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Woraus ist das Universum entstanden?

459 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Energie, Weltall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Woraus ist das Universum entstanden?

30.05.2014 um 21:25
@LeviaX1


Hallo Levia,
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Wenn man nichts in die Quantenmechanischen Gleichungen setzt, erhält man immer etwas.
Das finde ich interessant und es ist mir auch neu, ich bin allerdings auch überwiegend Dilettant in Sachen QT. Ich würde hier normalerweise selten jemanden un Rat fragen,
da Du selber angibst, ein Physiker zu sein und sich nahezu alle Deiner bisherigen, mir bekannten, Aussagen bzgl. Physik mit meinem (verifizierten) physikalischen Weltbild decken, nehme ich nun an, dass Du sehr wahrscheinlich ein Experte bist und als Quelle gesicherter physikalischer Aussagen gelten kannst.

Deshalb die Frage, auf welche Gleichungen beziehst Du dich und was ist das "Nichts" Element in der Definitionsmenge der Gleichungen ?

P.S.: Für mathematische Ausdrücke;

http://www.zahlen-kern.de/editor/index.php

Color Syntax für weiße Schrift;

/color{white}

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30.05.2014 um 22:08
@mathematiker
Hier gibt es ein bisschen was zu lesen dazu:
Wikipedia: QED vacuum
Wikipedia: Zero-point energy

Das ist bei mir auch alles schon Jahre her - irgendwann im Studium alles mal gezeigt und dann nicht weiter benutzt, also hab ich nur die Ergebnisse in Erinnerung. Müsste ich jetzt selber die Quantenfeldtheorie Lehrbücher nach Herleitungen durchsuchen :)


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30.05.2014 um 22:27
@LeviaX1


Okay, Danke ich werde mal reinschauen, geht mir bei Mathematik im Bereich Analysis/Funktionentheorie genauso ;-).


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02.06.2014 um 15:12
@LeviaX1
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb am 30.05.2014:Alles, was möglich ist, geschieht - das ist Quantenmechanik.
Alles, was möglich ist - das ist verdammt viel... wobei sich hier auch unweigerlich die Frage nach dem Möglichkeitsraum aufdrängt. Der Ausspruch klingt auch recht plakativ und ein wenig nach Everett... keine Ahnung, ob es dahingehend ("many worlds") gemeint war.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb am 30.05.2014:Wenn du dir vorstellst, es gäbe nichts (d.h. keine Raumzeit), so gibt es immer noch die Möglichkeit, dass etwas existiert.
Hier drängt sich wieder die Frage nach dem Möglichkeitsraum auf, also was genau alles unter 'etwas' zählt, wofür dann die Möglichkeit besteht, dass es existiert.

Die zweite (vllt. eher philosophische, aber leider unausweichliche) Frage wäre wohl, was genau der Begriff 'existieren' denn eigtl. überhaupt meint...
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb am 30.05.2014:Nach der Quantenmechanik muss diese Möglichkeit realisiert werden.
Wobei hier aber insbesondere gilt: Das wahrscheinlichere wird eher realisiert, als das unwahrscheinlichere. Warum sich vor diesem Hintergrund aber nicht einfach ein 'diffuses Rauschen' manifestiert, sondern ein Kosmos mit einer ganz spezifischen Struktur und Ordnung, bleibt ein Rätsel.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb am 30.05.2014:Das Universum bzw. die Raumzeit ist nur ein Feld, das aus der Energie der darin enthaltenen Teilchen rührt. Die Gravitation bzw. die in diesem Feld enthaltene Energie ist negativ und hebt die Energie von Materie und Strahlung zu null auf.
Doch woher kommen das Feld und die darin enthaltenen Teilchen? Und woher die Gesetzmäßigkeiten, denen sie unterliegen?


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02.06.2014 um 15:18
Ich frage mich halt immer noch, warum statt unserem Universum nicht bspw. die profane 35/3-Welt aus Conway's Game Of Life existiert...


