Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?
12.03.2021 um 15:14paxito schrieb:Oha, es gibt ziemlich wenig Menschen, die etwas einfach als ungeklärt stehen lassen können, vor allem wenn das Thema sie in irgendeiner Form berührt.Da hast Du völlig recht.
Falsch ist es trotzdem. Die Lösung kann dann nur sein:
a) es interessiert mich, aber ich habe zu wenig Ahnung für eine inhaltliche fundierte Auseinandersetzung und bilde mir keine inhaltliche Meinung
b) es interessiert mich, deswegen versuche ich mir an den dafür geeigneten Stellen genügend Ahnung für eine inhaltliche fundierte Auseinandersetzung anzueignen
Auch a) funktioniert prima. Man muss halt für sich abwägen, welchen Aufwand man betreiben möchte. Also "wie wichtig" es einem ist, mitreden zu können.
Wenn ich zum Arzt gehe, verlasse ich mich weitestgehend auf diesen. Ich ergoogle mir kein Halbwissen - vor allem nicht - um dann eine sinnlose Diskussion zu führen, weil ich zwar einige Dinge gelesen habe, diese aber nicht einordnen kann. Was im Internet genau zu Krebs passt, kann halt auch was anderes sein. Was man wüsste, wenn man die weiteren Aspekte kennen und bewerten könnte.
Ein Fachbegriff dafür ist WYSIATI - what you see is all there is. Das bedeutet, Du baust Deine Entscheidung auf dem auf, was Du siehst und betrachtest das, was Du siehst, als abschließend. Irrst Du Dich bezüglich der Vollständigkeit, ist Deine Entscheidung wahrscheinlich falsch. Ein gutes Beispiel ist 9/11 mit dem Aluflugzeug und der Wand. Vergisst man den Einfluss der kinetischen Energie, ist die ganze Herleitung Käse.
Und das ist eben der typische Laienfehler. Die schlimmsten sind die halbwissenden Rechthaber. Die falsch liegen und nicht verstehen wollen, dass (und warum) sie falsch liegen. Sie haben es ja selber recherchiert.
Da hilft nur: Bei eigener Unkenntnis diese zu akzeptieren und entweder Kenntnis zu erlangen (belastbar und hinreichend vollständig) oder darauf verzichten, sich eine inhaltliche Meinung zu bilden.