@JacDeMolay Dem würde ich widesprechen. Freimaurerei ist kein Kind der Aufklärung, vielleicht in ihrem Schatten groß geworden. Doch die Freimaurerei hat viel mehr mit Intuition und Emotion zu tun, als mit Intellekt und Reflektion. Eben nicht durch ein bewusstes reflektieren des Erlebten beginnt die Freimaurerei ihre Wirkung zu entfalten, das macht sie schon von ganz allein, im Unterbewusstsein.
Ich beispielsweise würde dir davon abraten, dich dem Thema rein intellektuell zu nähern, - indem du nur darüber ließt - vielmehr muss sie, wie wir so gerne sagen, erlebt werden. Im Ritual wird ja ganz konkret versucht, dein logisches, rationales, analytisches Denken abzulenken oder zu verwirren, damit dein intuitives, kreatives, bildliches Bewusstsein verstärkt angesprochen wird (rechte Gehirnhälfte).
Wir Freimaurer wollen letztlich nicht mehr über eine moralische Handlung nachdenken müssen, sondern sie soll, wie selbstverständlich, unterbewusst ausgeführt werden.
Ich glaube, dass würde der gute Kant, als Symbolsfigur der Aufklärung, für den ja bekanntlich im analytischen Denken, das Heil der ganzen Menschheit liegt, nicht mit letzter Kraft unterstützen
:)Freimaurerei ist nämlich ungleich älter als die Aufklärungsbewegung. Wir bewegen uns hier auf dem Boden einer Jahrtausendalten Tradition, die sich über die Jahrhunderte erprobt und perfektionalisiert hat. Nicht umsonst ist die Freimaurerei der letzte echte Mysterienbund.
Dem Symbol kommt in dieser Hinsicht eine ganz wesentliche Bedeutung zu.
Das alles soll natürlich nicht davon ablenken, dass auch wir ab und zu ein Buch in die Hand nehmen sollen und über das Erlebte auch in reflektierter und rationaler Weise diskutieren und nachdenken können.
Ich will meine Ansichten hier auch nicht zu apodiktischen und allgemein gültigen Lehrmeinungen erheben, ich öffne mich lieber dem brüderlichen Diskurs
;)Lg N