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02.06.2014 um 16:08
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb: Der Ausspruch klingt auch recht plakativ und ein wenig nach Everett...
Der Ausspruch ist exakt das, was die Quantenmechanik ist. Alles, was möglich ist, geschieht.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:also was genau alles unter 'etwas' zählt, wofür dann die Möglichkeit besteht, dass es existiert.
Irgendwelche Felder. Teilchen gehören auch nur Feldern an. Die Raumzeit an sich ist ebenfalls ein Feld.
Zitat von rockandrollrockandroll schrieb am 16.05.2014:philosophische
Philosophie ist nicht Wissenschaft und bringt dich nirgendwo hin, wenn es um die Natur geht.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Warum sich vor diesem Hintergrund aber nicht einfach ein 'diffuses Rauschen' manifestiert, sondern ein Kosmos mit einer ganz spezifischen Struktur und Ordnung, bleibt ein Rätsel.
Zunächst mal ist das Universum sehr wohl nur Rauschen, alle Strukturen ergeben sich aus den Wechselwirkungen zwischen den Teilchen. Alles Dinge um dich herum, und du selbst, sind emergente Eigenschaften der elektromagnetischen Kraft. Planeten, Galaxien, Galaxienhaufen, Galaxien Superhaufen und kosmologische Filamente, sind emergente Eigenschaften der Gravitation. Atomkerne sind emergente Eigenschaften der starken Wechselwirkung. Kernzerfall und Fusion, und damit der Treibstoff der Sterne, entstammen der schwachen Wechselwirkung. Wir können heute Universen am Computer simulieren, und wir starten mit gleichmäßig verteilten Teilchen im Kosmos; die Gravitation macht Galaxien und Filamente daraus. Schau mal nach "bolshoi simulation" auf Youtube.
Desweiteren machst du hier einen logischen Fehlschluss, der irgendwie das Markenzeichen eines Laien ist, da ich es schon öfter gehört habe als mir lieb ist. Nämlich dass du meinst, alles bliebe ein Rätsel. Was du sagst ist: "ich weiß es nicht, oder ich kapierst nicht, also gilt das für alle!". Die Struktur im Universum ist keineswegs ein Rätsel. Wir sind in der Physik 100 Schritte weiter als der Laie schätzt, aber das gilt wahrscheinlich für jede Profession :)
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Doch woher kommen das Feld und die darin enthaltenen Teilchen? Und woher die Gesetzmäßigkeiten, denen sie unterliegen?
Wie bereits gesagt entspringen sie höchst wahrscheinlich einer Quantenfluktuation, wie auch alle anderen Universen, die es wahrscheinlich gibt. Die Gesetzmäßigkeiten sind logisch, es sei denn du möchtest annehmen, dass Universum wäre in sich selbst widersprüchlich.


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02.06.2014 um 19:19
@LeviaX1
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Der Ausspruch ist exakt das, was die Quantenmechanik ist. Alles, was möglich ist, geschieht.
Ja, nur... Alles, was möglich ist - das ist verdammt viel, selbst wenn man es auf logisch-physikalische Möglichkeit einschränkt... :)
also was genau alles unter 'etwas' zählt, wofür dann die Möglichkeit besteht, dass es existiert.
Irgendwelche Felder. Teilchen gehören auch nur Feldern an. Die Raumzeit an sich ist ebenfalls ein Feld.
Nur Felder...?

