€uro-Fighter!
17.11.2008 um 22:58@jever2
Ja, da hast Du recht, nur ist die Begrifflichkeit wohl nicht so ganz klar. Über welche Stabilität reden wir hier? Beim Flugzeug gibt es deren drei: Seitenstabilität, Längsstabilität und Querstabilität. Wenn es um den Entenflügler geht, haben wir die Längsstabilität im Visier, das ist die um die Querachse. Beim herkömmlichen Design wird die Stabilität durch die Lage des Schwerpunktes im Verhältnis zum Druckpunkt der Tragfläche (das ist die Stelle, an der die Luftkräfte angreifen) und die Einstellwinkeldifferenz zwischen Fläche und Höhenruder bestimmt. Diese Lage läßt sich nur geringfügig variieren, dadurch sind konventionelle Maschinen so anfällig gegen Vertrimmungen durch falsche Beladung. Auch die Neigung konventioneller Maschinen (in diesem Fall solche mit "dickem" Profil und ohne Pfeilung), bei Annäherung an die Schallgeschwindigkeit in einen unkontrollierbaren Sturzflug überzugehen, hat damit zu tun, bei diesen Geschwindigkeiten verschiebt sich der Druckpunkt durch Druckstöße am Profil wegen partieller Überschallströmung stark nach hinten. Entenflügler sind dagegen wesentlich unempfindlicher, die Schwerpunktlage läßt sich so wählen, daß die Maschine unter nahezu allen Umständen längsstabil bleibt. Insbesondere erhöht dies die Trudelfestigkeit einer Konstruktion, prinzipbedingt reißt die Strömung am Canard stets vor der an der Tragfläche ab, ein einseitiger Abriß an der Tragfläche (= Trudeln) ist daher unwahrscheinlich. Im Fall einer Kampfmaschine ist das aber eher unerwünscht, diese werden um eine oder mehrere Achsen instabil ausgelegt. Dies geht auch mit dem Entenflügel, aber wird nicht durch ihn verursacht.
Die Querstabilität wird übrigens durch die V-Form der Tragfläche oder die Anordnung als Hoch- oder Mitteldecker erreicht.
Seitenstabilität wird erreicht wie beim Wetterhahn, die Seitenprojektion der Fläche nach dem Schwerpunkt ist größer als vor demselben. Einen großen Einfluß hat auch der Pfeilwinkel der Tragflächen, bei starker Pfeilung findet man oft eine negative V-Form, um diesen zu kompensieren (krasses Beispiel: Tu-134).
Dies ist jetzt ein ganz, ganz grober Überblick zu diesem Thema, viele Einflußgrößen habe ich der Übersichtlichkeit halber weggelassen,so richtig kann man sich ihm wohl nur mathematisch nähern.
paco
jever2 schrieb:Also soweit ich den Begriff stabil/instabil auslege, bedeutet hohe Manövrierbarkeit gleichzeitig höhere Instabilität. Wenn ein Flugzeug stabil auf seiner Spur ist, kann es entsprechend schwer aus dieser Spur gebracht werden, wenn es dagegen leicht aus der Spur gebracht werden kann, ist es instabil. Vielleicht haben wir ja verschiedene Ansichtspunkte von Instabilität angelegt?Sorry, mußte erst mal meine Kinder ins Bett bringen...:)
Ja, da hast Du recht, nur ist die Begrifflichkeit wohl nicht so ganz klar. Über welche Stabilität reden wir hier? Beim Flugzeug gibt es deren drei: Seitenstabilität, Längsstabilität und Querstabilität. Wenn es um den Entenflügler geht, haben wir die Längsstabilität im Visier, das ist die um die Querachse. Beim herkömmlichen Design wird die Stabilität durch die Lage des Schwerpunktes im Verhältnis zum Druckpunkt der Tragfläche (das ist die Stelle, an der die Luftkräfte angreifen) und die Einstellwinkeldifferenz zwischen Fläche und Höhenruder bestimmt. Diese Lage läßt sich nur geringfügig variieren, dadurch sind konventionelle Maschinen so anfällig gegen Vertrimmungen durch falsche Beladung. Auch die Neigung konventioneller Maschinen (in diesem Fall solche mit "dickem" Profil und ohne Pfeilung), bei Annäherung an die Schallgeschwindigkeit in einen unkontrollierbaren Sturzflug überzugehen, hat damit zu tun, bei diesen Geschwindigkeiten verschiebt sich der Druckpunkt durch Druckstöße am Profil wegen partieller Überschallströmung stark nach hinten. Entenflügler sind dagegen wesentlich unempfindlicher, die Schwerpunktlage läßt sich so wählen, daß die Maschine unter nahezu allen Umständen längsstabil bleibt. Insbesondere erhöht dies die Trudelfestigkeit einer Konstruktion, prinzipbedingt reißt die Strömung am Canard stets vor der an der Tragfläche ab, ein einseitiger Abriß an der Tragfläche (= Trudeln) ist daher unwahrscheinlich. Im Fall einer Kampfmaschine ist das aber eher unerwünscht, diese werden um eine oder mehrere Achsen instabil ausgelegt. Dies geht auch mit dem Entenflügel, aber wird nicht durch ihn verursacht.
Die Querstabilität wird übrigens durch die V-Form der Tragfläche oder die Anordnung als Hoch- oder Mitteldecker erreicht.
Seitenstabilität wird erreicht wie beim Wetterhahn, die Seitenprojektion der Fläche nach dem Schwerpunkt ist größer als vor demselben. Einen großen Einfluß hat auch der Pfeilwinkel der Tragflächen, bei starker Pfeilung findet man oft eine negative V-Form, um diesen zu kompensieren (krasses Beispiel: Tu-134).
Dies ist jetzt ein ganz, ganz grober Überblick zu diesem Thema, viele Einflußgrößen habe ich der Übersichtlichkeit halber weggelassen,so richtig kann man sich ihm wohl nur mathematisch nähern.
paco