@CLA ...ich find' mich überhaupt nicht interessant ...
Interessant genug, um ein Buch zu schreiben.
Wenn solche Peepshow-Livestreams wirtschaftlich interessant sein sollten, dann müsste der Erlös den Aufwand irgendwie rechtfertigen. Du wirst mir recht geben müssen, dass ein immenser Aufwand betrieben wird:
Rund-um-die-Uhr-Überwachung: mindestens 3 Personen in Schichten.
Technischer Aufwand: Kameras, Wanzen, Bewegungsmelder, Strahlungsquellen, Übertragungstechnik samt mobiler Station, ...
Personal: Techniker, Psychologen, Informatiker, Fahrer, Schauspieler, Statisten, Sexpartner ...
Geldmittel: Bestechungsgelder!
Dazu: organisatorischer Aufwand, Anwerbung der Mittäter, Ausstattung und Verpflegung der Überwacher und Schauspieler, Einschüchterung von Zeugen, ...
Bitte überlege, wieviele Personen alleine mit dem Stalken eines einzigen Opfers beschäftigt wären, und was das kosten würde.
So, und dann schauen sich das Leute an. Die müssen pro Minute soviel ausgeben, dass es die Kosten deckt und irgendjemand dabei reicht wird, also (Gewinnmargen im kriminellen Milieu angenommen) mindestens den Einsatz x 3.
Bei Pornos wird der Zuschauer innerhalb von 10 Minuten befriedigt, es gibt 2 (oder ein paar mehr) Darsteller, einen Kameramann u.s.w., d.h. die Kosten sind überschaubar. Dafür betrachten sich soundsoviele Tausend Personen die 10 Minuten, sodass man auf eine übersichtliche Kalkulation kommt.
Bei einer Livecam sind die Kosten für Hersteller und Kunden minimal, das Geld kommt über die youtube-klicks (Werbeeinnahmen), wird also durch die Masse der Zuschauer generiert.
.... bei dem, was Du annimmnst, läge der Reiz in der dauerhaften Beobachtung über Stunden. Der Kundenkreis wäre minimal (andernfalls gäbe es Leute, die Leute kennen, die stundenlang irgendwelche Nobodys beim Alltag beobachten, man könnte so etwas nicht geheim halten, wenn es eine nennenswerte Fangemeinde gäbe). Die Kunden müssten folglich exorbitante Summen dafür ausgeben, um einen aufwändig hergestellten Film ohne nennenswerte Handlung anzusehen.
Ich traue dem Kapitalismus so einiges zu, aber das wäre das schwachsinnigste Geschäftsmodell aller Zeiten.
Und gäbe es so viele Menschen, die sadistisch genug wären, bei einem Solchen Projekt mitzumachen, dann müsste es grundsätzlich sehr viel mehr Sadismus in unserer Gesellschaft geben. Diese Menschen wären nicht nur ausnahmsweise sadistisch, sondern hätten auch in ihrer "Freizeit" Spass daran, Nachbarn und deren Kinder auszuspähen und zu quälen.