Unter einem 'Feld' verstehe ich bspw. im weitesten Sinne erst einmal nur ein abstraktes, mathematisches Konzept, weshalb sich mir die Frage stellt, was mit all den anderen mathematischen Konzepten ist und weshalb sie nicht ebenfalls in einem realen Sinne existieren sollten.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Philosophie ist nicht Wissenschaft und bringt dich nirgendwo hin, wenn es um die Natur geht.
Gut, dann fragen wir halt die Wissenschaft, was genau der Begriff 'existieren' meint.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Zunächst mal ist das Universum sehr wohl nur Rauschen, alle Strukturen ergeben sich aus den Wechselwirkungen zwischen den Teilchen.
Gut, das sind sozusagen die "Regeln", welche die weitere Entwicklung des diffusen Rauschens bestimmen. So funktioniert's ja auch im Falle zellulärer Automaten (bspw. "Conway's Game Of Life" - hoffentlich bekannt): Aus 'weißem Rauschen' entwickeln sich abhängig von entsprechenden Regeln dann ganz bestimmte Strukturen. Und meine Frage ging nun dahingehend, wodurch denn nun genau das spezifische Regelwerk (wir sagen dazu auch "Naturgesetze") von unserem Universum determiniert wird.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Schau mal nach "bolshoi simulation" auf Youtube.
Ja, kenne ich schon, ist mittlerweile aber fast schon wieder ein alter Hut...
http://www.nature.com/nature/journal/v509/n7499/full/nature13316.html

Und Vorsicht: Nicht wieder Entwicklung mit Entstehung verwechseln... ;)
Wie sich das Universum entwickelte, können wir recht gut nachvollziehen. Warum sich im Raum unendlich vieler Möglichkeiten aber ausgerechnet eine pseudo-riemannsche Mannigfaltigkeit (so stellt sich zumindest die Raumzeit aus Sicht der RT dar) mit ganz spezifischen Naturgesetzen und -konstanten als real existent manifestiert hat, hingegen nicht.

Klar, gib' mir bspw. die Regeln für die '35/3-Welt' aus 'Conway's Game Of Life' und ich bastle dir eine kleine Simulation, wie sich dieses "Universum" entwickeln wird. Nur leider wissen wir dann immer noch nicht, warum ausgerechnet diese (35/3-)Welt mit diesen (35/3-)Regeln real existiert.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Desweiteren machst du hier einen logischen Fehlschluss, der irgendwie das Markenzeichen eines Laien ist, da ich es schon öfter gehört habe als mir lieb ist. Nämlich dass du meinst, alles bliebe ein Rätsel. Was du sagst ist: "ich weiß es nicht, oder ich kapierst nicht, also gilt das für alle!". Die Struktur im Universum ist keineswegs ein Rätsel. Wir sind in der Physik 100 Schritte weiter als der Laie schätzt, aber das gilt wahrscheinlich für jede Profession :)
Sind das 'Entropieproblem' und das Rätsel um die 'Feinabstimmung der Naturkonstanten' also schon gelöst...?
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Wie bereits gesagt entspringen sie höchst wahrscheinlich einer Quantenfluktuation...
Metaphorisch gesprochen aus einem "Chaos", wobei die Frage aber eben war, woher die Ordnung, der Kosmos kommt. Ohne weiteres entsteht aus Chaos keine Ordnung. Wäre mir jedenfalls neu.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:...wie auch alle anderen Universen, die es wahrscheinlich gibt.
Ja, gut, da kann man jetzt natürlich viel spekulieren. Vorstellungen und Fantasien über Parallelwelten gibt es ja fast so viele wie über Gott. Und womöglich gibt es sogar andere Universen, in denen sämtliche Götter der griechischen und römischen Mythologie leben. Ohne hier ein abschließendes Urteil fällen zu wollen, halte ich von derartigen Ad-Hoc-Spekulationen nicht allzu viel.
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Die Gesetzmäßigkeiten sind logisch, es sei denn du möchtest annehmen, dass Universum wäre in sich selbst widersprüchlich.
Hach... Logik ist auch so ein allseits beliebtes Buzzword. :D

Sind das Universum und seine Gesetzmäßigkeiten "logisch"...? I doubt...

