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Unser Geldsystem: Teil einer Verschwörung? Verbessern oder abschaffen?

827 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Gesellschaft, Verschwörung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unser Geldsystem: Teil einer Verschwörung? Verbessern oder abschaffen?

03.05.2014 um 07:58
@Timotheus
So wie ich das sehe ist es in deinem zweiten Beispiel so, das eben auch der Staat dazu angehalten werden soll vernünftig zu wirtschaften. Tatsächlich ist es aber so das er sich quasi so verhält wie der Pharao in deinem ersten Beispiel. Wenn das beides aufeinander trifft ist klar das einem die Schulden irgendwann aus dem Ruder laufen. Wenn jetzt auch noch der letzte Anreiz wirtschaftlich zu handeln weg fällt dann kannst du das Geld auch gleich verbrennen. Denn dann bekommst du einfach irgendwann gar nichts mehr dafür.


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Unser Geldsystem: Teil einer Verschwörung? Verbessern oder abschaffen?

03.05.2014 um 13:04
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Und das ist das schöne System (vereinfacht) das wir haben. Toll nicht? ^^
Du sagst es.
Schönes Beispiel das mit dem Pharao!


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03.05.2014 um 14:04
@Timotheus
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Und Anleihen sind kein Gegenwert, sondern nur ein Kreditvertrag eines Staates mit dem Gläubiger, wobei die Anleihen selbst nur Papier und damit wertlos sind. Das Versprechen des Staates dahinter es zurückzuzahlen, macht es vllt noch werthaltig. (Wie wertvoll dieses Versprechen wirklich ist kann man vllt an Griechenland beurteilen)
Anleihen besitzen durchaus einen Gegenwert, da der Staat in der Regel ein exzellenter Schuldner ist und die Käufer solcher Anleihen mit Zins und Zinseszins rechnen können.

Das Versprechen des Staates ist in den meisten Fällen einiges wert - mal abgesehen von den Ramsch-Anleihen, die während der Finanzkrise gekauft wurden.

Wenn du es natürlich so betrachten magst wie das "Fiat Money", dann haben Anleihen natürlich keinen Wert und sind bloß ein Stück Papier.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:In einigen Ländern mag das so sein. (Keine Ahnung).
Ich lebe momentan nur in Deutschland (gehe manchmal in den Urlaub) und merke eigentlich nur einen stetigen Anstieg aller Kosten (besonders seit dem Euro). Da ich derjenige bin der immer schon einkaufen gegangen bin, kann ich sagen, dass da noch nie was billiger geworden ist.
Wenn du mal im Discounter einkaufen gehst, stellst du fest, dass die Preise für Lebensmittel teilweise extrem niedrig sind. Vor kurzem sind beispielsweise Eier günstiger geworden. Es gibt also auch durchaus Tendenzen zu billigeren Preisen. Allerdings spielen dabei natürlich immer auch andere Faktoren eine Rolle, die man berücksichtigen muss.

Nebenbei:

