Verschwörungstheoretiker - Kritische Denker
12.09.2017 um 21:19@Commonsense
Ich will nochmal explizit ausführen, wie wichtig mir der letzte Punkt ist.
Eines der schädlichsten Schlagworte in unserer politischen Diskussion ist die Wissensgesellschaft, die im politischen Sprachgebrauch schon lange die Informationsgesellschaft abgeschafft hat. Damit wird suggeriert, dass es heute in irgendeiner Form einfacher wäre, Wissen zu erlangen. Das ist aber grundfalsch!
Zunächst eine Definition: In der semiotischen Perspektive gibt es eine Klassifikation:
Zeichen
Daten
Informationen
Wissen
Zeichen sind hierbei klassisch einfach Schriftzeichen. Daten sind semantisch korrekt angeordnete Zeichen (also z.B. ein Wort oder ein Satz, oder eine Zahl), Informationen sind Daten im Kontext (also z.B. die Zeichenfolge "Bevölkerung von Deutschland 2017: ca. 80 Millionen" in ihrem üblichen Verständnis). Wissen schließlich sind Informationen, die verstanden und verarbeitet werden und zum zielgerichteten Handeln befähigen.
Heute ist es sehr einfach, an Daten zu kommen, deutlich einfacher als früher, an Informationen zu kommen, das Erlangen von Wissen ist nach wie vor ähnlich schwer wie zu jedem anderen Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte.
Um ein Zitat zu verwenden: “It is useless to attempt to reason a man out of a thing he never was reasoned into.”
Wer heute nur mit Daten und Informationen um sich wirft, ohne den Schritt zum Wissen zu machen, wird früher oder später von dem verarscht, der ihm Informationen präsentiert und sie ihm als Wissen verkauft. Das kann in relativ harmlosen Beispielen enden (man fällt auf das Teppichgeschäft herein, dass seit 15 Jahren Räumungsverkauf wegen baldiger Geschäftsaufgabe betreibt), das kann bei übelster niedereschwelliger Manipulation enden, wie sei beispielsweise ein Prof. Mausfeld oder ein Andreas Popp professionell betreibt. Im Extrembeispiel landet man bei den Reichsbürgern. Vor dem Hintergrund o.g. Wissensdefinition verbreiten solche Leute Negativ-Wissen: nachdem man ihre Posiitonen übernommen hat, ist man weitaus weniger zum zielgerichteten Handeln befähigt, als man es als Ingnorant wäre, der davon noch nie gehört hat.
Es liegt in der Verantwortung der echten Skeptiker (abseits organisierter Bewegungen), dieses Feld nicht zu räumen. Man muss ständig und überall eine Diskurshygiene vorantreiben, die solche Bestrebungen gnadenlos bekämpft.
Ich will nochmal explizit ausführen, wie wichtig mir der letzte Punkt ist.
Eines der schädlichsten Schlagworte in unserer politischen Diskussion ist die Wissensgesellschaft, die im politischen Sprachgebrauch schon lange die Informationsgesellschaft abgeschafft hat. Damit wird suggeriert, dass es heute in irgendeiner Form einfacher wäre, Wissen zu erlangen. Das ist aber grundfalsch!
Zunächst eine Definition: In der semiotischen Perspektive gibt es eine Klassifikation:
Zeichen
Daten
Informationen
Wissen
Zeichen sind hierbei klassisch einfach Schriftzeichen. Daten sind semantisch korrekt angeordnete Zeichen (also z.B. ein Wort oder ein Satz, oder eine Zahl), Informationen sind Daten im Kontext (also z.B. die Zeichenfolge "Bevölkerung von Deutschland 2017: ca. 80 Millionen" in ihrem üblichen Verständnis). Wissen schließlich sind Informationen, die verstanden und verarbeitet werden und zum zielgerichteten Handeln befähigen.
Heute ist es sehr einfach, an Daten zu kommen, deutlich einfacher als früher, an Informationen zu kommen, das Erlangen von Wissen ist nach wie vor ähnlich schwer wie zu jedem anderen Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte.
Um ein Zitat zu verwenden: “It is useless to attempt to reason a man out of a thing he never was reasoned into.”
Wer heute nur mit Daten und Informationen um sich wirft, ohne den Schritt zum Wissen zu machen, wird früher oder später von dem verarscht, der ihm Informationen präsentiert und sie ihm als Wissen verkauft. Das kann in relativ harmlosen Beispielen enden (man fällt auf das Teppichgeschäft herein, dass seit 15 Jahren Räumungsverkauf wegen baldiger Geschäftsaufgabe betreibt), das kann bei übelster niedereschwelliger Manipulation enden, wie sei beispielsweise ein Prof. Mausfeld oder ein Andreas Popp professionell betreibt. Im Extrembeispiel landet man bei den Reichsbürgern. Vor dem Hintergrund o.g. Wissensdefinition verbreiten solche Leute Negativ-Wissen: nachdem man ihre Posiitonen übernommen hat, ist man weitaus weniger zum zielgerichteten Handeln befähigt, als man es als Ingnorant wäre, der davon noch nie gehört hat.
Es liegt in der Verantwortung der echten Skeptiker (abseits organisierter Bewegungen), dieses Feld nicht zu räumen. Man muss ständig und überall eine Diskurshygiene vorantreiben, die solche Bestrebungen gnadenlos bekämpft.