Dr. Utz Anhalt hat zu der Problematik einen m.E. Sehr guten Text, gerade auch dazu wer wann misstrauisch ist und mit welchen Methoder er der Wahrheit näher kommt, faktenfreies Dauerzweifeln gehört nicht dazu.
https://forum.psiram.com/index.php?topic=15418.msg207742#msg207742"Der Ground Zero
Verschwörungsmythen verbreiten sich jedoch nicht nur bei traditionellen Kulturen und in dualistischen Religionen, sondern haben in der Postmoderne Hochkonjunktur.
Seit dem Anschlag auf das World Trade Center kursieren zum Beispiel unzählige Mythen, nach denen nicht islamistische Terroristen den Anschlag verübten. Besonders in arabischen Ländern ist die Version verbreitet, nach der die CIA und Israel das Verbrechen begingen.
Die Grenze zwischen investigativem Journalismus, der „flase flag“ Operationen aufdeckt und Verschwörungswahn lässt sich einfach ziehen: Kritische Journalisten recherchieren verschwiegene Fakten und entwickeln daraus ein Mosaik. Verschwörungsfantasten wissen von Anfang an, „wer dahinter steckt“ und lassen sich durch Fakten nicht beeindrucken, denn die sind in dieser Logik ebenfalls von den Verschwörern erfunden.
Das 20. Jahrhundert war gefüllt mit Verschwörungsmythen. Zu den ältesten gehört die „jüdische Weltverschwörung“, eine mörderische Fantasie, auf deren Boden die Nazis Auschwitz erbauten, und die heute, in der Regel mit dem Begriff „Zionisten“ statt „Juden“ sowohl in islamischen Ländern wie auch in Europa kursiert.
Das im Labor gezüchtete Aids-Virus, die Mondlandung, die angeblich nicht stattfand, Gerüchte um die Drahtzieher beim Tod von Uwe Barschel, Impfstoffe, die die Menschen vergiften, damit die Pharmaindustrie verdient, vermeintlich neue Erkenntnisse über das Attentat auf John F. Kennedy, ein fantasierter Anschlag auf die „Titanic“ oder verschwiegene UFO-Landungen – das sind nur einige Fabeln der Zeitgeschichte."