Die Wirklichkeit ist nicht logisch, logisch ist allenfalls unsere Beschreibung der Wirklichkeit (unsere Theorien und Modelle). Nehmen wir den aus Sicht der Logik ziemlich trivialen Satz der Identität:

"Auf Aristoteles wird der Satz der Selbstidentität aller Dinge, d. h. die für jedes A gültige Feststellung A=A zurückgeführt. Auf Leibniz geht das Prinzip der Identität ununterscheidbarer Dinge zurück, bei ihm ein metaphysischer Grundsatz, dem zufolge für Dinge aus einem Diskursuniversum gilt: Wenn A und B qualitativ identisch sind (d. h. wenn ihnen genau dieselben Eigenschaften zukommen) sind sie auch numerisch identisch (A=B)."
Wikipedia: Denkgesetze

Auch der folgende Wiki-Artikel ist hierzu lesenswert:
Wikipedia: Identität (Logik)

So logisch dieser Satz nun klingen mag, wird er von der modernen Teilchenphysik jedoch in seine Schranken verwiesen:

"Ununterscheidbare (oder identische) Teilchen in der Physik sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich in keiner Weise anhand bestimmter, von ihrem jeweiligen Zustand unbeeinflusster Eigenschaften voneinander unterscheiden lassen. Alle fundamentalen Teilchen der gleichen Art sind in diesem Sinne ununterscheidbar (z. B. Elektronen, Photonen, Quarks). [...] Die Unmöglichkeit jeglicher Unterscheidung mehrerer identischer Teilchen hat zur Folge, dass schon die Zuordnung von laufenden Nummern (oder anderen symbolischen Identifizierungen) unzulässig ist; sie würde z. B. bei Streuexperimenten zu falschen Voraussagen führen. Damit widerlegt die Ununterscheidbarkeit identischer Teilchen das 1663 von Gottfried Wilhelm Leibniz formulierte logische Prinzip, nach dem es auf der Welt keine zwei Dinge geben könne, die sich in nichts unterscheiden."
Wikipedia: Ununterscheidbare Teilchen

Und weiter unten noch die Bemerkung:

"In der Philosophie hielt man es von altersher und besonders seit Leibniz für ausgeschlossen, dass es zu einem Ding zusätzlich Kopien geben könne, die sich in buchstäblich nichts von dem Ding unterscheiden lassen (Principium identitatis indiscernibilium - pii). Für diesen Satz gab es auch einen formalen logischen Beweis. Doch nachdem an den Elektronen genau dies Phänomen festgestellt wurde, ist dieser Satz und sein Beweis heftig umstritten." (a.a.O.)

Insofern wäre ich mit dem Buzzword 'Logik' immer ein klein wenig vorsichtig... Denn Logik ist nicht mehr als eine Krücke des Geistes, um sich die Wirklichkeit halbwegs verständlich zu machen.

Abschließend stehen wir aber immer noch bei der Frage, woher die spezifische Naturgesetzmäßigkeit des Kosmos - logisch oder nicht - denn nun kommt...?
Die Wirklichkeit bzw. Realität wird ja nun mit Hilfe physikalischer Theorien beschrieben, welche gewissermaßen zur Realität 'isomorph' sind (wie etwa die Landkarte zum Gelände) und im Zuge der Beschreibung der Vorgänge in der Natur wiederum u.a. 'Naturgesetze' formulieren. Jede physikalische Theorie wiederum ist zuvörderst eine mathematische Theorie. Umgekehrt ist aber nicht jede mathematische Theorie auch eine physikalische Theorie, welcher eine tatsächliche Wirklichkeit entspricht. Welche der vielen mathematischen Theorien zutreffend ist und die Wirklichkeit adäquat beschreiben, und welche nicht, ermitteln wir vornehmlich mit Hilfe naturwissenschaftlicher Experimente. Wirklichkeit hätte - theoretisch, möglicherweise - aber eben auch anders sein können, und es wären dann entsprechend eben ganz andere mathematische Theorien gewesen, welche die Natur und deren Gesetzmäßigkeiten adäquat beschreiben, wobei wir hier offenkundig vor unendlich vielen Alternativen stehen. Es gibt scheinbar keinen Grund (bzw. war in etwa dahingehend ja meine Frage), weshalb ausgerechnet einem bestimmten Satz von math. Theorien eine adäquate Wirklichkeit gegenüberstehen sollte, während alle anderen math. Theorien lediglich hypothetische 'Universen' beschreiben. Falls du einen Grund kennst, lass' es mich wissen...

