@cathari cathari schrieb:Vermutlich kennst du die Bibel nicht.
Doch, kenn ich. Und im Gegensatz zu Dir weiß ich sogar, das die Bibel regelmäßig "ausgelegt" worden ist. Interpretiert.
Galileo hat mit der flachen Erde herzlich wenig zu tun.
Der Papst auch nicht.
Und wem "die Säulen der Erde gehören" wäre für den Gläubigen eine reichlich überflüssige Frage, würde sich hinter diesem Bild nicht eine tiefere theologische Erklärung anschließen, die nicht das geringste mit einem "Weltbild" zu tun hat.
Und wenn dann ein einzelner Prediger daher kam und das Bild von der "Erdscheibe" predigte, weil er die Offenbahrung wörtlich nahm, dann wurde er auch von den KIRCHENFÜRSTEN nicht ernst genommen, war ein Aussenseiter, ein Spinner, der heute vermutlich aus jedem "wie eine Rakete" einen Raketenbeweis ableiten würde.
Das Problem in der Vorstellung des Mittelalters war vielmehr, ob die Rückseite der Erde überhaupt bewohnt sein könnte und das war nur bedingt eine theologische Frage (Wenn die Rückseite bewohnt sein sollte, dann kann man die Menschen dort vermutlich nicht erreichen, weil der Äquator zu heiß zum durchqueren ist. Dann würde jedoch das Gebot Jesu ALLE Menschen zu missionieren nicht umsetzbar sein, was nicht sein könne - folglich ist die Rückseite der Erde unbewohnt).
Das kopernikanische Weltbild hingegen hatte eine deutlich tiefere Bedeutung für die Theologie, weil es die Besonderheit der Erde in Gottes Schöpfungsplan betonte ... und damit der Kirche, also Gottes selbsternannten Vertretern, ebenfalls ein höheres Gewicht einräumte.
Aber, lieber cathari, wenn Du meinen Eingangsbeitrag zu diesem Thema gelesen hättest, wäre auch Dir vermutlich aufgefallen, das es mir überhaupt nicht um Kopernikus, Galileo oder die Erdscheibe ging ...