Werden Verschwörungstheoretiker immer dümmer?
12.05.2019 um 12:45Ich fand heute diesen Artikel und fand ihn ganz interessant und auch den Begriff "toxischer Zweifel" bezüglich Verschwörungstheoretiker :D
Hier wird ein Philosoph namens Jan Skudlarek interviewt.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-jan-skudlarek-ueber-verschwoerungstheorien-wie.1270.de.html?dram:article_id=448515
Hier fand ich insbesondere das interessant und bestätigte auch meine Gedanken:
Hier wird ein Philosoph namens Jan Skudlarek interviewt.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/philosoph-jan-skudlarek-ueber-verschwoerungstheorien-wie.1270.de.html?dram:article_id=448515
Hier fand ich insbesondere das interessant und bestätigte auch meine Gedanken:
Rabhansl: Aber lustigerweise, wollen sie sich eigentlich als die kleine, geheime Gruppe fühlen. In Ihrem Buch lese ich auch: Die Wahrscheinlichkeit, an eine Verschwörungstheorie zu glauben, ist umso größer, je mehr ich den Eindruck habe, dass nur eine Minderheit daran glaubt.Und noch etwas:
Skudlarek: Korrekt. Das gehört zur Selbstwahrnehmung, ist aber empirisch nicht haltbar. Natürlich gibt es abwegige Verschwörungstheorien, die nur wenige Leute glauben. Aber es gibt viele, zum Beispiel auch die Lügenpresse-Verschwörungstheorie, also die Ansicht, dass die Medien – die Eliten, Frau Merkel, wer auch immer – uns manipulieren. Man kann das natürlich auch satirisch erzählen, dass Sie heute Morgen eine Anweisung bekommen haben, wie Sie mich zu interviewen haben.
Rabhansl: Mit der Frageliste.
Skudlarek: Genau, mit der Frageliste. Und am besten, wie wir das Thema im Sinne einer wie auch immer gearteten Propaganda hier am besten in der Öffentlichkeit platzieren. Es gibt Millionen Leute, die solchen Verschwörungstendenzen eher zustimmend als ablehnend gegenüberstehen.
Rabhansl: Zu analysieren, wie diese Mechanismen ablaufen, ist die eine Seite. Haben Sie auch herausgefunden, was eigentlich so reizvoll daran ist? Warum wollen manche Menschen das glauben?
Skudlarek: Durchaus. Viele Menschen fühlen sich dann im Besitz eines Spezialwissens, das sie auch von anderen abhebt.
Rabhansl: Also die sind etwas Besonderes?
Skudlarek: Ja, total. Ein Bild, das gerne bemüht wird: Es gibt die Masse der Schafe, die Herde glaubt die offizielle Story, weil sie getäuscht wurde, dumm ist oder beides. Verschwörungstheoretiker, die denken natürlich nicht von sich selber als Verschwörungstheoretiker.
Skudlarek: Letzten Endes ist es anhand der Beweise zu unterscheiden und ob man überhaupt Beweise vorlegt. Die Panama-Papers und die VW-Geschichte, die sind nicht ans Licht gekommen, weil jemand spekuliert hat: „Ich glaube, wir werden von VW betrogen.“ Nein, da wurde im Labor getestet, wieviel wird von diesen Fahrzeugen ausgeschieden? Und was ist die Herstellerangabe? Gibt es da nicht vielleicht ein Programm? Schauen wir mal nach!
Dann wurden Hypothesen gebildet: Wir glauben, das könnte so und so sein. Diese Hypothesen wurden überprüft und die Werte waren zu hoch. Das waren wirklich empirische Werte und deswegen eine Theorie im eigentlichen wissenschaftlichen Sinne.
Verschwörungstheorien, auch wenn wir sie so nennen, sind keine wissenschaftliche Theorie. Oft liefern sie nicht nur keine Beweise, sondern falsche. Weil sie in ihrem Erklärungskosmos gar keine Beweise brauchen. Da wird etwas behauptet – und wer das Gegenteil behauptet, der lügt. Das ist der Mechanismus.