In Deutschland liegt die Inflationsrate derzeit bei 1,2% - in Spanien bei -0,146%, also leichte Deflation. Das führt auf Dauer zur Wertsteigerung des Geldes.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:In meinem System muss der Staat seinen Haushalt doch garnicht durch Steuern finanzieren, da er sein Geld selbst druckt.
Der Staat muss bzw. soll in erster Linie seinen Haushalt mit Steuern finanzieren, denn dahinter stehen Leistungen in Form von Waren und Dienstleistungen. Andere Finanzierungsformen sind leider auch die Regel, sollten aber an zweiter Stelle kommen, denn dadurch verschuldet er sich immer weiter.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Und ob das Geld jetzt eben durch den Staat in Umlauf kommt oder die EZB hat Volkswirtschaftlich den exakt selben Effekt. Es kommt schließlich auf die Menge an und nicht die Instanz die das Geld herausgibt.
Was den Euro-Raum betrifft, brauchen wir ohnehin eine zentrale Stelle wie die EZB, oder impliziert deine Idee, dass jeder EU-Staat selber dazu legitimiert werden sollte, Geld zu pressen? Das würde garantiert zu einer Instabilität des Euros führen und u.U. zu weit auseinanderdriftenden Inflationsraten.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Die EZB erhält ihr Geld durch den Zins und die Schuld zurück. (Erzeugt durch den Zins aber auch wieder ein Problem, wenn man das Lederstückebeispiel kennt)
Richtig, denn so wird die Geldnachfrage gesteuert.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Der Staat könnte zum einen das Geld den privaten Banken auch leihen und so sein Geld zurück erhalten und zum andern noch Geld durch Steuern eintreiben. (Nur um die Geldmenge zu steuern, denn "brauchen" tut es der Staat ja nicht mehr)
Damit ich das jetzt richtig verstehe. Deine Idee ist also die, dass die Zentralbank aufgelöst und die Geldpolitik direkt vom Finanzministerium gesteuert wird, inklusive Geld-Drucken. Der Staat selbst vergibt Kredite an Banken und Unternehmen? Oder nur an Banken? Das heißt also, der Staat ist letztlich selbst die Zentralbank, richtig? Dann ist diese Zentralbank allerdings nicht mehr so unabhängig wie die EZB und die Hauptziele wie Preisniveaustabilität könnte zugunsten (anderer) politischer Ziele weichen. Das halte ich für problematisch.

Nun, und da wir uns hier im Euroraum befinden, ich sprach es ja schon an, können wir diese Aufgabe nicht einem oder allen Nationalstaaten übertragen, sondern brauchen eine zentrale Stelle, eben in Form der europäischen Zentralbank.

Wie würdest in Anbetracht der europäischen Währungsunion deine Idee umsetzen?


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03.05.2014 um 14:37
Übrigens auch eine interessante Idee zum Thema Geldsystem: Schwundgeld.

Wikipedia: Umlaufgesichertes Geld

Dabei nimmt der Wert des ausgegebenen Geldes mit der Zeit ab, sodass die Besitzer quasi gezwungen werden, es auszugeben. Wollte ich an der Stelle nur mal anbringen - wo wir hier so schön diskutieren. :)


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03.05.2014 um 14:41
@Timotheus
@Aldaris

Schöne Veranschaulichung, zu was der "Fehler im System" führt und was die "Eurokrise" eigtl. ist:

Youtube: Die Eurokrise mal einfach erklärt
Die Eurokrise mal einfach erklärt
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Das Geldsystem ist durch den Zinseszinseffekt auf Umverteilung ausgerichtet. Worin könnte jetzt das Verschwörerische liegen? In der Tatsache, dass es ein System ist, dass überwiegend den Oligarchen dient und nicht den Bürgern oder Staaten.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Die EZB muss das Problem lösen, dass weder zu viel Geld noch zu wenig Geld im Umlauf ist. Sonst haben wir entweder Inflation oder Deflation. Beides kann massive Probleme verursachen. Wenn das Geld nichts mehr wert ist, dann haben wir im schlimmsten Fall ein Hyperinflation - die Folgen daraus kennen wir bereits aus der Weltwirtschaftskrise.
Das Inflationsrisiko betrifft nur Geld, welches in der Realwirtschaft kursiert. Die gigantischen Ultraberge an Kapital, die die Finanzmärkte in Casinoland hin- und herschieben, fallen da gar nicht ins Gewicht. Täten sie es denn, hätten wir die krasseste Hyperinflation der Geschichte. :D

Übrigens guter Einwand mit dem Schwundgeld. :) Das derzeitige System ist nicht alternativlos für uns, sondern nur für die Banken.


