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Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?

2.774 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Youtube, Verschwörungstheorien, Psiram ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?

09.03.2021 um 19:41
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Verschwörungstheorien wird es immer geben. Es gibt diejenigen, die fundiert sind (ja, es gibt auch echte Verschwörungen und es ist gut, wenn diese aufgedeckt werden) und diejenigen, die unfundiert sind
hast du mal ein Bespiel für eine echte Verschwörung? (würde mich sehr interessieren).
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Ich will nur damit sagen, ich habe das Recht auch offizielle Versionen trotzdem zu hinterfragen und nicht alles glauben was mir erzählt wird.
sehe ich genauso.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Mir geht es nur darum das man jedem das Recht einräumt seine eigene Ansichten besitzen zu dürfen und sich nicht immer darüber lustig macht.
Zitat von PergamonPergamon schrieb:Warum sollte man sich über dumme Ansichten nicht listig machen dürfen...?
weil es manchmal auch nur im Auge des Betrachters liegt, ob etwas dumm ist oder nicht.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Warum muss die offizielle Version stimmen? Weil sie offiziell ist?
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Nein, weil keine andere Version, vor allem nicht die unzähligen VT'en irgendeinen Beleg zu bieten haben
Wenn eine echte und unentdeckte Verschwörung im Gange wäre, dann geschieht das heimlich, ergo kann es auch keine Belege geben, denn sonst wäre es nicht mehr geheim.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Es gibt keinen rationalen Grund, an der offiziellen Version zu zweifeln.
nur weil es keine Belege für die alternative Sicht, also die VT gibt?
Zitat von TripaneTripane schrieb:Du bist eine Frau? Schäm dich, mich 8 Jahre in die Irre geführt zu haben. Ich habe dich immer für einen Mann gehalten, der manchmal wie eine Frau rüberkommt. :-D
Ne, ist ja völlig OT an dieser Stelle, aber es überrascht mich an dieser Stelle.
so kann man sich wirklich irren, es ist nicht immer alles wie es scheint :)
Ich hätte aber auch nicht solch einen neutralen Namen (oder ist es ein gen.Maskulinum?) wählen sollen oder in gegenderter Form ;)
Zitat von TripaneTripane schrieb:Weiterhin überrascht mich, wie unflexibel man (ich in diesem Falle) oftmals einer eingefahrenen Sichtweise verhaftet bleibt. Genau darüber habe ich nämlich gerade in einem anderen Strang (Verschwörungstheorien) geschrieben und nachgedacht.
ich habe in diesem Thread hier die Stelle gesucht, aber nichts Relevantes gefunden? (also nur was du heute gepostet hattest, aber vielleicht habe ich es auch nur überlesen)

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09.03.2021 um 20:08
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn eine echte und unentdeckte Verschwörung im Gange wäre, dann geschieht das heimlich, ergo kann es auch keine Belege geben, denn sonst wäre es nicht mehr geheim.
Das Fehlen von Belegen als Hinweis auf eine Verschwörung zu sehen, ist einfach sinnbefreit.

Echte Verschwörungen wie beispielsweise Watergate zeigen, dass Verschwörungen in großem, weltumspannenden Stil einfach unfassbar unwahrscheinlich sind, weil bei zu vielen Mitwissern ein Geheimnis nicht lange ein Geheimnis bleibt.

Man kennt das ja schon aus Geheimnissen auf der Arbeit, in privaten Vereinen, etc. Diese bleiben schon bei drei oder vier Mitwissern selten geheim. Und das zieht sich durch jede Ebene so.


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09.03.2021 um 20:22
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Das Fehlen von Belegen als Hinweis auf eine Verschwörung zu sehen, ist einfach sinnbefreit.
das ist ein unzulässiger Umkehrschluss von dir.
Für VTs gibts keine Belege, sonst wären es keine geheimen Verschwörungen.
Das heißt jedoch nicht im Umkehrschluss, dass jegliches Fehlen von Belegen Hinweise für Verschwörungen seien.
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Echte Verschwörungen wie beispielsweise Watergate zeigen, dass Verschwörungen in großem, weltumspannenden Stil einfach unfassbar unwahrscheinlich sind, weil bei zu vielen Mitwissern ein Geheimnis nicht lange ein Geheimnis bleibt
ja bei zu vielen Mitwissern glaube ich das auch.
Was aber wenn es nur sehr wenige Mitwisser gibt, welche völlig dicht halten?
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Man kennt das ja schon aus Geheimnissen auf der Arbeit, in privaten Vereinen, etc
das sehe ich als was anderes.
Auf Arbeit und im Privaten hat man sicherlich keine großartigen negativen Konsequenzen zu erwarten, wenn man nicht dicht halten würde.

