@dh_awake dh_awake schrieb:Du willst mir hier unbedingt einbläuen, dass 1+1 auch dann noch 2 ergibt, wenn sich die Operanden (Freifall + stahlverstärkte bzw. seitengestütze Träger) nachweislich verändert haben.
Das Freifallverhalten der Stützen war kein Operand der Simulation oder sonstiger struktureller Berechnungen!
Sag mal, wie stellst du dir eigentlich eine Simulation vor?
Bei einer Simulation, wie sie von NIST vorgenommen wurde, geht man von ANFANGSBEDINGUNGEN aus, diese sind Teil der Operanden, die im Fall der konstruktiven Eigenschaften
nicht verändert werden. Dann fügt man die VARIABLEN hinzu, d.h. den Wärmeeintrag, das thermische Verhalten, die Lastverlagerungen und variiert diese solange, bis die Simulation, so gut wie irgend möglich, mit dem realen Verhalten konform geht.
Das ist eine approximative Annäherung, bedingt durch das Grundproblem jeder FEM-Analyse, dass man nur mit finiter (endlicher) Auflösung an einem Problem arbeitet, welches eigentlich eine praktisch unendliche Auflösung benötigen würde, und den vielen Unbekannten, die beim Verhalten des Gebäudes vorhanden waren.
Einfach ausgedrückt: man hat nicht in die Simulation eingegeben: "Das Gebäude soll dieses und jenes Verhalten zeigen", sondern " Welche Anfangsbedingungen müssen gegeben sein, ausgehend von einer bestimmten Hypothese, damit das Modell ein Verhalten zeigt, welches dem realen Gebäude am nächsten kommt."
Das ist ein fundamentaler Unterschied und ich hoffe, er ist jetzt klar.
Wir führen hier eine Gespensterdebatte.
Kein Fachmann interessiert sich für die Freifallphase, weil diese nichts anderes sagt, als dass für diese Zeit in einem bestimmten Bereich des Gebäudes der strukturelle Widerstand unterhalb der Meßbarkeit lag.
Nur wer dem Freifall=Sprengungs-Mem anhängt oder glaubt, dass man jegliche Struktur entfernen müsse, damit der Widerstand gleich Null ist, hält dies für bedeutsam. Genau deswegen habe ich das Mastbeispiel gepostet: die Struktur ist immer noch verhanden, mit sämtlichen materiellen Eigenschaften; nur durch die Tatsache, dass der laterale Halt fehlt und sich ein Knickversagen einstellt, verschwindet der Widerstand und die oberen Segmente geraten zeitweise in freien Fall, bis sie am Boden aufkommen und neuen Widerstand erfahren.