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03.05.2014 um 18:09
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Wenn du es natürlich so betrachten magst wie das "Fiat Money", dann haben Anleihen natürlich keinen Wert und sind bloß ein Stück Papier.
Genau so ist es. Das Versprechen eines Staates mag viel Wert sein und dem Papier dann einen Wert verleihen (Die Anleihen der BRD sollten z.B. sicherer sein als die Griechenlands), doch könnte durch irgendwelche Umstände auch dieses Versprechen irgendwann wertlos werden.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Der Staat muss bzw. soll in erster Linie seinen Haushalt mit Steuern finanzieren, denn dahinter stehen Leistungen in Form von Waren und Dienstleistungen. Andere Finanzierungsformen sind leider auch die Regel, sollten aber an zweiter Stelle kommen, denn dadurch verschuldet er sich immer weiter.
Der Staat MUSS seinen Haushalt nur im momentanen System mit Steuern finanzieren, es gäbe andere Systeme wie z.B. aus meinem Beispiel in dem das nicht nötig wäre. Und Kredite sind ja keine Finanzierung sondern eher eine Notlösung (oder sollten es sein).
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Was den Euro-Raum betrifft, brauchen wir ohnehin eine zentrale Stelle wie die EZB, oder impliziert deine Idee, dass jeder EU-Staat selber dazu legitimiert werden sollte, Geld zu pressen? Das würde garantiert zu einer Instabilität des Euros führen und u.U. zu weit auseinanderdriftenden Inflationsraten.
Naja ich halte sowieso nicht viel vom Euro und würde gerne zu nationalen Währungen zurückgehen. Der Euro ist ja mittlerweile der Spaltpilz Europas. Aber wenn man beim Euro bleiben sollte, dann müsste man entweder jeden Staat in meinem Beispiel das Geld drucken lassen, dabei aber darauf achten das jeder sich an eine vernünftige Strategie hält um die Inflation zu verhindern oder aber man macht dann eine zentrale Stelle, die aber dennoch an alle Staaten das Geld zinslos vergibt.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Richtig, denn so wird die Geldnachfrage gesteuert.
Die Nachfrage nach Geld wird durch den Leitzins gesteuert. Dass die Banken das Geld zurückzahlen, wird dadurch erreicht, dass überhaupt Zins da ist, der eine Nichtrückzahlung immer teurer werden lässt. Was ich aber mit dem Problem meinte, ist das mit der Verteilung des Geldes der geforderte Zins nicht mitverteilt wird womit ein nicht stopfbares Loch entsteht. (Der Problem des Zinses bei der Geldentstehung halt)
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Damit ich das jetzt richtig verstehe. Deine Idee ist also die, dass die Zentralbank aufgelöst und die Geldpolitik direkt vom Finanzministerium gesteuert wird, inklusive Geld-Drucken. Der Staat selbst vergibt Kredite an Banken und Unternehmen? Oder nur an Banken? Das heißt also, der Staat ist letztlich selbst die Zentralbank, richtig? Dann ist diese Zentralbank allerdings nicht mehr so unabhängig wie die EZB und die Hauptziele wie Preisniveaustabilität könnte zugunsten (anderer) politischer Ziele weichen. Das halte ich für problematisch.
Nicht vom Finanziministerium. Es sollte wie es bisher die Legislative, Exekutive und Judikative gibt eben dann z.B. noch eine Monetative geben, die die Geldpolitik verwaltet.
Der Staat vergibt Geld durch Kredite an Banken, wie das auch aktuell die EZB macht. Ob die EZB auch an Unternehmen Kredite vergibt weis ich nicht. Die Frage wäre warum eigentlich nicht? Wenn der Staat auch direkt an Unternehmen Kredite vergibt, dann fallen die Mittelsmänner raus, die es garnicht braucht. (Natürlich müsste dann die Monetative die gesamte Verwaltung der Kredite übernehmen, weshalb die alleinige Kreditvergabe an Banken, vllt nicht schlecht ist)
Damit die Geldpolitik eben nicht politisch missbraucht wird, soll es eben eine Monetative geben, die das verhindert.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Wie würdest in Anbetracht der europäischen Währungsunion deine Idee umsetzen?
Wie oben beschrieben. Entweder jeder Staat druckt selbst sein Geld. Dann müssten aber alle darauf achten das jeder andere richtig handelt. Oder eine globalere Instanz der Monetative.


