@MarkusPerl Auch eine interessante Interpretation.
Siehst Du...ich denke, in Kombination mit anderen Logien, wo er auf den "Vater" bezug nimmt, spricht Jesus Christus von Wiedergeburt und Sühne für die Vorleben.
Zeit ist nicht wirklich existentt. Hierzu gibt es verschiedenste wissenschaftliche Theorien, dass sämtliche Zeiten nebeneinander in einer Art "Hyperraum" existieren. Der Mensch ist leider nur ein linear denkendes Wesen, das in Begrifflichkeiten wie Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft denkt.
Der Ursprung von allem ist das Licht. Auf dieses geht Jesus in verschiedensten Logien des Thomasevangeliums ein.
Der "Vater" ist in Jesus. Ferner spricht er davon, dass seine Jünger werden könnten, wie er.
Also meine Interpretation:
Wenn Ihr Eure Ebenbilder seht, freut Ihr Euch (Spiegelbild, das eigene Ich zu verschiedensten "Zeiten" eines Menschenlebens). Wenn Ihr aber Eure Bilder seht, die vor Euch entstanden sind ("frühere" eigene Existenzen), die weder sterben, noch sich offenbaren ("keine Zeit", ferner ermöglicht eine "lineare" Sicht- und Denkweise nicht das Schauen der wahren Natur), wie viel werdet Ihr dann ertragen?
Jesus spricht in anderen apokryphen Schriften (z.B. Sophia Jesus Christus) in unterscheidender Form vom "Licht" und vom "Vater". Aus dem Gesamtbild dieser Schriften geht für mich hervor, dass "Vater" die ungeteilte, erstgeborene Seele ist, die aus dem göttlichen Licht kam. Wer den Vater erkennt, erkennt sich selbst und erkennt das Licht, den Ursprung allen Seins.
Beispiele:
Logion 77: Jesus sprach: „Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das
All, das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist bis zu mir
ausgedehnt. Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet
mich dort finden.“
Logion 77: Jesus sprach: „Wer das All erkennt, sich selbst aber verfehlt, verfehlt
das Ganze.“