Hallo Leute,
ich wollte Euch an dieser Stelle mal ein Beispiel zeigen, wie einige Verschwörungstheoretiker "vorgehen" und dabei überhaupt keine Skrupel haben, Fakten zu verdrehen oder gänzlich zu ignorieren. Das Problem dabei ist: soetwas schauen sich dann auch andere Interessierte an und nehmen es womöglich für "bare Münze". Ich habe den Autor inzwischen mehrfach erfolglos angeschrieben, schon allein, weil er Bilder von meiner Homepage eingearbeitet hat. Leider scheint er kein Interesse daran zu haben, wenigstens die gröbsten Fehler zu korrigieren...
Schaut Euch mal das Video an und vergleicht dann die Fehlerliste.
http://www.toni-all.com/welt_heute/kennedy.html1. Es fängt schon damit an, dass er die völlig falsche Rede anführt. Der Autor benennt die Rede vor der Rice Universität vom 12.09.1962 (
http://john-f-kennedy.info/Rice-University.htm (Archiv-Version vom 29.12.2015)). Dabei handelte es sich jedoch um die berühmte "Mondrede", in der Kennedy die Eroberung des Mondes ausrief.
Die Rede, welche der Autor eigentlich meint und die dann auch zu hören ist, hielt Kennedy am 27.04.1961 vor Pressevertretern des Bureau of Advertising (
http://john-f-kennedy.info/Bureau-of-Advertising.htm).
2. Dementsprechend wurde er auch nicht "
ein Jahr später" ermordet.
3. Oswald wurde nicht "
auf wundersame Weise sehr schnell gefunden", sondern zunächst durch die Tatsache, dass er durch einen weiteren Mord (an dem Polizisten Tippit) auf sich aufmerksam machte.
4. Hierbei zieht der Autor Parallelen zu 9/11, wo die Entführer auch schnell ermittelt wurden, was anhand von Passagierlisten wohl kaum als "ein Wunder" bezeichnet werden kann.
5. Der Autor bezeichnet Oswald als einen "
sehr schlechten Schützen". Oswald mag vielleicht innerhalb des Militärs bei seiner Ausbildung als Scharfschütze nicht der Beste gewesen sein. Jeden ungeübten Schützen, welcher ein entsprechendes Attentat durchführen wollte, würde er aber wohl in die Tasche gesteckt haben. Zumal die örtlichen Verhältnisse keines echten Scharfschützen bedurften.
6. Erneut zieht er in diesem Punkt Parallelen zu 9/11 und bezeichnet die Entführer als "
schlechte Flieger". Das stimmt so auch nicht ganz, denn insbesondere konnten sie nicht gut landen, was sie ja aber auch garnicht beabsichtigten.
7. Der Autor zitiert ein Interview mit Ruby aus dem Jahr 1964 und sagt dann, er sei kurz danach gestorben. Er versucht somit einen Zusammenhang zwischen dem Interview und seinem Tod zu schaffen. Ruby starb jedoch erst im Januar 1967.
8. Er sagt, Ruby starb in seiner Gefängniszelle. Auch dies ist falsch, denn Ruby starb (wie vor ihm schon Kennedy und Oswald) im Parkland Memorial Hospital.
9. Der Autor legt wieder mal die alte Platte von dem "Umweg" auf, welchen die Präsidentenlimousine gefahren sei, um dierekt am TSBD vorbei zu kommen. Es sollte jedoch inzwischen auch dem Letzten bekannt sein, dass eine Fahrstrecke über die Mainstreet technisch garnicht möglich gewesen wäre, da die Auffahrt zum Stemmons Freeway in nördliche Richtung nur über die Elm Street erreichbar war, und auch heute noch ist!
10. In diesem Zusammenhang spricht der Autor von "Zuschauern", die auf der Grünfläche an der Mainstreet gewartet und den Präsidenten dort viel besser gesehen hätten. Auch dies entspricht nicht den Tatsachen. Da die Route bekannt war und die Zuschauer auch um die örtlichen Gegebenheiten wussten, befanden sich auf diesem Teil der Plaza auch garkeine Menschen.
11. Der Autor sagt dann in einem Nebensatz: "
..., weil alles dafür spricht, dass es mehrere (Schützen)
waren." Eine Begründung für diese Behauptung bleibt er jedoch schuldig.
12. Der Autor benennt den 2. und 3. Schuss als Treffer, geht aber in seinen weiteren Beschreibungen davon aus, dass der tödliche Schuss erst dann vom Grashügel aus kam und formuliert weiter: "
... was eindeutig beweist, dass es mehrere Schützen waren." Warum es ein "
Beweis" sein soll, nur weil er es so beschreibt, bleibt ein weiteres Rätsel.
13. Die Akten sollten ursprünglich nicht bis 2017, sondern sogar bis 2038 unter Verschluss bleiben. Der Entschluss zur vorzeitigen Öffnung entstammt erst aus den 90er Jahren.
Soweit mal dieses abschreckende Beispiel für die Verbreitung von Falschinformationen und den damit verbundenen Manipulationen.
Gruß, Nashman