Aber ich warte mal ab, ob kleinundgrün ein Beispiel einer echten Verschwörung aufzeigt und dann werde ich sehen können, woran es lag, dass diese aufflog :)


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09.03.2021 um 22:20
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Remember 11.09.2001 ?
Bei der 9/11 VT gilt doch im besonderen, je außergewöhnlicher die Behauptungen, desto stärker sollten die Belege sein, aber viel mehr als ein "kann man nich ausschließen" oder "denen trau ich alles zu" bleibt nach genauerem hinsehen nich übrig.

Allein schon das angebliche Motiv, sprich der Krieg gegen Afghanistan, scheint mir völlig unplausibel. Welcher halbwegs intelligente Mensch würde einen derart riskanten Plan, wie das sprengen zweier Hochhäuser am helllichten Tag durch nich vorhandene Flugzeuge vorzutäuschen? Allein was da alles schief gehen kann, von dem enormen Aufwand ganz zu schweigen?
Dabei hat doch der dritte Golfkrieg gezeigt, dass es keinerlei solcher gefakten Attentate benötigt, ein simples Lügen in Form von "die bauen da Massenvernichtungswaffen" reicht offensichtlich völlig aus.
Das passt doch hinten und vorn nich zusammen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:hast du mal ein Bespiel für eine echte Verschwörung?
Nimm doch als Beispiel die oben erwähnten angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak.
Wikipedia: Begründung des Irakkriegs
War eine Verschwörung um den Krieg gegen den Irak zu beginnen und wurde auch aufgedeckt, nur eben nich von den üblichen Verschwörungs Hanseln. :)
Zitat von OptimistOptimist schrieb:weil es manchmal auch nur im Auge des Betrachters liegt, ob etwas dumm ist oder nicht.
Is das so? Also ich tendiere da ja eher zu Forrest Gump. ;)

mfg
kuno


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10.03.2021 um 07:52
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist ein unzulässiger Umkehrschluss von dir.
Für VTs gibts keine Belege, sonst wären es keine geheimen Verschwörungen.
Das heißt jedoch nicht im Umkehrschluss, dass jegliches Fehlen von Belegen Hinweise für Verschwörungen seien.
Wenn Menschen eine Gruppe bilden um etwas verschwörerisches zu tun dann gibt es etwas. Sei es sie schreiben etwas auf (muss nicht gleich verbreitet werden), agieren entsprechend oder unterhalten sich.
Es ist immer etwas vorhanden. Und solange kein Außenstehender dies mitbekommt ist es geheim.

Das Beispiel der Chemiewaffen im Irak ist ein gutes Beispiel.
Es wurden Berichte „erstellt“ (gefälscht, erzeugt) die nicht der Realität entsprechen.
Die Belege sind da. Man musste nur erst herausfinden das dies Belege für eine Verschwörung waren (eben gefälscht, erzeugt)

Das gleiche würde für 9/11 gelten. Nehmen wir an es wäre ein von der CIA geplanter und durchgeführter Anschlag um was auch immer zu erreichen.
Dafür müssen Planungen durchgeführt werden, Menschen müssen kommunizieren, Dinge besorgt werden.
All das, bzw Teile davon sind existent. Sie wurden nur bisher nicht „gefunden“.


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10.03.2021 um 07:56
Zitat von cachalotcachalot schrieb:Dafür müssen Planungen durchgeführt werden, Menschen müssen kommunizieren, Dinge besorgt werden. All das, bzw Teile davon sind existent. Sie wurden nur bisher nicht „gefunden“.
genau in diesem Sinne meine ich das, wenn ich schreibe, es ist "geheim".
Es geschieht im Verborgenen und heimlich, deshalb ist es schwer an Beweise zu kommen.
Und ohne Belege kann ein VTler seine Theorie nicht beweisen - bleibt also in Augen Anderer so lange Einer, bis er was vorweisen kann - falls an der VT wirklich etwas dran wäre.

Da ein "Lieschen Müller" aber besonders schwer an Beweise kommen kann, steht es als VTler dumm da - egal ob an der VT echt was dran ist oder nicht.