Ansonsten bleibt es wohl bei Max Tegmark's MUH...


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Woraus ist das Universum entstanden?

02.06.2014 um 19:40
@Noumenon
Du verstehst es nicht, und damit hat es sich für mich :)
Dreh dich ruhig weiter im Kreis.


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Woraus ist das Universum entstanden?

02.06.2014 um 20:16
@Noumenon

Für die Frage, warum unser Universum genau so konfiguriert ist, wie es eben ist, gibt es ja einige Konzepte. Von der viele-Welten-Theorie in der sozusagen alle möglichen Konfigurationen gleichzeitig existieren über ein Big-Bounce-Universum, dass jedes Mal mit anderen Parametern startet, bis zur Einbettung zahlreicher höchst verschiedener Universen in einem höher dimensionalen Raum.
Allen ist gemein, dass das Zustandekommen unserer beobachtbare Konfiguration schlicht Zufall ist. Das wir genau diese Konfiguration beobachten ist hingegen kein Zufall, da eben diese Konfiguration bestes Potenzial dazu bietet, dass sich überhaupt Lebewesen mit einem solchen Grad an Intelligenz bilden können.


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Woraus ist das Universum entstanden?

02.06.2014 um 20:29
@slider
Zitat von sliderslider schrieb:Von der viele-Welten-Theorie in der sozusagen alle möglichen Konfigurationen gleichzeitig existieren über ein Big-Bounce-Universum, dass jedes Mal mit anderen Parametern startet, bis zur Einbettung zahlreicher höchst verschiedener Universen in einem höher dimensionalen Raum.
Die sind alle im Mathematical Universe enthalten, der Ansatz geht bei Weitem über die String("theorien") hinaus. Nicht nur, dass die Naturkonstanten verschiedene Werte annehmen können, auch gänzlich andere Naturgesetze sind mathematisch problemlos möglich. Leider können wir das nie verifizieren.


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Woraus ist das Universum entstanden?

02.06.2014 um 20:32
Zitat von mathematikermathematiker schrieb:String("theorien")
In Anführungsstrichen, da es so etwas wie eine Stringtheorie(n) nicht gibt, jedenfalls nicht in dem strengen Sinne, wie man den Begriff in der Mathematik gebraucht. Aber das trifft auch auf weitere Gebiete der Naturwissenschaft zu.


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02.06.2014 um 22:20
Ich finde dieses Thema unglaublich spannend, doch ich denke nicht, das die Antwort eine reine mathematische Gleichung ist. Es ist interessant, zu beobachten wie Wissenschaft und Religion mit den gleichen Hürden bei der Aufklärung von Anfang und Ende zu kämpfen hat. Am Schluss endet alles im Streit und die Frage nach dem "Huhn und Ei" bleibt weiterhin unbeantwortet. Die Wissenschaft hat natürlich den Vorteil das ganze empirisch zu Beweisen mit ihren supergeilen Gerätschaften wie z.B. dem C.E.R.N. Aber falls ich meinen Senf dazu äussern dürfte , möchte ich diese Diskussion mit einer neuen aber ähnlichen Thematik inspirieren, als Auflockerung des Threads.

Wenn wir den Kosmos studieren möchten, müssen wir nicht zwangsläufig durch ein Fernrohr blicken. Auch die Erforschung von den kleinsten Teilen ist nicht unbedingt notwendig. Wir müssen auch nicht Physikgenies oder Intellektuelle sein um das Wunder der Existenz auf den Grund zu gehen.

