Kritik an der Radosophie
13.10.2014 um 20:44AnGSt schrieb:Verstehe ich voll und ganz. Ich dachte dabei auch an Fibonacci, im Bewusstsein dass es auch anders sein kann, oder garnicht bei so wenigen Zahlen. Das Prinzip von Existenz und Eindeutigkeit habe ich jetzt begriffen. Würden da jedoch noch mehr Zahlen stehen, ließe sich mit größerer Sicherheit eine besondere Regel finden. Um den Test zu bestehen muss man aber irgendwann sagen: „Stopp, jetzt reicht es, ich brauche keine weiteren Anhaltspunkte und 'weiß' das Ergebnis.“Der Ansatz ist schon gut, aber noch nicht weit genug gedacht.
Das Prinzip von Existenz und Eindeutigkeit fragt zuerst danach, ob man eine Lösung finden kann.
Bei der Aufgabenstellung "Setze die Folge fort." kann man sehr oft eine halbwegs gelungene Fortsetzung angeben.
In deinem Fall wäre die Frage: Existiert ein verstecktes Schema im Text meiner Wahl, das mir nach der Entschlüsselung "Bilder" zeigt?
Die Frage hier ist eben erst einmal wieder, was ist unabhängig von deinen Interpretationen und deinem ästhetischen Empfinden als "Bild" zu verstehen?
Das musst du irgendwann einmal so präzise Formulieren, dass auch jemand exakt Bilder von Nicht-Bildern unterscheiden kann, ohne dich fragen zu müssen, ob du das für ein Bild hältst. Dabei geht es halt nicht darum, dass du es bist, der die Definition aufstellt, sondern dass die Definition so angegeben ist, dass du als Entscheidungskriterium in der Definition nicht mehr auftauchst.
Ich kann nur erahnen, was das für ein bürokratisches Gemetzel wäre, müsste ich bei mathematischen Definition immer erst irgendeinen Professor am anderen Ende Deutschlands anschreiben, ob eine von mir eingeführte Struktur tatsächlich das ist, wofür ich es halte...
Und sollten wir irgendwann einmal eine allgemeine Definition von Bild haben, so können wir uns der Existenzfrage für ein Verschlüsselungsschema widmen.
Je nachdem, wie ein "Bild" definiert ist, finden sich womöglich bessere und schlechtere Algorithmen, um diese zu finden und sollte das der Fall sein, so muss dann geklärt werden, ob einer von denen tatsächlich von den Autoren verwendet wurde oder ob sich irgendwie eindeutig klarstellen lässt, dass es der eine und nur der eine gewesen war. (<- Eindeutigkeit)
Es kann auch passieren, dass auch verschiedene Bilder mit verschiedenen Algorithmen versteckt wurden, aber das müsste man wiederum irgendwie nachweisen.
Das muss also auf lange Sicht viel konkreter werden, aber in erster Linie musst du dich als Teil der Erklärung ganz herausnehmen, sodass eine Erklärung entstehen kann, die sich auch noch nachvollziehen lässt, wenn du mal nicht mehr bist.