Das Imperium schlägt zurück, oder was soll man sonst davon halten?
Hämatome am Körper des in der Psychatrie Ansbach "verstorbenen" Bruders von Gustl Mollath werden im Obduktionsbericht verschwiegen!
AZ exklusiv
Mysteriös: Mollath-Bruder liegt tot in der Psychiatrie
Helmut Reister, 03.10.2016 17:10 Uhr
Das wohl bekannteste Bild von Gustl Mollath: Am 6. August 2013 verlässt er mit einer Topfpflanze das Bezirkskrankenhaus in Bayreuth. Ist seinem Bruder Jürgen ein ähnliches Schicksal widerfahren? Foto: dpa
Das wohl bekannteste Bild von Gustl Mollath: Am 6. August 2013 verlässt er mit einer Topfpflanze das Bezirkskrankenhaus in Bayreuth. Ist seinem Bruder Jürgen ein ähnliches Schicksal widerfahren? Foto: dpa
Der Bruder von Gustl Mollath ist tot: Wie der 70-Jährige ums Leben gekommen ist, wirft Fragen auf. Ebenso die Tatsache, warum der Mann ins Bezirksklinikum gebracht worden ist. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Nürnberg - Der Name Gustl Mollath steht für ein beispielloses Versagen von Justiz und Psychiatrie. Mehr als sieben Jahre saß er unter rechtswidrigen Umständen in den geschlossenen Abteilungen der Bezirkskrankenhäuser Straubing und Bayreuth. Jetzt taucht der Name Mollath erneut in Zusammenhang mit fragwürdigen Vorgängen auf. Diesmal geht es um seinen älteren Bruder Jürgen (70), der im Bezirkskrankenhaus Ansbach unter mysteriösen Umständen gestorben ist.
Die Staatsanwaltschaft Ansbach will sich mit Hinweis auf Persönlichkeitsrechte nicht zu den Details der Todesumstände äußern. Oberstaatsanwalt Michael Schrotberger, Sprecher der Behörde in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt, bestätigte aber auf Anfrage, dass ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und eine Obduktion durchgeführt worden sei. „Das Verfahren richtet sich derzeit gegen Unbekannt“, erklärt er.
Jürgen Mollath stirbt zwei Wochen nach der Klinik-Einlieferung
Keinerlei Angaben, nicht einmal eine Bestätigung dafür, dass Jürgen Mollath in der geschlossenen Abteilung untergebracht war, macht die Sprecherin des Ansbacher Bezirkskrankenhauses. Nach Informationen der AZ wurde Jürgen Mollath am 8. September, gerade einmal zwei Wochen nach seiner Einlieferung in die Psychiatrie, tot in seinem Bett und nur mit einem Unterhemd bekleidet aufgefunden. Nachdem eine hinzugezogene Ärztin die genaue Todesursache nicht feststellen konnte und in der entsprechenden Bescheinigung die Rubrik „ungeklärt“ angekreuzt hatte, wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, die eine Obduktion des Leichnams veranlasste. Als Ergebnis der amtlichen Untersuchung wurde als Todesursache ein Herzversagen festgestellt.
Merkwürdig ist allerdings, dass laut zuverlässigen Quellen in dem Bericht des Obduzenten keine Hinweise auf massive Hämatome vor allem im Hals- und Kopfbereich des Toten erwähnt werden und wie sie zustande gekommen sein könnten. Nach gesicherten Informationen der AZ wies die Leiche von Jürgen Mollath jedoch mehrere Hämatome und Verletzungen auf.
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