Die Sichtbare Welt, genannt der Makrokosmos ist lückenlos verbunden mit der unsichtbaren Welt, dem Mikrokosmos. Auf der Erde können wir hier von "Nischen" oder "Ebenen" reden. Jede Lebensform besitzt je nach Grösse ihre eigene Ebene. Für eine Ameise ist die Landschaft, also ihre Welt, deutlich anders als die eines Elefanten zum Beispiel. Der Elefant lebt in seiner eigenen Nische und kann die Welt der Ameisen kaum nachvollziehen. Der Mensch jedoch merkt, dass seine Sinne zu eingeschränkt ist um die noch kleineren und noch grösseren Welten wahrzunehmen. Darum konstruiert er Werkzeuge, Hilfsmittel wie Mikroskope und Teleskope um die anderen Ebenen sehen zu können. Leider sind diese Werkzeuge nicht ausreichen genug um das ganze zu sehen. Die Oberfläche eines Atoms oder Neutrons ist für die Schulwissenschaft wie ein weisser Fleck in ihren Lehrbüchern, darüber wurde kaum geforscht weil es noch nicht entdeckt wurde. So ähnlich wie früher Menschen dachten dass die Erde eine Scheibe sei, so verhaltet sich die Schulwissenschaft gegenüber unerforschten Dingen wie eine Religionsgemeinschaft mit ihren Dogmen. Selbst wenn man Beweise bringt, so wollen die Menschen immer gern am Bewährten festhalten und verteidigen es mit vergleichbar religiösem Eifer. Bestes Beispiel ist Galieo oder jüngeres Beispiel wie Mandelbrot mit seiner Theorie der fraktalen Mathematik, er wurde nicht ernst genommen, bis er ein Problem einer IT-Firma lösen konnte. Ohne seine Entdeckung der fraktalen Berechnung wäre heute Internet übers Handy nicht möglich.

Falls es jemanden interessiert hier die Doku:
Youtube: Fraktale Die verborgene Ordnung der Natur Mandelbrot und seine Welt
Fraktale Die verborgene Ordnung der Natur Mandelbrot und seine Welt
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So ähnlich wie wie die kleinsten Teile, wie z.B Elekronen um ein Atom kreist, so kreisen Planeten um die Sonne, auch hier ist wieder ein fraktales Gebilde zu erkennen. Die Paralellwelten teilen sich sozusagen den gleichen Raum und sind schlichtweg in der Grösse voneinander getrennt. In bhuddistischen Lehren wird darüber gesprochen, dass in einem Sandkorn dreitausend grosse Welten existieren, und die Wahrscheinlichkeit ist gross in diesen Welten wieder auf unendlich viele Sankörner zu treffen in welchen wieder unendlich viele Welten existieren. Das Universum kann man durchaus als eine unendliche Spirale von unendlich vielen Welten sehen in der jede, in ihren eigenen Ebenen jene Naturgesetzen folgt um das gesamte kosmische Gefüge aufrecht zu erhalten. Gäbe es eine Möglichkeit ein Raumschiff zu entwickeln dass uns unendlichfach verkleinern könnten, wäre es dadurch möglich, andere Planeten und Welten zu bereisen. Doch das bleibt vorerst Sience Fiction, oder gewagt gesagt, eine "Prophezeihung" der Wissenschaft.


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02.06.2014 um 22:40
Wird nicht verbreitet, dass das Universum aus dem Nichts entstanden sei?


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02.06.2014 um 22:49
@Eraz

Durch die Quantenfluktuationen gibt es so gesehen kein Nichts.


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02.06.2014 um 23:18
@LeviaX1
Ziemlich anmaßend, findest du nicht...?