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03.05.2014 um 18:19
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:So wie ich das sehe ist es in deinem zweiten Beispiel so, das eben auch der Staat dazu angehalten werden soll vernünftig zu wirtschaften. Tatsächlich ist es aber so das er sich quasi so verhält wie der Pharao in deinem ersten Beispiel. Wenn das beides aufeinander trifft ist klar das einem die Schulden irgendwann aus dem Ruder laufen. Wenn jetzt auch noch der letzte Anreiz wirtschaftlich zu handeln weg fällt dann kannst du das Geld auch gleich verbrennen. Denn dann bekommst du einfach irgendwann gar nichts mehr dafür.
Nunja, der Pharao im ersten Teil schleudert das Geld ja nicht einfach so heraus, sondern nutzt es um sinnvolle Dinge zu finanzieren. (Straßen, Sozialleistungen, ...)
Da man in einer echten Diktatur sehr leicht an einen schlechten Diktator geraten kann, sollte man das ganze eher demokratisch gestalten.

Das "2." Beispiel, dass ja nur eine fortführung des "1." Beispiels war, zeigt eben wie das bei uns abläuft. Und zwar zeigt es sehr deutlich wie hirnrissig das System, das wir haben, eigentlich ist.
Es ist nämlich garnicht falsch, dass sich der Pharao im 2. Beispiel so verhält wie im 1.

Soll er denn plötzlich einfach Sozialleistungen streichen? Die Straßen verkommen lassen?
Oder immer mehr und neue Steuern erheben und damit die Bevölkerung belasten?

Genau DAS passiert doch bei uns in der Realität? Jetzt versteht man vllt auch warum.


Natürlich könnte der Pharao im 1. Beispiel sehr viel mehr Kohle für irgendein sinnloses Zeug verschleudern, da er sich darum eigentlich nicht sorgen bräuchte. Aber wenn es ein intelligenter Pharao ist, der sich um die Bevölkerung sorgt, wie es sein sollte, dann tut er es nicht.

Genauso sollte unser Staat intelligent geführt werden im Sinne des Volkes. Dazu ist er nämlich eigentlich auch da.


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03.05.2014 um 19:55
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Der Staat MUSS seinen Haushalt nur im momentanen System mit Steuern finanzieren, es gäbe andere Systeme wie z.B. aus meinem Beispiel in dem das nicht nötig wäre. Und Kredite sind ja keine Finanzierung sondern eher eine Notlösung (oder sollten es sein).
Steuern sind auch das einzige Mittel, hinter denen tatsächlich ein Wert steckt und bei denen sich der Staat nicht verschuldet. Dein System, so wie ich es verstanden habe, befähigt den Staat wie eine Zentralbank zu handeln. Das heißt aber nicht, dass sich der Staat mit selbst gedrucktem Geld auf Dauer finanzieren kann, denn zusätzliches Geld schafft keinen neuen Wert. Die EZB produziert auch nicht einfach Geld, damit plötzlich mehr Wert vorhanden ist, sondern sie versucht die Geldmenge entsprechend so zu halten, dass Angebot und Nachrage relativ ausgeglichen sind.

