@McNeal McNeal schrieb:Oder mit neuronalen Netzen.
Spannendes Thema, auf jeden Fall.
McNeal schrieb:Wohl! Manche treten sogar so stark zutage dass jeder sie lesen kann wie z.B. starke Schmerzen oder extreme Gluecksgefuehle.
Nö, Schmerzverhalten oder Gefühle kann jeder gute Schauspieler oder Wrestler simulieren. Allein das Verhalten belegt gar nichts. Schmerzverhalten ist nicht das gleiche wie Schmerzerleben - wie der klassische Behaviourismus doch tatsächlich mal behauptet hat (afaik)...
McNeal schrieb:Problematisch ist hier nur die schwammige Definition von Gefuehlen, z.B. wie man Wut von Frustration abgrenzt und das man nur begrenzt alle Signale abgreifen kann weil sich die wenigsten den Schaedel anbohren lassen wollen. Gefuehle erzeugen eine messbare Reaktion im Koerper und dafuer sind sie ja auch da.
Nö, klarer Fall von Kategorienfehler. Jemand, der noch nie Schmerzen erlebt hat, könnte noch so viel bei dir in deinem Hirn herumstochern und die neuronale Aktivität messen etc., was Schmerzen sind, weiß er danach immer noch nicht. Was du die ganze Zeit meinst, das sind die (neuro-)physiologischen Reize, Hormone, bla, sülz, blubb, die dann via Gehirn vermeintlich "irgendwie" unsere ganze Erlebniswelt produzieren.
Und weil das eine mit dem anderen herzlich wenig zu tun hat, wissen wir bspw. immer noch nicht genau, ob Fische Schmerzen empfinden, oder wie es für Vögel ist, einen Magnetsinn zu haben, oder wie es ist, eine Fledermaus zu sein...
@fritzchen1 fritzchen1 schrieb:Der Radikale Konstruktivismus leugnet die Realität auch nicht. ;)
Hm... da bin ich jetzt nicht so firm drin... Wobei mir dessen Vertreter (Glaserfeld, Heinz von Foerster, Maturana, Varela) eigtl. alle was sagen.
Hm... ja, sicher... das Konzept einer objektiven Realität hat natürlich so einige Tücken. Aber der RK scheint hier lediglich auf der epistemologischen Ebene zu argumentieren, indem er nämlich nur feststellt, dass eine objektive Wirklichkeit nicht erkennbar ist. Insofern könnte ein radikaler Konstruktivismus - sofern ich mich da jetzt nicht irre - theoretisch auch einen ontologischen Realismus vertreten: Es gibt eine objektive Realität, nur ist sie für uns eben nicht erkennbar, weil unser Zugang stets subjektiv ist und bestenfalls ein intersubjektiver Konsens möglich ist.