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02.06.2014 um 23:18
Zitat von AQAQ schrieb:So ähnlich wie wie die kleinsten Teile, wie z.B Elekronen um ein Atom kreist, so kreisen Planeten um die Sonne, auch hier ist wieder ein fraktales Gebilde zu erkennen.
Willkommen im 19 Jahrhundert. Würden Elektronen um Atomkerne kreisen, würden sie Energie emittieren und in den Atomkern stürzen.
Das war ja gerade eines der Probleme am klassischen physikalischen Weltbild, dass zur Quantenmechanik führte.


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02.06.2014 um 23:26
@AQ
Zitat von AQAQ schrieb:Das Universum kann man durchaus als eine unendliche Spirale von unendlich vielen Welten sehen in der jede
Das erfordert eine kontinuierliche Geometrie. Allerdings gibt es eine kleinste Längeneinheit, die Plancklänge, Längen können in der Physik also nur natürliche Vielfache der Plancklänge sein.
Zitat von AQAQ schrieb:Gäbe es eine Möglichkeit ein Raumschiff zu entwickeln dass uns unendlichfach verkleinern könnten,


...Gäbe es eine Möglichkeit, Naturgesetze auszuhebeln,... gibt es aber nicht.
Es ist doch recht offensichtlich, dass man niemanden "schrumpfen" kann, ohne dass Du zahllose Naturgesetze missachtest.


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02.06.2014 um 23:49
.. vielleicht doch so?

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03.06.2014 um 02:00
@slider
Zitat von sliderslider schrieb:Für die Frage, warum unser Universum genau so konfiguriert ist, wie es eben ist, gibt es ja einige Konzepte.
Ja, nur leider hat man bei den meisten Konzepten den Eindruck, dass sie die Frage nach der 'Konfiguration' eher wegzuerklären bemüht sind - sinngemäß: Wenn der Affe lange genug auf der Schreibmaschine herumtippt, kommen dabei irgendwann eben auch die Werke von Shakespeare heraus.
Spoilermonkey and typewriter
:D
Zitat von sliderslider schrieb:Allen ist gemein, dass das Zustandekommen unserer beobachtbare Konfiguration schlicht Zufall ist.
Japs, der gute alte Lückenbüßer-Zufall. :D
Zitat von sliderslider schrieb:Das wir genau diese Konfiguration beobachten ist hingegen kein Zufall, da eben diese Konfiguration bestes Potenzial dazu bietet, dass sich überhaupt Lebewesen mit einem solchen Grad an Intelligenz bilden können.
So der Hintergedanke beim Anthropischen Prinzip, ja. Nur leider gibt es etliche Probleme mit diesem Ansatz...
Zitat von sliderslider schrieb:Von der viele-Welten-Theorie in der sozusagen alle möglichen Konfigurationen gleichzeitig existieren...
Ja, der gute alte Everett... Interessante Hypothese, nur... Wie viele mögliche Konfigurationen genau sind es? Endlich viele? Unendlich viele? Falls letzteres: wie groß wäre dann die Mächtigkeit der Menge aller Konfigurationen? Und wie lassen sie sich klassifizieren? Und das sind noch die einfacheren Fragen. :)
Zitat von sliderslider schrieb:...über ein Big-Bounce-Universum, dass jedes Mal mit anderen Parametern startet, bis zur Einbettung zahlreicher höchst verschiedener Universen in einem höher dimensionalen Raum.
Ist zwar schon ein etwas älterer Artikel, aber hier wären noch weitere Vorschläge...
http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1598640/Vor-dem-Urknall---Quantenvakuum,-Erbse-oder-oder-Triviali%C3%A4t%3F/
:)


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03.06.2014 um 12:01
Wenn der Affe lange genug auf der Schreibmaschine herumtippt, kommen dabei irgendwann eben auch die Werke von Shakespeare heraus.
Spoiler
:D
Aber auch nur wenn er Unendlich viel Zeit hat. Unser Universum ist endlich. ;)


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