Insofern unterscheidet sich deine Idee faktisch nicht von dem, was wir jetzt haben - nur, dass der Staat selbst das Geldmonopol inne hat. Er muss trotzdem noch den Bedarf der Banken und Nichtbanken nach Liquidität befriedigen und darauf achten, dass die Inflation gering gehalten wird.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Naja ich halte sowieso nicht viel vom Euro und würde gerne zu nationalen Währungen zurückgehen.
Kritisch. Eine Rückkehr zu DM hätte vermutlich äußerst negative Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft, aber das ist ein anderes Thema.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Aber wenn man beim Euro bleiben sollte, dann müsste man entweder jeden Staat in meinem Beispiel das Geld drucken lassen, dabei aber darauf achten das jeder sich an eine vernünftige Strategie hält um die Inflation zu verhindern oder aber man macht dann eine zentrale Stelle, die aber dennoch an alle Staaten das Geld zinslos vergibt.
Wenn jeder Staat in der Währungsunion selbst bestimmen kann, wie viel Geld er druckt, dann läuft der Euro Gefahr, stark in seinem Wert zu schwanken und im Angesicht der Weltwirtschaft zu versagen. Wenn du allerdings voraussetzt, dass sich jeder Staat an eine Strategie hält, dann sind wir fast schon wieder bei der Institution EZB.

Interessanter ist dein Einwurf, ob die Staaten Kapital zinslos erhalten sollen. Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ein Problem, was ich darin sehe, ist, dass der Staat bei zinslosen Darlehen immer mehr Geld nachfragen wird - es sei denn, man installiert strenge Richtlinien, die -und das wissen wir von Staaten- aber ohnehin nicht beachtet werden, wenn man in der Krise steckt etc. Bei Kapitalkosten = 0 besteht erstmal keine Möglichkeit, die Nachfrage zu steuern. Wie auch? Der Staat kann sich jederzeit Geld zum Nulltarif beschaffen. Ausgaben werden dann grundsätzlich mit solchen zinslosen Darlehen getätigt, die aber schnell die Steuereinnahmen übersteigen werden. Das sieht man ja permanent an der Staatsverschuldung.

In deinem Modell wäre die Staatsverschuldung lediglich deshalb nicht existent, weil der Staat bei drohenden Schulden einfach die Geldmenge erhöht. Mit Steuern lassen sich diese Schulden nicht tilgen - das Geld vernichten ist auch nicht möglich, da bestehende Schulden bezahlt werden müssen. Wohin das führt dürfte klar sein: Zur Inflation.

Das soll jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber ich tendiere dazu, zinslose Darlehen an den Staat eher abzulehnen.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Die Nachfrage nach Geld wird durch den Leitzins gesteuert. Dass die Banken das Geld zurückzahlen, wird dadurch erreicht, dass überhaupt Zins da ist, der eine Nichtrückzahlung immer teurer werden lässt.
Die Aussage finde ich interessant. Du sagst, dass die Banken ihre Verbindlichkeiten nur begleichen, weil sie Zinsen zahlen müssen. In Anlehnung an meinen obigen Text muss ich dir dann die Frage stellen, ob der Staat denn noch bereit wäre, die Schulden zu begleichen, wenn sie ihre Darlehen durchweg zinslos erhalten?
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Monetative
Der Begriff gefällt mir. Allerdings könnte man dann auch einfach die EZB so umgestalten, wie es dir vorschwebt oder eben die Bundesbanken mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Ob die EZB auch an Unternehmen Kredite vergibt weis ich nicht.
Nein, die EZB tätigt nur Geschäfte mit bestimmten Banken, insbesondere mit der Bundesbank. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der Staat zum Banker werden sollte - in der Regel ist dieser nämlich kein guter Geschäftsmann (Ich weiß, auch viele Banker sind keine guten Banker. :D ), sondern eher ein Verzerrer des Marktes.
Zitat von TimotheusTimotheus schrieb:Damit die Geldpolitik eben nicht politisch missbraucht wird, soll es eben eine Monetative geben, die das verhindert.
De facto eine Institution, die relativ unabhängig ist, aber vom Staat durchaus Impulse erhält und Vorgaben erhalten kann. Klingt für mich schon sehr nach EZB.


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03.05.2014 um 20:06
Hat eigtl. einer das Video oben mal gesehen? :D


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03.05.2014 um 20:10
@Scox

Ich habe dich nicht überlesen. ;) :D Das Video kann ich mir gerade nicht ansehen - ich glaube aber, dass ich das schon kenne. Ich ziehe es mir später mal rein.


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03.05.2014 um 20:13
@Aldaris

Yo, im Eifer des Gefechts kann das ja mal passieren, nehme mich da nicht von aus. :D ;)
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Eine Rückkehr zu DM hätte vermutlich äußerst negative Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft, aber das ist ein anderes Thema.
Hm, würde ich etwas anders sehen, weil die gegenwärtige Situation mit dem € ziemlich verkorkst ist, auch im Hinblick auf die Handelsbilanz Germaniens, aber darauf wird ja in dem Video auch eingegangen. :)


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03.05.2014 um 20:18
@Scox

Ich möchte hier auch nicht falsch verstanden werden. Das Thema ist äußerst komplex und ich will mir nicht anmaßen, wissen zu wollen, was passieren würde, wenn .. Selbst die großen Volkswirte verzetteln sich am laufenden Band und reden alle was anderes. Deshalb braucht es eine rege Diskussion und das In-Betracht-Ziehen von Alternativen.

Sei's drum. Schaue ich dann mal später rein in's Vid.


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03.05.2014 um 20:23
@Aldaris

Seh ich genauso.

Allerdings denke ich, dass viele Köche den Brei verderben und je mehr tiefes Theorie-Wissen man über das Thema besitzt, man schnell Gefahr läuft, vor lauter Bäumen den Wald nich mehr zu sehen... Sobald eine Sache bis zur Verelendung theoretisiert wird, wird sich erfahrungsgemäß auch weiter von der Praxis entfernt. Wenn man noch bedenkt, dass viele Systemgewinner und Oligarchen nich mal nen gescheiten Schulabschluss auf die Beine stellten, sich aber Milliardäre schimpfen dürfen, is die Frage schon berechtigt im Raum, ob zu viel Wissen nich eher kontraproduktiv wirkt...

Ok. :)


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03.05.2014 um 20:38
@Scox
Zitat von ScoxScox schrieb:Hat eigtl. einer das Video oben mal gesehen? :D
Ich nicht. Ich schau mir generel wenig videos von verstörten Leuten an.

@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Selbst die großen Volkswirte verzetteln sich am laufenden Band und reden alle was anderes. Deshalb braucht es eine rege Diskussion und das In-Betracht-Ziehen von Alternativen.
Lustigerweise meinen meistens die immer den totalen durchblick zu haben die sich damit meist nicht auskennen...


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03.05.2014 um 20:40
Oha, na du hast noch gefehlt, @interrobang ... :D Das gibt ja noch gute Abendunterhaltung! :)

Verstörte Leute? Das Video kommt von Verdi, Dude... :vv:


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03.05.2014 um 20:43
@Aldaris
Ok es dreht sich ja im Grunde genommen bei dem worum wir beide reden nur um den Fall ob der Staat Geld zinslos erhält oder eben nicht.
Ob wir die Monetative EZB nennen, ob sich eine Monetative und EZB unterscheiden oder nicht ist dabei vllt erstmal egal.


Vorteile:
1. Staat ist unabhängig, daher von niemandem erpressbar. (Sehr gut)
2. Es gibt keine Staatschulden (da Rückzahlung nicht unbedingt nötig), was bedeutet wir und nachfolgende Generationen brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass die Zeche mit immer höheren Steuern zurückgezahlt werden muss.
3. Der Staat hat genügend Mittel um alles notwendige so zu finanzieren wie es sich gehört. (Ordentliche Renten, ordentliche Sozialhilfe, ordentliche Straßen, ...)

Nachteile:
Der bisher einzige Nachteil, der eben genannt wurde: Inflation
Sollte der Staat sehr viel Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen, weil er zum Beispiel lauter sinnlose Sachen zusätzlich finanziert und dieses Geld nicht mehr genügend durch Steuern zurückholt, dann kommt es zur Inflation was nicht all zu gut ist.

