FZG schrieb:Die enormen Schallwellen der Kirchenglocken zertrümmern die Hagelkörner bei der Entstehung.
Deshalb hagelt es auch nicht mehr, wenn es laut donnert. Der Donner zertrümmert die Hagelkörner.
;)Man muss sich auch mal das Prinzip vorstellen: Die Feuchtigkeit wird nach oben gesogen, wo sie an den Aerosolen, die von überall stammen können, kondensiert. Dann gibt es noch die Nukleation bzw. den
Bergeron-Findeisen-Prozess. Bei Hagel vergrößern sich die Körner immer mehr, wobei sie durch die Aufwinde oben gehalten werden. Sprich: Ist Feuchtigkeit da und stimmen die anderen Bedingungen, können die ganz schön wachsen. Den Prozess kann man an diesem Hagelstein gut erkennen:
Ein Cb (Cumulonimbus) enthält mehrere Millionen Tonnen Wasser - es ist also ausreichend da. Nun stellt man mittels Hagelflieger ein paar Kondensationskerne zur Verfügung und es stimmt schon, es können sich durch Kondensation viele weitere Tröpfchen bilden. Ist eine Zelle am Kippen, reicht das vielleicht schon. Was aber, wenn die Aufwinde stark genug sind und die (nun) kleinen Hagelkörner nicht nach unten fallen? Dann wachsen auch sie weiter …
Bei 12 cm Durchmesser kann man sich vorstellen, wie stark die Winde gewesen sein müssen, dass sie solchen Hagel tragen konnten:
Da sind dann natürlich schon die Fragen: Schafft es ein solch kleines Flugzeug überhaupt, solch starken Winden (wohlgemerkt: es handelt sich hier u. a. um Aufwinde) zu trotzden und was passiert, wenn ein solches Flugzeug von solchen Körnern getroffen wird?
Es gibt also keinen Nachweis, dass es funktioniert, aber es gibt ein paar Sachen, die dagegen sprechen, dass es in ausreichendem Maße funktioniert. Und dass es in China und Moskau auch nicht immer so richtig klappt, zeigen ja Fotos.
Hier sind übrigens ab ca. 2:00 noch ein paar interessante Hagelsteine zu sehen, auch die Screenshots stammen von dort:
Riesenhagel bei Hagelunwetter - 06.08.2013
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In den wetterberichten wird nicht umsonst von einer Niederschlagswahrscheinlichkeit geredet, bei Gewitter und Hagel ist es noch extremer, es kann ein Stadtteil im Starkregen überschwemmt werden, der Stadtteil am anderen Ende bekommt davon gar nichts mit...
Das alte Leid …
Zellen entwickeln sich, sie verstärken sich, sie schwächen sich ab und sie gehen ein. Sicher gibt es Erfahrungswerte; wie es aber im konkreten Fall sein wird, kann niemand genau vorhersagen. Auch aus diesem Grund kann man nicht wissen, ob eine geimpfte Zelle vielleicht sogar sowieso eingegangen wäre. Deshalb sind solche Vorhersagen auch immer etwas Vorhersagen der Wahrscheinlichkeit. Bei einem stabilen Hoch bis in die oberen Etagen kann man sagen, dass es schön bleibt. Aber ansonsten weiß man nicht, wo genau was passieren wird. Und selbst ein Radar zeigt nur die Intensität an, nicht aber die Größe von Hagelkörnern.
Edit - und zu den Dimensionen nochmal:
Das war der Eisschirm einer Zelle über Sachsen (Linie Dresden - Chemnitz), den man von Berlin aus sehen konnte: