diesen nur als einen Teil einer schöpferischen Begabung zur Sprache bringen kann. Also, nicht alles was richtig ist, muß auch wahr sein, bzw. können auch falsche Dinge wahr sein, obwohl sie nicht richtig sind!
Das ist eine ganz andere Hausnummer, als die bloße Zahlentheorie.
Also, nichts gegen das schöne Beispiel von Pythagoras, das nicht nur richtig, sondern auch wahr ist, da hier die Zahlenwelt auf Verhältnisse trifft, die für ihre jeweilige Dimensionen wohl Allgemeingültigkeit besitzen.
Es gibt aber auch noch andere Ligen, wie beim Fußball!
Das betrifft nicht nur die Logik, als Teildisziplin des Logos, sondern es gibt auch Wahrheiten jenseits des Logos, was keimhaft auch in der Sprache veranlagt wurde und darum auch durch selbige ausgedrückt werden kann.
Sprache ist also (ursächlich) kein logischer, sondern ein schöpferischer Ausdruck!
Wir können uns also mittels Sprache gewisse Dinge und Wirklichkeiten in eine Anschauung bringen, obwohl diese für uns noch lange nicht erreichbar und damit auch nicht wirklich greifbar und begreifbar sind. Siehe z.B. den Oriongürtel.
In Wahrheit geht es aber noch viel weiter, das erfahren wir nicht nur durch den kosmischen Atlas, sondern es gibt auch Welten, die uns unmittelbar angehen, nur dass wir jenen Parametern wenig oder keine Achtung schenken und diese durch Logik beherrschen wollen.
Während also das Sternenbild des Orion nur nah scheint und tatsächlich Lichtjahre entfernt ist, so scheint uns ein anderer Kosmos Lichtjahre entfernt, obwohl er uns ganz nah ist. Ich spreche hier vom Kosmos unserer Gefühle und Empfindungen. Das ist eine Welt, die sich nicht gerne verrechnen läßt und die sich vor allem ganz anders orientiert als der wissenschaftliche Modus es für seine Beweisführungen vorsieht.
Was so bemerkenswert an der ganzen Sache ist, das ist wohl der nackte Tatbestand, daß wir Menschen und keine Maschinen sind, die man so einfach umprogrammieren darf. Dennoch sind wir nicht mehr so weit entfernt davon, dass sich die Dinge völlig verkehren. Ich sehe eine Zeit auf uns zukommen, da wird es nicht mehr reichen, daß man sagt, man sei ein Mensch, sondern man wird es beweise müssen.
(Siehe hierzu auch die letzte Sonntagsausgabe der FAZ - Rubrik Wirtschaft:
http://www.faz.net/aktuell/hightech-am-koerper-der-chip-und-das-ich-13029982-p2.html)
Obwohl wir dieser Welt der Empfindungen und Gefühle viel mehr Beachtung schenken sollten, weil sie uns wesentlich begründen, vernachlässigen wir sie beinahe so, wie das Wasser auf der Erde, wobei dieses Element die meisten Anteile in/an uns hat.
Was ich damit sagen möchte, wir übertragen die Beweisführung auf sämtliche Daseinsbereiche und durchschauen dabei nicht, das die grundsätzliche Haltung bestimmten Phänomenen nie gerecht werden kann. Sonne, Mond und Sterne sind (Gott) gegeben, was will man da noch groß beweisen.
Wir können zwar bestimmte Kräfte beinflussen, regulieren und kanalisieren, wie z.B. den Strom, aber was Strom eigentlicht ist, das weiß doch keiner. Wir können nur Eigenschaften beschreiben und sie auf ihren Nutzwert her verrechnen und/oder meßbar darstellen.
Man braucht einen Wald nicht zu beweisen. Es sei denn, man sieht den Baum nur noch durch die Googlebrille. Dann wird der Baum eine rechnerische Größe. Sprich, man nimmt eigentlich nicht mehr die Gestalt des Baumes wahr, sondern sieht nur noch eine Palette Holz vor sich, die man dann entweder im Winter verheizen kann oder aber zu Gold macht, weil es sich um seltenes Teakholz handelt!
Was hat das jetzt alles mit einer Beweisführung für oder gegen Gott zu tun, könnte man mich jetzt fragen.
Ich glaube, wir sollten vorher ganz genau klären, was wir meinen, wenn wir von Gott sprechen, zumal es wohl mehrere Gottheiten gibt, laut den Religionen - selbst die Bibel gibt darüber Auskunft, daß es nicht nur eine Gottheit gibt.
Grüße
iao