@AnGSt AnGSt schrieb:Wenn ich schon wüsste, was raus kommen muss, wäre das dann nicht Teleologie? (Frage geht auch an @perttivalkonen )
Das Wissen an sich ist noch nicht teleologisch. Wenn ich nen Stein aufhebe und fallen lasse, dann weiß ich auch schon vorher, was dann kommen muß. Aus früherer Erfahrung, versteht sich. Teleologie ist, wenn nicht alle Abläufe eines Prozesses sich aus den Ursachen erklären, sondern vom Ziel her. Wenn ich den Stein auf den Anfang einer Dominosteinreihe fallen lasse, dann passiert ab da zwar alles nach Ursache-Wirkung, doch habe ich den Stein
gezielt fallen gelassen,
um diese Kette loszutreten.
Auch im Bereich wissenschaftlicher Forschung und Theorieentwicklung hat Teleologie seine Berechtigung. Ganz am Anfang, bei der Idee, da kann man der Teleologie freien Lauf lassen. Kann Experimente basteln udn auf ein bestimmtes Ziel hoffen. Oder man arbeitet gleich auf ein Ziel hin, etwa die Herstellung künstlichen Insulins - oder nachwachsenden Benzins aus Raps. Das aber, was dabei herauskommt, muß dann rein ursachenbasiert sein und frei von Teleologie.
Auf Deinen Thorakosmos übertragen. Du
darfst teleologisch nach Bildern in der Genesis suchen, mit Deinem dreifachen Kreis und den Buchstabenwerten usw. Aber am Ende muß alles ursächlich herleitbar sein. Das hast Du in dem Punkt gemacht, daß sich die Bilder von alleine ergeben, ohne daß Du die Punkte noch verschiebst oder so. Naja, nicht ganz, die Linien gibst Du noch immer dazu. Überhaupt sagen die Bilder von sich aus gar nicht "ich bin ein Bild" und "ich bin keines", sondern Deine Augen und Dein Hirn machen daraus Bilder. Ich z.B. hab da ein anderes Bild gemacht, aber das akzeptierst Du nicht. Aufgrund welcher Ursache außerhalb Deines Kopfes? Alles Teleologie. Na und dann das Problem der Eincodierung dieser Bilder. Der dafür nötige Aufwand ist Dir klar, und dann sind die Zahlenwerte für die Buchstaben erst später in Gebrauch gekommen, nach Entstehen der Texte. Hier arbeitest Du weiterhin mit dem Ziel, daß da ein Code drinsteckt, und nicht mit den Ursachen, wie es dazu kam, daß da ein Code drinsteckt. Beim Ideenhaben und Ausprobieren, ok. Aber beim Präsentieren des Torakosmos fatal und von vornherein abzulehnen.
AnGSt schrieb:Das gibt's das Problem, dass die Methode sich an der Genesis orientiert und nicht ohne Anpassungen übertragbar ist.
Sagst Du! Legst es fest. Teleologie pur.
AnGSt schrieb:Dem Moby Dick Text im Englischen oder Deutschen mangelt es auch an traditionellen Zahlwerten für die Buchstaben, die dem Autor genau so bekannt gewesen sein könnten.
Erstens: es gibt genügend moderne Literatur auf Ivrit. Zweitens: eine Gegenprobe sollte eben auch mit anderen Buchstabensystemen und Zeichenwert-Systemen durchgezogen werden. Gerne also auch mit Moby Dick und einer hiesigen Zahlwertzuordnung.
AnGSt schrieb:Aber woran soll man sich da orientieren?
Dann formuliere doch erst einmal die Parameter Deines Torakosmos, also die Bedingungen, unter denen Du den Text auf Botschaften untersuchst. Dann sollte es ein leichtes sein, diese Bedingungen für andere Literaturen umzuformulieren.
AnGSt schrieb:Übrigens habe ich es schon mit anderen hebräischen Büchern des alten Testaments versucht, auch mal mit anderen Zahlen als 511 Verse pro Ring. Bisher ohne Erfolg. Auch die Offenbarung im griechischen brachte bisher nichts. Entweder bin ich zu sehr auf den Rahmen innerhalb dem ich etwas gefunden habe fixiert, oder es gibt darüber hinaus wirklich nichts.
Oder Du findest nichts, weil Du es nicht finden willst. Deswegen präsentieren Forscher auch die Ergebnisse ihrer Gegenproben. So hab ich ja mal ein Josuabild unter Deinem "Ausschuß" gefunden, nachdem Du mich dazu aufgefordert hattest. Wie gesagt, Du wolltest ja nicht, daß das, was für mich "Bild" bedeutet, wirklich gilt. Da Du jedoch keine Parameter ausformuliert hast, nach denen ich erkennen kann, wieso Deine Bilder gut und meines nicht, und wieso sich dieses Entscheidungskriterium aus dem Text oder der Methode ergibt und nicht aus Deinem Wollen, daher ist das hier einfach nur Willkür und Teleologie und Unwissenschaftlichkeit/Unhaltbarkeit.