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10.03.2021 um 08:13
Desshalb darf dann Liesschen Müller andere des tausendfachen Mordes und der Folterung kleiner Kinder bezichtigen und den Juden unterstellen sie wollten, mal wieder, die Weltherrschaft erringen? Weil ihr Bauchgefühl das sagt? Sie darf hetzen, lügen und morden, beweislos weil sie glaubt die Beweise wären einfach nur gut verborgen?


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10.03.2021 um 08:13
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Da ein "Lieschen Müller" aber besonders schwer an Beweise kommen kann, steht es als VTler dumm da - egal ob an der VT echt was dran ist oder nicht.
Aber "Lieschen Müller" hat jederzeit die Wahl zwischen Konjunktiv und Indikativ.


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10.03.2021 um 08:29
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber "Lieschen Müller" hat jederzeit die Wahl zwischen Konjunktiv und Indikativ.
das ist richtig.
Und das hatte ich auch nicht bestritten.
Ich hatte nur aufzeigen wollen, wie VTs aus der Sicht eines Lieschen Müllers gesehen werden.
Wie dann die Konsequenzen davon sind, darum ging es bei meiner Betrachtung nicht.


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10.03.2021 um 08:33
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich hatte nur aufzeigen wollen, wie VTs aus der Sicht eines Lieschen Müllers gesehen werden.
So wie im Mittelalter der Mob die Hexen vom Mob der sie dann später am lebendigen Leib verbrannt hat halt. Die konnten aber auch alle nichts dafür, genauso wie die "Herrenmenschen" die glauben mussten die Juden wären eine minderwertige Rasse, wie hätten sie es besser wissen sollen?

Wir sind von sowas weit entfernt?
Derzeit erreichen Fake News und Verschwörungserzählungen rund um das Corona-Virus ein Millionenpublikum: im Netz, auf der Straße und im Bekanntenkreis. Ihre einfachen Erklärungen funktionieren darüber, einen Sündenbock zu benennen. Das ebnet den Weg in antisemitische und rassistische Weltbilder. Und das führt zu konkreten Angriffen auf konkrete Gruppen: Jüdinnen und Juden, asiatisch gelesene Personen, Asylsuchende, Menschen mit Einwanderungsgeschichte, Wissenschaftler*innen sind betroffen.
Quelle: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/verschwoerungsmythen-und-antisemitismus/

Heil, Lieschen Müller?


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10.03.2021 um 08:40
Zitat von PergamonPergamon schrieb:So wie im Mittelalter der Mob die Hexen vom Mob der sie dann später am lebendigen Leib verbrannt hat halt.
abgesehen davon, dass dieser Satz etwas verworren klingt ("der Mob die Hexen vom Mob"... vielleicht einmal ein "Mob" zu viel oder so?)...
... weiß ich nicht, was deine Aussage mit meinem Post zu tun haben soll.

Ich schrieb doch:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie dann die Konsequenzen davon sind, darum ging es bei meiner Betrachtung nicht.


Dass manche VTs auch sehr gefährlich und verheerend werden können, ist doch unbestritten. Hat nur eben trotzdem nichts damit zu tun, was ich vorhin aufzeigen wollte.


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10.03.2021 um 08:41
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie dann die Konsequenzen davon sind, darum ging es bei meiner Betrachtung nicht.
Und deshalb dürfen sie nich benannt werden?

mfg
kuno


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10.03.2021 um 08:43
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Und deshalb dürfen sie nich benannt werden?
das sagte ich auch nicht.
Nur fasste ich das was Pergamon aufzeigte, was ja auch richtig ist, als Vorwurf mir gegenüber auf, so als hätte ich das alles bestritten.
Wenn ich das falsch aufgefasst hatte und dies kein Vorwurf an mich war, dann ist alles gut.

Das ist der Grund, weshalb ich es auf mich bezog, bzw als Vorwurf, wegen dieses Verlaufs:
Zitat von PergamonPergamon schrieb:Desshalb darf dann Liesschen Müller andere des tausendfachen Mordes und der Folterung kleiner Kinder bezichtigen
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich hatte nur aufzeigen wollen, wie VTs aus der Sicht eines Lieschen Müllers gesehen werden.
Zitat von PergamonPergamon schrieb:So wie im Mittelalter der Mob die Hexen vom Mob...



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10.03.2021 um 09:12
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Meist wenn man nicht darauf hört zahlt man drauf.
Das ist meist falsch. Nachweislich (gibt es Studien dazu). Man glaubt hinterher nur, dass es so sei. Eine Folge selektiver Erinnerung.
Das führt aber hier zu weit. Ich verweise da gerne auf Kahneman, da ist es recht verständlich erläutert.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:und das Bauchgefühl ins Lächerliche gezogen wird
Das Bauchgefühl wird nicht ins Lächerliche gezogen. Intuition ist sehr nützlich und in den meisten Fällen liegt man damit auch nicht schlecht.
Aber die Intuition hat einen ganz gewaltigen Nachteil: Sie ist leicht manipulierbar.
Da der intuitive Entscheidungsablauf meist sehr ähnlich ist, bewirkt ein bestimmter Trigger meist auch eine ganz bestimmte, vorhersehbare Reaktion.
Und um das noch zu toppen, fühlt sich diese falsche und aus einer Manipulation geborene intuitive Entscheidung auch noch goldrichtig an. Die Folge ist, man sieht keine Notwendigkeit, eine solche - sich gut anfühlende Entscheidung - rational zu prüfen.

Intuition hat ihre Berechtigung im Rahmen unserer Entscheidungsfindung. Sie spielt sogar eine sehr wichtige Rolle.
Aber wenn wir uns blind darauf verlassen und nicht die "gefährlichen Situationen" erkennen, fallen wir immer wieder, steuerbar und vorhersehbar auf die Nase. Da gibt es tolle Versuche, die das extrem eindrücklich und für Laien prima verständlich zeigen.
Du magst jetzt sagen: "Glaub ich nicht, weil ich es anders wahr nehme", aber mehr als das und den Rat, es halt mal nachzulesen, kann ich an der Stelle nicht geben.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Ich denke wir können uns darauf einig sein das manches nie aufgedekt werden wird
Zweifellos.
Aber das ändert nichts daran, dass die Herleitung mancher VTs schlechter ist als andere. "Alles ist möglich" ist halt kein guter Ausgangspunkt für eine Wahrheitsfindung.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ich halte es darüber hinaus noch für sehr wichtig, sich mit anderen (mit denen man die gedankliche Auseinandersetzung sucht) einer ausreichend großen Basis an gleichen Annahmen, Werten und Wahrnehmungen zu vergewissern.
Gerade das ist eigentlich problematisch. Wenn eine Diskussion zu wenig kontrovers ist, führt sie zu leicht zu einer reinen Bestätigung. Es festigt dann eine (ggf. falsche) Sichtweise einfach nur noch mehr.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:hast du mal ein Bespiel für eine echte Verschwörung? (würde mich sehr interessieren).
Watergate. Andenpakt. Um nur zwei zu nennen.
Meist sind das eben auch dinge, die viel kleiner als die "Weltverschwörung" sind. Es ist einfach das konspirative Zusammenwirken von Menschen, um widerrechtlich etwas zu erreichen. Passiert täglich, wird manchmal aufgedeckt und manchmal nicht.


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10.03.2021 um 10:49
Und natürlich hat jeder in einer Gesellschaft eine "Schuld" auch im Sinne von Verantwortung wie er in der Gesellschaft wirkt, wie er andere behandelt und wie er sie beeinflusst.

Oder um es mit Kant zu sagen.
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. ‚Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“[1]
Quelle: Wikipedia: Mündigkeit (Philosophie)

Und.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant: AA IV, 421[5])
Quelle: Wikipedia: Kategorischer Imperativ#Formeln

Das gibt es auch für die Lieschen Müllers und Kinder dieser Welt.

https://www.geo.de/geolino/mensch/1437-rtkl-weltveraenderer-immanuel-kant
https://www.kinderzeitmaschine.de/neuzeit/absolutismus/lucys-wissensbox/philosophie-literatur/kant-oder-was-ist-der-kategorische-imperativ/


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10.03.2021 um 10:55
Zitat von PergamonPergamon schrieb:Oder um es mit Kant zu sagen.
Leider bekommst du ebendiesen Kant als Retourktusche — wie auch das mit dem Widerstand und der Pflicht.
Sie sind ja der festen Geisterfahrer-Überzeugung, die wahren Verfechter solcher Maximen zu sein. 🤷🏼‍♂️


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Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?

10.03.2021 um 11:00
Zitat von NemonNemon schrieb:Leider bekommst du ebendiesen Kant als Retourktusche — wie auch das mit dem Widerstand und der Pflicht.
Sie sind ja der festen Geisterfahrer-Überzeugung, die wahren Verfechter solcher Maximen zu sein.
Das ist ja der nächste Schritt, der sich logisch daraus ergibt, wie nähere ich mich der Realität an ohne mich in Selbsttäuschung, Chauvinismus und Narzissmus zu verlieren. Da gibt es seit Kant wahrscheinlich Millionen Untersuchungen drüber.

Du darfst Dich nur nicht auf die Beliebigkeitsspielchen von Lieschen Müller einlassen :-)


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10.03.2021 um 12:01
Begeben wir uns mal zu Deinem Beispiel
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Bei 9/11 gibt es eine offizielle Version. Jetzt werfe ich die allgemeine Frage in den Raum: Warum muss die offizielle Version stimmen? Weil sie offiziell ist?
Das "weil sie offiziell ist" hängt alleine davon ab, welche inhaltliche Qualität bezüglich der inhaltlichen Richtigkeit von einer offiziellen Stellungnahme zu erwarten ist. Das heißt, man muss die Quelle prüfen wie jede andere auch.
Eine offizielle Erklärung in China hat viel weniger Wert als eine in Deutschland. Das heißt nicht, dass alle offiziellen Erklärungen in Deutschland richtig und in China falsch sind. Aber man muss eben beachten, welche Kontrollmechanismen es gibt, die einen falschen Inhalt erschweren. Da spielt Gewaltenteilung eine Rolle, Rechtstaatlichkeit, Pressefreiheit etc.

In der praktischen Anwendung bedeutet das: Habe ich einerseits eine offizielle Erklärung von einer Stelle, die hinreichend gut kontrolliert ist und andererseits z.B. einen anonymen Blogger, der faktisch gar nicht kontrolliert ist - dann gibt es ein extremes "Glaubwürdigkeitsgefälle" zu Lasten des Bloggers (sofern ich sonst keine weiteren Anhaltspunkte habe).
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:dann vertrete ich die Ansicht das auch dieser jemand das glauben darf
Das darf er schon glauben. Aber der Glaube ist ja nicht das Problem, sondern der Missionierungsversuch. Wenn jemand einfach nur was glaubt, aber den Anschein erweckt, es zu wissen, um damit andere zu überreden, ist das halt schon ein Problem.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Wie soll ein Laie einen Beleg liefern das es, um beim Beispiel 9/11 zu bleiben, anders abgelaufen ist?
Ggf. gar nicht. Aber dann hat er eben auch keine fundierte Meinung.
Stell Dir folgendes extreme Beispiel vor. Ich behaupte, Tony Stark ist echt und hat das WTC in Wahrheit zerstört. Und ziehe mich dann auf den Standpunkt zurück: Ich bin absolut sicher, dass es so war, beweisen kann ich es als Laie aber nicht. Ich erwarte aber, dass meine These als gleichwertig zu allen anderen Erklärungsmodellen akzeptiert wird.
Völlig absurd.
Du darfst eben nicht erwarten, dass ein Laie auf einem Gebiet fundiert mitreden kann. Er kann dann zwar trotzdem eine Meinung haben - nur ist diese Meinung wenig wert.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Eine Diskussion soll ein Gedankenaustausch sein.
Schon. Aber stell Dir vor, Du diskutierst mit einem Herzchirurgen darüber, wie am besten in einem bestimmten Fall ein Stand gelegt werden soll. Wenn Du keine Ahnung von Medizin im Allgemeinen und von Herz- oder Gefäßchirurgie im Besonderen hast, ist das keine Diskussion. Das ist im besten Fall eine Vorlesung, zu der Du außer aufmerksam zuhören nichts beitragen kannst. Es wird sogar so sein, dass Dir ganz viele scheinbare Fehler auffallen, weil Du ganz viel nicht verstehst und diese Verständnislücken mit dem ausfüllst, was Du sonst so weißt.
Das Beispiel mag eindeutig sein. Aber in vielen Bereichen des Alltags ist man als Laie versucht, mitzureden, obwohl das Thema nicht weniger komplex ist. Ohne Ahnung von Bauphysik, Materialkunde etc. kann man nicht ansatzweise wissen oder qualifiziert vermuten, ob ein Flugzeug ein Gebäude zum Einsturz bringen kann.
Dann kommen so Dinge wie: "Wie soll denn ein Körper aus dünnem Aluminium in ein Gebäude eindringen können, wenn ich eine leere Bierdose gegen mein Haus werfe, geht nur die Dose kaputt". Klingt erst mal logisch - Dose und Flugzeug ähneln sich ja irgendwie - aber das fehlende Wissen führt zu einem völligen Fehlschluss.
Und so eine laienhafte Herleitung ist - auch wenn sie für den Laien sehr nachvollziehbar und sehr logisch klingt - völlig wertlos. Sie kann kein Teil einer inhaltlich sinnvollen Auseinandersetzung sein.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Ist es wirklich Schwachsinn? Weil?
Das gleiche Problem. Diese Frage ist sicher fundiert zu beantworten. Aber halt nur mit Fachwissen.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Die tatsächliche Wahrheit ans Tageslicht zu befördern das schaffen manchmal sogar Experten nicht
Stimmt. Aber um Größenordnungen eher als Laien.
Zitat von NightSpiderNightSpider schrieb:Ich will nur damit sagen, ich habe das Recht auch offizielle Versionen trotzdem zu hinterfragen und nicht alles glauben was mir erzählt wird.
Sogar die Pflicht in meinen Augen. Als aufgeklärter, mündiger Bürger.
Aber Du hast auch die Pflicht, die Grenzen Deiner Erkenntnismöglichkeiten zu erkennen.
Du musst erkennen können, an welchen stellen Du gar nicht de Möglichkeit hast, zu hinterfragen.