Wie kann das verhindert werden? Zum einen sollten eben die Strukturen so gestaltet sein, dass Geldverschwendung verhindert wird (vllt sogar unter Strafe steht) sodass dem schonmal ein Riegel vorgeschoben wird. Zum anderen kann durch sinnvolle Steuern das Geld wieder zurückgeholt werden und das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf gezogen werden.
Eventuell gibt es sogar noch andere Möglichkeiten, die mir nur noch nicht einfallen.


Im Fazit gäbe es somit keinerlei Nachteile sondern nur Vorteile mit diesem System.


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03.05.2014 um 20:43
@Scox
Das video ist auf einen Kanal der auch ein Video zu 9/11 ohne Flugzeuge hat... Offensichtlich ein Geistesschwacher.

Aber wenigstens keine rechtsradikale quelle von dir.. du besserst dich :Y:


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03.05.2014 um 20:47
@interrobang

Der Kanal ist doch uninteressant, das Video selbst ist ja seriös und das musst selbst du anerkennen. :vv:

Na siehst du. :Y: (Psst, 99% meiner Quellen sind nicht rechtsradikal und das 1% bestand aus Ausrutschern, wie du ja weißt)


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03.05.2014 um 20:58
Das Geldsystem ist nicht alternativlos? Da lehnen sich die hochgebildeten von der Youtube Filmchenakademie aber weit aus dem Fenster. Ich würde die Alternative gerne nur auch mal sehen.


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Unser Geldsystem: Teil einer Verschwörung? Verbessern oder abschaffen?

03.05.2014 um 21:03
@interrobang
Du scheinst die Qualität einer Information daran zu bemessen, von welchem Boten sie überbracht wird, anstatt, die Information einfach nur anhand ihrer selbst zu bewerten.

Das sagt einiges über dich aus.

In manchen Fällen mag es relevant sein von wem eine Information kommt. Beispielsweise sollte man schon sehr kritisch sein, wenn jemand von der NPD sagt: "Die meisten Straftaten werden von Ausländern begangen".
Oder ob die Statistik die aussagen soll, dass rauchen nicht schädlich ist, vielleicht von der Tabakindustrie kommt.
Jedoch ist die Erklärung wie du eine Rechenaufgabe löst unabhängig davon wer dir erklärt wie es geht immer richtig, wenn du am Ende verstanden hast wie du nun auf die Lösung kommst.

Ich persönlich schaue mir alle Quellen aus egal welcher Richtung an, wenn mich die Thematik interessiert, egal ob derjenige der die Quelle geschrieben/verbreitet hat etc. mit rechts, links, Kommunist, Antisemit oder sonstwas diffamiert oder vielleicht auch wahrheitlich bezeichnet wird. Denn ich habe meinen eigenen kritischen Verstand, der mir dann sagen kann ob das was ich gesehen habe einfach nur noch subjektiv gefärbt ist und keine Substanz hat oder ob da was dran sein könnte über das es sich nachzudenken lohnt.

Jeder der eine Information nur wegen des Umfeldes aus der sie kommt ablehnt, ist ein Idiot.

Denn selbst wenn ein Rassist, Antisemit, Mörder, rechtsextremer, linksextremer, Diktator oder sonstwer dir erklärt: "1 + 1 = 2", wird diese Wahrheit deshalb trotzdem nicht falscher.
Seht euch einfach die Information deshalb einfach mal wertneutral an und beurteilt sie nur anhand des Wissens das ihr gesammelt habt.
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Das Geldsystem ist nicht alternativlos? Da lehnen sich die hochgebildeten von der Youtube Filmchenakademie aber weit aus dem Fenster. Ich würde die Alternative gerne nur auch mal sehen.
Tut mir leid ich bekomme oft genug mit das einige solche Aussagen nicht ironisch meinen, deshalb:
Hast du dich einfach bisher noch nicht mit der Thematik beschäftigt und willlst dich deshalb von uns hier beliefern lassen mit umlaufgesichertem Geld, Plan B, Schwundgeld etc.?
Oder bist du blind? Diese zwei Dinge fallen mir grade ein.


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