tempname schrieb:Jetzt mal angenommen sie bewegt sich tatsächlich weg: Dann wird sie definitiv kleiner (logischerweiser). Aber das nehmen wir kaum war, weil sie zuvor unter dem Horizont verschwindet. Das Schrumpfen bleibt so also, in UNSEREM Sichtfelt, minimal.
Wenn Ihr in Mathe den Satz des Pythagoras durchnehmt, und das mit der Entfernungsmessung durch Verhältnisbestimmung, dann wirst Du schon kapieren, was für ein Unsinn das ist.
Das klassische pythagoreische Dreieck ist ein rechtwinkliges Dreieck mit den drei Seitenlängen 3, 4 und 5cm/m/inch/wasauchimmer. Nun stellen wir das Dreieck mal so hin, daß die Seite 3x senkrecht steht, die Seite 4x oben waagerechts nach rechts verläuft, und die Seite 5x dort anfängt, wo die erste Seite den Boden berührt, von wo sie nach rechts oben führt und dort das andere Ende der zweiten Seite berührt.
Nun nehmen wir mal an, am unteren Eck des Dreiecks steht ein Mensch am Boden. Direkt über ihm in 3X Höhe steht die Sonne. Nun wandert die Sonne nach rechts 4x weit. Wie weit ist die Sonne nun vom Beobachter entfernt? Richtig, 5x.
Nun rechnen wir mal aus, wie groß der Durchmesser der Sonne für den Betrachter ist. Ist übrigens total simpel dank der Verhältnisbestimmung: 3/5 des Sonnendurchmessers im Zenit. Also 60%. Die Fläche der Sonne ist sogar nur noch 3²/5² groß, 9/25, also 36%. Nun könnte die Sonne noch weiter wandern. Nehmen wir ein anderes rechtwinkliges Dreieck, dessen obere waagerechte Seite nicht nur um 1/3 länger ist als die senkrechte Seite. Nehmen wir an, die waagerechte Entfernung ist mehr als 50% länger als die Höhe der Sonne. Ich nehm mal der Einfachkeit halber ein weiteres pythagoreisches Dreieck mit ganzzahligen Seitenlängen: 56, 90, 106. In diesem Falle ist die entfernte Sonne fast doppelt so weit vom Betrachter weg wie die Sonne im Zenit. Der Durchmesser erscheint wenig mehr als halb so groß wie im Zenit, die Fläche der Sonnenscheibe ist nur noch gut ein Viertel so groß. Aber der Winkel der schrägen Seite ist noch immer groß genug, daß die Sonne deutlich überm Horizont steht.
Der Witz ist, daß die wirkliche Entfenung, also die Maßeinheit x in 3x, 4x, 5x bzw. in 56x, 90x, 106x, völlig unerheblich ist. Ob die Sonne nun zwei Meter über Deinem Kopf schwirrt, in 80km Höhe, 5000km, oder in 150 Millionen Kilometern Entfernung, das ist völlig egal. Wenn die Erde ne Scheibe ist und die Sonne sich parallel dazu bewegt. dann muß sie, wenn sie im Zenit steht, einen Durchmesser haben, der 5/3 mal so groß ist wie der Durchmesser der Sonne, die um das Vierfache ihrer Erdentfernung weitergewandert ist. Die Verkleinerung der tieferstehenden Sonne für den Betrachter ist also höhenunabhängig und nicht nur in großer Höhe zu beobachten.