@dh_awake dh_awake schrieb:Zumindest hier irrt Khalezov meiner Meinung nach - über die H-Bomben lass ich mich nicht weiter aus
hm, das sind ja ganz andere Töne von dir. Vor einer Woche hattest du die Theorie von Khalezov noch für möglich gehalten, und jetzt das? Habe ich etwas verpasst?
dh_awake schrieb:Weil viele Menschen existentiell frustriert sind und eine Sinnkrise haben. An irgendetwas müssen die meisten Menschen glauben und da die wenigstens Wissenschafter sind, glaubt man eben gerne an die einfachsten Erklärungsmodelle.
Ich sehe das auch so, dass eine "Sinnkrise" Menschen dazu bringen kann an wildeste Verschwörungstheorien zu glauben. Aber nicht nur. Manche werden Esoteriker, manche treten einer Sekte bei. Was nicht heißen soll dass Verschwörungstheorien grundsätzlich keine Darseinsberechtigung haben. Ein bisschen Spinnen kann durchaus gesund sein, solange man dabei auf dem Boden bleibt. Ein bisschen skeptisch und hellhörig sollte man sein.
Aber ich stimme nicht zu dass Verschwörungstheorien die einfachste Erklärung bieten. Es ist genau umgekehrt und das ist auch was meiner Meinung nach Vernunft von Wahnsinn trennt. Im Fall von 9.11 sind die offensichtlichen Fakten, dass im Fernsehen gezeigt wurde wie Flugzeuge in WTC Türme krachen und diese nach einer Weile einstürzen.
Die einfachste Erklärung ist doch, es sind tatsächlich zwei Flugzeuge in die Türme geflogen, welche dann aus genau diesem Grund eingestürzt sind - wie auch immer. Darauf käme doch selbst ein Kind. Hier muss man sich keine größte Fakeaktion im live Fernsehen vorstellen. Man muss sich nicht vorstellen, wie denn die ganzen Zeugen vor Ort getäuscht werden konnten und nicht zuletzt wie die ganzen Trümmerfotos entstanden ein könnten. Und man muss sich nicht vorstellen, dass konsequenterweise unter jedem Wolkenkratzer eine Atombombe verbuddelt ist.
Der No-Plane Fraktion ist es doch gerade viel zu einfach. Man überlege sich, wie viel Aufwand man betreiben müsste damit die No-Plane Theorie einigermaßen beisamen bleibt. Was man Alles durchplanen und organisieren muss damit das klappt. Da müsste man sich doch eigentlich die Frage stellen: ginge das nicht einfacher?
Ich hatte dich ja gefragt ob du solange bei Verschwörungstheorien bleibst, solange du sie nicht gänzlich ausschließen kannst. Du hast ja auch geantwortet dass du spekulierst solange noch eine Möglichkeit nicht ausschließbar ist, vielen Dank, ich hatte nur keine Zeit deine Antwort zu kommentieren.
Das ist wie ich finde ein Teufelskreis. Denn es gibt kaum etwas was man wirklich vollständig ausschließen kann. Und genauso kann man mit etwas Fantasie beliebigen Sachverhalt in Frage stellen.
Beispiel. Die Erde ist eine Kugel.
Frage: Warst du etwa im Weltall und hast die Erde selbst als Kugel gesehen? Wie kannst du ausschließen, dass die Erde keine Scheibe ist und dass sie uns im Fernsehen nur erzählen das sei eine Kugel um uns in die Irre zu führen (und, natürlich auszubeuten). Woher willst du wissen, dass die Erde überhaupt existiert? Vielleicht wird sie ja nur in einer Art "Matrix" zusammen mit deinen Gedanken simuliert?
Man kann ständig und alles in Frage stellen, nur findet man dann niemals aus dem Teufelskreis heraus, was letztendlich die Sinnkriese überhaupt erst auslöst.
Psychologie hat für dieses Verhalten eine (mögliche) Erklärung.
Apophänie (von griechisch ἀπό, apó, ‚von‘, und φαίνειν, phainein, ‚zeigen‘) bezeichnet die Erfahrung, scheinbare Muster und Beziehungen in zufälligen, bedeutungslosen Einzelheiten der Umwelt wahrzunehmen. Der Begriff wurde 1958 von dem Psychiater Klaus Conrad geprägt, der Apophänie als „grundloses Sehen von Verbindungen, begleitet von der besonderen Empfindung einer abnormen Bedeutsamkeit“ definierte.
Besonders zeitliche Koinzidenzen erzeugen fast unabweisbare „Verbindungen“. Bruggers Ansicht nach ist es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, echten Zufall als solchen wahrzunehmen.
Von Betroffenen hört man oft Sätze welche mit einem "... soll das etwa ein Zufall sein?" enden. Oder sie sagen auch oft Dinge wie "man muss doch nur eins und eins zusammenzählen" oder "man muss doch nur die Punkte verbinden". Das Problem solcher Menschen liegt darin, dass sie überall einen tiefen Sinn erkennen WOLLEN. Nur so lassen sich die vielen Verbindungen die man zu sehen meint SINNVOLL verbinden. Und nur so kann man sich selbst beweisen, dass man nicht verrückt ist. Und das ist eine Endlosschleife.
Wie kommt man aus dieser Endlosschleife heraus?
Der Mensch muss selbst zur Einsicht kommen, dass nicht alles einen Sinn hat. Sehr vieles ist total sinnlos und ein vermeintlicher Zusammenhang ist sehr oft zufällig entstanden. Deshalb ist es sinnlos sich an Dinge zu klammern, die man sich vorstellen und nicht ausschließen kann. Stattdessen, sollte man zunächst immer von der einfachsten Erklärung ausgehen. Genauso gehen die Wissenschaftler vor wenn sie nicht weiter wissen und mehrere Theorien auf dem Tisch liegen welche nicht ausgeschlossen werden können. Die WAHRSCHEINLICHSTE Erklärung - ist meistens auch die richtige.