@greenkeeper greenkeeper schrieb:Das würde für mich aber bedeuten dass eine Partei elitär is, also eine Partei in der nur in eine politische Richtung, nämlich die welche der gewählte Vorsitzende vorgibt, gelebt wird . Meinungspluralismus ade.
Nein, das würde bedeuten, dass man sich trotz kleinerer Differenzen auf eine gemeinsame Linie einigen kann und den Führungsstil des Vorsitzenden für angemessen befindet. Es würde bedeuten, dass die Parteimitglieder mit der Arbeit des Vorsitzenden zufrieden sind. Wenn man es mit dem Meinungspluralismus innerhalb einer Partei übertreibt (wie z.B. bei der ursprünglichen AFD, wo eine diffuse Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation der einzige gemeinsame Nenner war), fällt das Ganze irgendwann auseinander. Das ist schlicht nicht Sinn der Sache.
greenkeeper schrieb:Wo das hinführt, dafür bietet die Geschichte ja nun wirklich genug Beispiele. Da will ich jedenfalls nich noch mal hin.
Wie hier schon geschrieben wurde ist es der Regelfall, dass man sich innerhalb der Partei soweit einig ist, dass der Vorsitzende ~90% der Stimmen bekommt. Wohin hat uns das denn in Westdeutschland in den letzten 70 Jahren geführt?
greenkeeper schrieb:Doch, weil sie damit dem Volk genau das suggerieren will, anstatt auch mal anzumerken dass Herr Gabriel mit diesem Ergebnis eigfentlich zufrieden sein kann, wie es jeder normal Mensch auch wäre, der in seinem Umfeld oder in seinem Job eine 75% Zustimmung bekommt.
Wenn mir an meinem Arbeitsplatz ein Viertel der Kollegen bescheinigen würde, dass sie mit mir nicht länger zusammenarbeiten wollen, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken machen. Wenn ein Viertel meines Freundeskreises nichts mehr mit mir zu tun haben wollen würde, ebenfalls.
greenkeeper schrieb:Statt dessen präsentiert sie ihn als "Opfer", was er dadurch in den Augen der meisten wohl auch wird. Das is in meinen Augen Manipulation und zwar schon eine ziemlich gute, weil kaum auffallend.
Wieso Opfer? Sie präsentiert ihn als einen Parteivorsitzenden, mit dem ein bedeutender Teil der Partei nicht zufrieden ist. Ob das daran liegt, dass die anderen Kinder den dicken Sigmar gerne mobben, oder daran, dass er die Partei tatsächlich schlecht führt, ist damit doch gar nicht gesagt. Und ich sehe auch nicht, dass die ARD oder andere Medien, die in dieselbe Kerbe schlagen, den armen Siggi vor der bösen SPD in Schutz nehmen.
Überzeugungskraft, Ausstrahlung, Erfahrung und Pragmatismus [...] du willst doch jetzt nich allen Ernstes Behaupten des Herr Gabriel oder Frau Merkel auch nur eine der von mir genannten Anforderungen auch nur im entferntesten erfüllen? [...] Wie gesagt das Ergebnis von Herrn Gabriel entspricht meiner Meinung nach seinem politischem Potential und dem inneren Zustand seiner Partei.
Wenn du das so siehst, wieso wunderst du dich dann darüber, dass Gabriel und die Medien das Ergebnis nicht unkritisch abfeiern? Die haben alle sehr genau verstanden, dass Gabriel hier kein sehr schmeichelhaftes Zeugnis ausgestellt wurde.