@d.fense d.fense schrieb:In den ersten beiden Lebensjahren! Also bevor die bleibenden Zähne im Kiefer anfangen gebildet zu werden.
Was die Zahnentwicklung angeht, bist Du hier aber gewaltig auf dem Holzweg. Und das mit Ausrufezeichen!
Die Mineralisierung der Kronen der zweiten Dentition beginnt im Kieferknochen im vierten bis sechsten Lebensmonat, nur um das mal von zahnmedizinischer Seite her ganz klarzustellen.
Wer sich für den aktuellen Stand der Prophylaxe interessiert, sollte sich lieber auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde ( DGZMK ) informieren, als hier ( teilweise ideologisch gefärbtes ) Halbwissen rauszuposaunen oder präsentiert zu kriegen.
http://www.dgzmk.de/zahnaerzte/wissenschaft-forschung/leitlinien/details/document/fluoridierungsmassnahmen-s3-2.htmlNoch besser ist es allerdings, mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes einen Termin in der Zahnarztpraxis des Vertrauens auszumachen und ab da
alle drei Monate das Kind vorzustellen, denn erfahrungsgemäß wissen Allgemeinmediziner und selbst engagierte Kinderärzte allenfalls, dass es sowas wie Zähne gibt und wo man sie mitunter findet. Das war´s aber dann auch schon.
Das ist kein Vorwurf, schließlich gibt es ja Zahnärzte als Spezialisten für das Gebiet.
Man erreicht dabei mehrere Dinge auf einmal:
Der Zahnarzt kann sich ein Bild über Zahnstellung, korrekte Durchbruchsreihenfolge, Nichtanlagen, Kieferwachstum und Mineralisationsqualität der Zähne machen. Um nur mal ein paar Punkte zu nennen.
Das Kind gewöhnt sich frühestens an die Umgebung Zahnarztpraxis, sodass, wenn mal irgendwann Behandlungen stattfinden müssen, schon ein Grundvertrauen da ist. Ihr ahnt nichtmal, wie das allen Beteiligten das Leben erleichtert.
Grundsätzlich gilt:
ein Milch-, Wechsel- oder Jugendgebiss ist eine extrem dynamische Angelegenheit. Das Wachstum geht mitunter schubweise und dann schnell.
Frisch durchgebrochene Zähne sind nicht ausmineralisiert und daher extrem empfindlich für Säureangriffe. Also geht eine Karies sehr oft sehr schnell voran.
Zahnstellungsanomalien ( z. B. lutschoffener Biss ) können frühestmöglich erkannt werden und lassen sich dann vielfach mit Minimalaufwand korrigieren.
Manche Zahnflächen kriegt man im Wechselgebiss in einem engenZeitfenster zu sehen, ohne röntgen zu müssen. Eventuelle Defekte an diesen Stellen können minimalinvasiv ( meistens sogar ohne Betäubung ) versorgt werden.
Ach ja: und wenn Euer Zahnarzt Eure Kinder nicht oder nicht so oft sehen will, dann solltet Ihr Euch Gedanken machen...
MfG
Dew