@HeurekaAHOI HeurekaAHOI schrieb:Klar, haben die auf den beiden Schiffen ganz leichte Veränderungen vorgenommen, aber da von wirklichen " Unterschieden " zwischen der Titanic und der Olympic zu sprechen, ist absurd. So wie der Im Spiegel Reportage da sagt,...
Anscheinend bist du nicht in der Lage, selbstständig, ohne Youtube o.ä., dir ein Bild zu machen...
1. Änderung, noch vor dem Stapellauf der Titanic: C-Deck Staterooms jeweils ein Bullauge mehr, blieb bei der Olympic bis zu ihrem Ende unverändert, das Wrack zeigt die zusätzlichen Bullaugen.
2. große Änderung im Sommer 1911: komplettes Redesign des B-Decks ( keine Promenade der 1. Klasse mehr, dafür Kabinen, vergrößertes Restaurant, Einrichtung das Café Parisien, dadurch auch entsprechende Fensteranordnung. Olympic hatte die Promenade ihre ganze Karriere hindurch (mit einer kleinen Änderung in den späten 20er Jahren), Wrack zeigt Kabinenfenster.
Dann: Brückennocken auf der Olympic bündig, auf Titanic auskragend, sehr gut zu sehen auf sämtliche Bildern, die die Schiffe nebeneinander auf der Werft im März 1912 zeigen, diese Änderung bekam die Olympic erst 1913. Auf dem Wrack auskragende Nocken.
Ebenso Designänderung der Achterbrücke.
Ruderhaus auf der Olympic mit runder Front, auf der Titanic gerade Front, Wrack zeigt die gerade Front.
Gangwaypforten auf E-Deck bei Olympic mit Bullaugen, bei Titanic mit rechteckigen Fenstern, Wrack zeigt rechteckige Fenster.
Geborgene Gegenstände aus dem Wrack ausschließlich mit Baunummer 401 (Titanic); erhaltene Einrichtung der Olympic zeigt ausschließlich Baunummer 400.
Olympic hatte Wetterhauben auf den Decksniedergängen des Bootdecks, Titanic hatte keine Hauben, so auch am Wrack ersichtlich...
So könnter ich jetzt noch lange fortfahren und bislang gibt es absolut nichts, weder historische Fotos, Unterlagen oder Erkenntnisse vom Wrack, die daruf hinweisen könnten, dass die Schiffe ausgetauscht wurden.
HeurekaAHOI schrieb:Der Herr Wisnewski lügt nicht in seinem Buch.
Das hat niemand behauptet, dass er lügt. Er kann nur nicht recherchieren und behauptet ins Blaue hinein, wobei offensichtlich wird, dass er von der Materie nichts versteht.
Ein Beispiel:
Das Problem ist nur, dass die Kante des Welldecks nicht glatt war,sondern dass hier eine Plattform meherer Meter in rechtem Winkel über den Schiffsrumpf hinaus über das Wasser ragte. Ein vorbeischrammender Eisberg hätte diese Plattform zweifellos abgerissen. Wie jedoch Fotos und Zeichnungen des Schiffswracks zeigten, war die Plattform viele Jahrzehnte später auf dem Meeresgrund noch exakt auf ihrem Platz[...] (Das Titanic-Attentat, G. Wisnewski, Seite 214)Wie es sich, bei genauer Betrachtung der erwähnten Fotos und Zeichnungen und bei Vergleich mit den Bauplänen und Fotos aus dem Jahr 1912 zeigen lässt, gibt es keine Plattform. Die auskragende Fläche seitlich des Welldecks ist das übriggebliebene Schanzkleid, das den Bereich zwischen den Gangwayklappen bildete (quasi ein Geländer) und sich im Verlauf der Jahre am Wrack nach außen klappte. Wisnewski hat es hier versäumt (und das ist typisch für seinen modus operandi) den Punkt über dessen, was er braucht, um seine Zweifel zu erhärten, weiter zu recherchieren. Noch nicht einmal die Frage, welchen Zweck solche Plattformen im seemännischen Sinn haben könnten, kommt ihm in den Sinn; Hauptsache, der Zweifel am Eisberg kann erhärtet werden.
Ebenfalls konkret falsch wird es bei der Beschreibung der Lichterführung von Schiffen.
Nicht nur wird klar, dass er das Prinzip nicht verstanden hat, sondern es stimmt schließlich nicht, wenn er unter anderem schreibt (auf Seite 276):
Denn die roten und grünen Seitenlichter sind nur Fahrlichter, hält das Schiff an, so werden sie gelöschtNein, ebensowenig, wie bei einem Auto die Frontscheinwerfer erlöschen, wenn das Auto anhält.
Solange ein Schiff am Verkehr teilnimmt, führt es diese Lichter, denn selbst ein gestoppter Dampfer muss z. B. einem Segelschiff ausweichen, sollte er dem Kurs des Seglers im Weg liegen.
Nur bei einem manövrierunfähigen Schiff werden die Seitenlichter gelöscht, aber dann werden zwei rotverglaste Lichter senkrecht übereinander gesetzt, um auf diesen Umstand hinzuweisen.
Solche Beispiele (von denen das Buch voll ist) zeigen, dass er immer nur soweit recherchiert, bis er einen Zweifel anbringen kann und er auch nicht das Fachwissen besitzt, welches für ein Sachbuch unerlässlich ist. Er sucht keine Alternativerklärungen, er macht sich nicht vertraut mit den damaligen seemännischen Gebräuchen, er macht sich kein Gesamtbild und versucht dann daraus, eventuelle Fragwürdigkeiten herauszuarbeiten... es ist schlichtweg unseriös, was er schreibt. Er läuft nur seiner Agenda nach, stapelt Hypothesen und zieht dann völlig ungerechtfertigte Schlussfolgerungen.
@HeurekaAHOI, woran hast du denn die Richtigkeit von Wisnewskis Behauptungen überprüft, als dass du behaupten kannst, es wäre die Wahrheit, was er schreibt?
Es gibt genug kontroverse Themen auf diesem Gebiet, die manchmal sehr konträr und leidenschaftlich diskutiert werden. Die Behauptungen Wisnewkis gehören nicht dazu.