off-peak schrieb:Mutmaßungen alleine sind ja nicht das Problem. Sondern dass sie in Sachen VT stets aufgestellt werden, OHNE dass der Aufsteller tatsächlich vom Fach wäre. Oder sich wenigstens ähnlich gelagerte Fälle mal ansähe. Oder zur Beurteilung geeignetes Wissen heran zöge.
Das Problem hier ist, dass die Herangehensweise grundlegend falsch ist.
Ein "normaler" empirisch basierter Erkenntnisgewinn läuft folgendermaßen ab:
Ich beobachte und aus den Beobachtungen ziehe ich die Schlüsse (und auch nur diese), die sich hinreichend schlüssig aus den Beobachtungen ergeben.
Hier ist es aber umgekehrt.
Der erste Schritt ist eine These. Diese These basiert auf einer Erwartungshaltung.
Und nun wird im zweiten Schritt der Versuch unternommen, diese These zu stützen. Das alleine verzerrt die Bewertung der Fakten.
Die Fragestellung lautet nicht: "Was spricht für und was spricht gegen meine Annahme", sondern nur "was spricht für meinen Annahme". Das ist insofern fatal, als dass eine Plausibilitätserwägung, wie zwingend diese Schlussfolgerung ist, nicht mehr unternommen wird.
Deswegen findet man nahezu immer den "persönlichen gesunden Menschenverstand" als Argument. Völlig verkennend, dass dieser gar nicht fehlerfrei gebildet werden konnte.