@tekton tekton schrieb:ganz und gar ohne religiösen charakter
Nun wäre es an mir, lieber Bruder, die goldene Erbse auszuspielen.
So lange wir in den alten Pflichten die Akzeptanz eines supreme beeing drin stehen haben, solange haben wir sicher irgendwo einen religiösen Charakter. Wir sind nur keine Religion, weil wir eben niemandem vorschreiben, wie sein Bild dessen auszusehen hat. Das Wesen einer Religion ist, aus meiner Sicht, die Einheitlichkeit. (Mal so als Mindestanforderung, ich würde da auch ohne Probleme noch Heilsversprechen (die wir auch nicht haben) mit einsortieren.) Und die haben wir eben nicht.
Das revolutionäre an der Freimaurerei war eben (allerdings eben im 18. Jahrhundert), dass nicht nur noch eine Religion anerkannt wurde, sondern ganz so, wie es die Lessingsche Ringparabel darstellt, alle Buchreligionen akzeptiert wurden. Das war schon freigeistig genug. Heutzutage finden sich selbst noch andere Glaubensrichtungen. Und wie hier schon mehrfach gesagt wurde: ich sollte eine Vorstellung davon haben, wie ich den Begriff des Großen Baumeisters aller Welten fülle. Da ist sicher eine religiöse Vorstellung hilfreich. Aber deswegen sind wir eben immer noch keine Religion.
@AUMNGH44 (Sorry, ist eigentlich nicht nett, jemanden anszuschreiben, der gerade nicht antworten kann, aber das wollte ich dann doch noch loswerden
:)Auch der Fahneneid bei der Bundeswehr ist ein Ritual. Oder eine Schiffstaufe. Sind das deswegen religiöse Zeremonien? Jede Eröffnung einer Gerichtsverhandlung folgt einem Ritual. Eine religiöse Zeremonie? Jeder Motorradfahrer folgt beim Losfahren einem Ritual (Hose an, Stiefel an, Jacke drüber, Halstuch um, Helm auf, Handschuhe an). Eine religiöse Zeremonie?
Will sagen, deine Gleichsetzung von Ritual mit religiöser Zeremonie hinkt aber so etwas von gewaltig, wie nur irgendwas.