Es läuft immer auf das selbe hinaus:
Keine Quelle ist über jeden Zweifel erhaben. Aber es gibt bessere und schlechtere Quellen.
Und als Laie auf einem (komplexen) Gebiet hast Du nur die Möglichkeit, den Dir fehlenden Sachverstand woanders zu suchen. D.h., Du musst eine gute Quelle finden. Und ob eine Quelle eher gut oder eher schlecht ist, das ist Herausforderung, der Du Dich stellen musst. Du musst mit den Dir zur Verfügung stehenden Mitteln die Qualität der Quelle beurteilen. Mit dieser Handlung steht und fällt Deine gesamte Meinungsbildung.

Und das ist deswegen so schwer, weil es am Ego kratzt. Man meint ja gerne, zumindest eine grundsätzliche Ahnung und ein Gefühl für richtig und falsch zu haben.
Hat man aber nur in einfachen und überschaubaren Bereichen oder in Bereichen, in denen man sich objektiv gut auskennt.

Kurz, der größte Fehler bei der Wahrheitsfindung ist:
Die Komplexität des Themas verkennen und seine Fähigkeiten zu überschätzen.

Und das führt dann zu der typischen VT-Diskussion. Einer stellt eine These auf, die für ihn selbst super logisch klingt. Weil er aber keine Ahnung hat, ist sie falsch. Je offenkundiger der Fehler ist, desto eher wird er Spott ernten - vor allem, wenn er an der These fest hält. Es ist halt lächerlich, wenn einer mit den Füßen aufstampft und sagt: "Die Erde ist flach", und alles ignoriert, was dem widerspricht.

Was kann man als Hobby-VTler machen?
Nicht mit einem festen Standpunkt in eine Diskussion gehen. Je weniger Ahnung man hat, desto mehr muss man bereit sein, anderen zuzuhören. In einem Forum wie Allmy ist das natürlich eher schwierig, weil man gar nicht so leicht einschätzen kann, was der andere weiß.


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Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?

10.03.2021 um 12:19
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Schon. Aber stell Dir vor, Du diskutierst mit einem Herzchirurgen darüber, wie am besten in einem bestimmten Fall ein Stand gelegt werden soll. Wenn Du keine Ahnung von Medizin im Allgemeinen und von Herz- oder Gefäßchirurgie im Besonderen hast, ist das keine Diskussion. Das ist im besten Fall eine Vorlesung, zu der Du außer aufmerksam zuhören nichts beitragen kannst.
Wenn dir Herzchirurg erzählt, dass er am besten mit dem linken Fuß im Mund operiert, während den Ritt der Walküren summt, dann darfst du das auch als medizinischer Laie lächerlich finden. Und wenn man von der Frage vom rein technischen "wie" zum "ob" übergeht kann man ebenfalls völlig unbedarft mitreden. Nur weil jemand Experte auf einem Gebiet ist (oder sein soll), muss man ihm nicht zwingend glauben oder ihm ehrerbietig lauschen. Das muss sich schon aus dem ergeben, was er sagt, nicht aus seinem Stand oder Status.
Sonst findet man sich ganz schnell auf der anderen Seite des Spielfelds wieder, in der Obrigkeitshörigkeit.


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Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?

10.03.2021 um 12:36
Zitat von OptimistOptimist schrieb:hast du mal ein Bespiel für eine echte Verschwörung?
Watergate.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:nur weil es keine Belege für die alternative Sicht, also die VT gibt?
Och, vor Allem, weil die offizielle belegt ist.


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