Verschwörungstheoretiker - Kritische Denker
17.03.2017 um 01:15Es gibt ja inzwischen, auch hier bei allmystery, Dutzende Artikel und Abhandlungen, die sich mit dem Unterschied zwischen Berechtigtem Nachfragen und manischem, unauflösbarem Zweifeln beschäftigen, vielleicht wäre ja die Suchfunktion hilfreich gewesen.......
Hier nochmal ein Artikel aus dem Spiegel (Achtung Lügenpresse) zu dem Thema.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/lobo-kolumne-pseudoskepsis-zweifelt-an-allem-ausser-an-sich-selbst-a-1016636.html
"Der schlechte Bastard der Skepsis
Aber keine gute Idee der Zivilisation, die nicht auch Wirrläufer produziert. Skepsis ist da keine Ausnahme. Die moderne Medienmaschinerie hat im Verbund mit dem Internet einen schlechten Bastard der Skepsis ans bildschirmfahle Licht gebracht. Ein düsterer, dümmlicher Zwilling der Skepsis, den es schon immer gegeben haben mag, der aber durch das Netz besonders sichtbar wurde und aus allen Spalten quillt: die bitterfalsche Pseudoskepsis.
Nichts glauben, schon gar nicht denen da oben, drei Ausrufezeichen, "Lügenpresse", noch mehr Ausrufezeichen. Skepsis fragt, Pseudoskepsis ruft aus. Die Schaumkrone der Pseudoskepsis bildet eben die Verschwörungstheorie, die die Beweislast mithilfe des Zweifels schlicht umdreht: Zweifel an A werden als Beweis für B betrachtet.
Und ja, das Internet mit seinen Echokammern und Filterblasen ist hervorragend als Nährboden für Pseudoskepsis und Verschwörungstheorien geeignet. Das Netz kann für den geneigten Nutzer wie eine semipermeable Membran wirken, die nur passende Informationen durchlässt. Aber natürlich greift es viel zu kurz, hier alles aufs Netz und die doofen User zu schieben.
Denn die Blüte der Pseudoskepsis ist keine digitale, sondern eine gesellschaftliche. "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen", schrieb Karl Popper 1934 und verband so jedes Wissen mit dem Zweifel.
Skepsis in ihrer aufklärerischen Urform bedeutet deshalb immer auch, den eigenen Standpunkt in Frage zu stellen. Die Pseudoskepsis dagegen zweifelt an allem außer an sich selbst."
Hier nochmal ein Artikel aus dem Spiegel (Achtung Lügenpresse) zu dem Thema.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/lobo-kolumne-pseudoskepsis-zweifelt-an-allem-ausser-an-sich-selbst-a-1016636.html
"Der schlechte Bastard der Skepsis
Aber keine gute Idee der Zivilisation, die nicht auch Wirrläufer produziert. Skepsis ist da keine Ausnahme. Die moderne Medienmaschinerie hat im Verbund mit dem Internet einen schlechten Bastard der Skepsis ans bildschirmfahle Licht gebracht. Ein düsterer, dümmlicher Zwilling der Skepsis, den es schon immer gegeben haben mag, der aber durch das Netz besonders sichtbar wurde und aus allen Spalten quillt: die bitterfalsche Pseudoskepsis.
Nichts glauben, schon gar nicht denen da oben, drei Ausrufezeichen, "Lügenpresse", noch mehr Ausrufezeichen. Skepsis fragt, Pseudoskepsis ruft aus. Die Schaumkrone der Pseudoskepsis bildet eben die Verschwörungstheorie, die die Beweislast mithilfe des Zweifels schlicht umdreht: Zweifel an A werden als Beweis für B betrachtet.
Und ja, das Internet mit seinen Echokammern und Filterblasen ist hervorragend als Nährboden für Pseudoskepsis und Verschwörungstheorien geeignet. Das Netz kann für den geneigten Nutzer wie eine semipermeable Membran wirken, die nur passende Informationen durchlässt. Aber natürlich greift es viel zu kurz, hier alles aufs Netz und die doofen User zu schieben.
Denn die Blüte der Pseudoskepsis ist keine digitale, sondern eine gesellschaftliche. "Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen", schrieb Karl Popper 1934 und verband so jedes Wissen mit dem Zweifel.
Skepsis in ihrer aufklärerischen Urform bedeutet deshalb immer auch, den eigenen Standpunkt in Frage zu stellen. Die Pseudoskepsis dagegen zweifelt an allem außer an sich selbst."