@Vollzeittroll Vollzeittroll schrieb:Da hake ich ein, der Fall ist eigtl. gut vergleichbar mit Fokoshima.
Nun ja, nicht ganz. Denn da wurden anscheinend bekannte Bedingungen vorsätzlich missachtet. Aus
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19333-2015-09-22.htmlFukushima-Disaster war vermeidbar
Forscher enthüllen Hinweise auf fatale Ignoranz der Betreiber des japanischen Atomkraftwerks
Fatale Fehler: Die Atomkatastrophe von Fukushima hätte verhindert werden können. Doch Arroganz und Ignoranz der Betreiber, Designfehler und Kontrollmängel führten dazu, dass wesentliche Sicherheitsmaßnahmen für den Notstrom unterblieben, wie eine neue Studie aufzeigt. Sogar den Rat der eigenen Forscher ignorierte der Betreiber Tepco demnach und kalkulierte die zu erwartenden Erdbebenstärken und Tsunamihöhen daher viel zu niedrig.
Das kann ich den an der Konstruktion Beteiligten des WTC so nicht vorwerfen. Die aus heutiger Sicht durchaus diskussionwürdige Forderung nach einer erhöhten konstruktiven Sicherheit eines Wolkenkratzers war damals sicherlich keine Option.
Vollzeittroll schrieb:Man kann nur aus Erfahrung heraus bauen und planen, sogar wenn um den Reaktor eine 50m hohe Mauer gebaut werden würde, wer kann garantieren, dass nicht einen Tag später eine 60m Welle kommt.
Das kann niemand garantieren, daher bekämpfen sich die Forderungen nach Sicherheit und nach Wirtschaftlichkeit immer. Forderungen von
@jackie251 nach total sicheren Wolkenkratzern (im Sinne von: da darf ein Flugzeug rein krachen und es darf eigentlich nicht einstürzen) sind aus meiner Sicht eher aus einem theoretischen Wolkenkuckucksheim heraus erklärbar, denn wie sinnvoll ist das denn wirklich? Eine Großstadt hat z.B. große Sportstätten, was passiert mit denen? Lass in ein Baseball Stadion eine Verkehrsmaschine stürzen. Da sitzen dann 30000 Zuschauer nebst den dortigen Angestellten. Und dann? Die anderen kleineren Bauten, was machen die?
Letztlich ist es immer eine Frage der Grenze und der Tatsache, dass man hinterher immer schlauer ist.
Und - für welche Flugzeuge wollen wir denn Sicherheit? Eine B757 hat ein max. Abfluggewicht von ca. 122 Tonnen, ein Jumbo B747 je nach Art zwischen 330 bis fast 500 Tonnen und bei der A380 reden wir über 570 Tonnen (davon sind etwa 250 Tonnen Kerosin). Dann erahnen wir vielleicht für die Zukunft auch noch, dass sich Attentäter mit Raketen und guten Sprengköpfen ausrüsten könnten. Kurz: wo genau sollen wir Sicherheitsgrenzen ziehen? Zwischen "Wir tun gar nichts für die Sicherheit, es passiert ja doch nichts" und "Wir konstruieren so, dass nie was passieren kann, egal, wie schwer und gefährlich es werden kann" ist ein ganz weites und ganz teures Feld. Dazwischen müssen wir uns mit dem abfinden, was Restrisiko genannt wird, so schmerzlich das für den Einzelnen im Falle eines solchen Unglückes auch sein mag.
Bei dem heutigen Flugverkehr gibt es eigentlich auch keinen Ort mehr, der nicht irgendwie von einer Luftfahrtkatastrophe getroffen werden könnte. Es bleibt aus meiner Sicht also nur ein Weg: die Flugzeuge "sicher" konstruieren und das Drumherum. Zumal wir bislang von Unfällen reden, aber Vorsatz in dieser Form ist noch eine Nummer komplizierter. Das wird gerne vergessen. Schließlich leben wir mit dem Straßenverkehr, bei dem schon an sich ausreichend Unfälle geschehen, aber gegen Vorsatz "Autofahrer rast absichtlich in Auto/Menschengruppe" ist kein Kraut gewachsen, gegen ein gut geplantes Attentat solch entschlossener Selbstmordattentäter erst recht nicht.