Werden Kinder wirklich vom Jugendamt entführt?
04.06.2014 um 03:09ohne stellung in dem konkreten fall beziehen zu wollen, möchte ich festhalten, dass ich für mich den konflikt zwischen den beiden parteien grob auf eine grundfrage reduzieren kann:
ist es für unsere gesellschaft billiger und zielführender, wenn man angeblich nicht mehr ganz angepasste menschen jeweils einzeln, durch herausreissen aus ihrem gesellschaftlichen kontext, und sogar durch isolation von den bisherigen bezugspersonen, in institutionen zwangsumerzieht, oder bringt dieses vorgehen nicht ein mehr ein mehr an symptomen bei allen mitgliedern, in dem fall der ganzen familie, hervor?
der familientherapeutische ansatz behandelt statt dem einen symptomträger das ganze familiengefüge, er zielt auf eine durch fachpersonen angestossene und angeleitete entwicklung aller ab. die folgekosten und folgekrankheiten hier sollen wesentlich niedriger sein, als bei modellen der entwicklung nur einer person durch fremdunterbringung.
bedeutende wissenschaftsplattformen haben zum teil eingeführt, dass die autoren, die bei ihnen publizieren, bekannt geben müssen, von wem sie gelder erhalten und in welchen abhängigkeiten sie stehen. von den eltern im fall antonia wird das ja bereits publiziert, sie sollen in einer institutionen und einrichtungen abwehrenden haltung verharren. angeblich stehen sie in beziehung zu diesen und jenen suspekten subkulturen oder randgesellschaften.
es wäre zu wünschen, dass man ähnliches von den richtern und anwälten in kindesabnahmeprozessen forderte, eine vorherige bekanntgabe, für welches erziehungsmodell sie stehen, und zu welchen parteien, ideologischen oder religiösen gemeinschaften sie gehören, ergänzt durch eine statistik, wieviele prozesse um kindesabnahme oder fremdunterbringung zugunsten einer stützung des elternhauses bei der erziehung, und wieviele für eine frendunterbringung ausgingen...es geht mir einzig um den nachweis der ergebnisoffenheit.
totalitäre erziehungssysteme versuchen integration in ihr konzept, immer durch isolation von anderen zu erreichen, durch feindbilder, hier in gestalt der eltern.
über die laut geforderte isolation der zöglinge von den bezugspersonen daheim, entwirft sich eine staatliche oder staatlich geförderte erziehungsinstitution erst mal als gegensatz zu der herkunftsfamilie, und das soll dann automatisch für die heranwachsenden gut sein. es unter vielen dazu zu erziehen, alle gegen die eltern zu sein, ist aber für das seelische und soziale gedeihen eines kindes eines demokratischen landes zuwenig. besser zu sein als jemand schlechtgeredeter, ist noch lange nicht, gut und sozial fähig zu sein.
misstrauen und angst gegen die keimzelle familie einzuzwingen, erweist sich für einen totalitären staat als wünschenswert.
unser problem in der pädagogik ist, dass leider ein grosser teil der literatur und der erziehungsmodelle einfach noch aus zeiten einer diktatur stammt. die darin vermittelten konzepte waren regimetypisch, feindbilder für den aufbau und erhalt der totalitären gesellschaft geradezu fundamental, sie erzogen die jungend zu soldaten für den erwarteten krieg. viele totalitäre gesellschaftsinseln in einem staat stützten den totalitären staat.
wir brauchen das bewusstsein, dass wir als bürger eines freien demokratischen staates, um erziehungsformen, die eines freien demokratischen staates würdig sind, zu kämpfen haben. das fällt halt nicht immer leicht. das muss erarbeitet werden. im sinne der kosteneffizienz sollte man auch die kosten eines kampfes gegen die eltern gegen die einer stützung der familie durch fachleute, abwägen müssen, bevor man in den kampfmodus gehen darf, will heissen, dass mediation vor der gerichtlichen konfrontion stehen sollte, ausgenommen in fällen, wo offensichtlich verbrechen im raum stehen.
zwangsisolation liebender voneinander, durchsetzung von zwangserziehung in anstalten, sollte nicht die erste und einzige methode eines fachlich versierten bürgers eines freien demokratischen staates sein dürfen, richter und jugendamtsmitarbeiter zur anwendung des gelindesten mittels verpflichtet werden.
der fall antonia macht mich ratlos, ich weiss nicht ganz, ob ich die familie als opfer von ausschliesslich unrecht sehen soll, aber ich fühle mit der ihr mit, dass das was ihr geschah, die familie als institution infrage stellt, und deshalb nicht gut sein kann für das konkreten kind, für seine angeörigen, und für uns alle.
als beispiele für zeitgeisttypische ungleichbewertung führe ich an, in österreich wurde eine mutter verurteilt, weil sie ihre magersüchtige tochter nicht einer zwangsbehandlung zuführte. die junge dame verstarb. aber wenn man dann erfährt, dass die verantwortlichen von kliniken und therapiezentren nicht ebenso verurteilt werden, wenn sie einen magersüchtigen patienten ohne zwangsbehandlung lassen, dann sieht man, dass mit zweierlei mass gemessen wird. familien sind schuldiger als institutionen, und letztere müssen das leben weniger schützen..
in österreich drangen angeblich jungs aus einer wohngruppe in die zimmer der sehr jungen mädels ein und missbrauchten sie, zeitungen berichteten, erst als sich nach monaten gleiches wiederholte, wurde über eine auflassung der gruppe in der bisherigen form, nachgedacht. ist das nicht ein anderes mass als das den familien auferlegte, und ein für die untergebrachten kinder furchtbares, unmenschliches? die institution schützt sich selbst mehr als die anvertrauten.
durch welche positive qualifikation hat sich die anstalt, in der antonia von den eltern isoliert aufwachsen soll, bisher ausgewiesen? durch ihre fähigkeit, in den eltern des kindes einen feind zu sehen?
ich erwarte wenigstens das bekenntnis zu einem überprüfbaren pädagogischen konzept.
wozu hat man eine ausbildung gemacht? um ordentliche erziehungsmodelle vermitteln zu können.
mit gemässigten worten.
ist es für unsere gesellschaft billiger und zielführender, wenn man angeblich nicht mehr ganz angepasste menschen jeweils einzeln, durch herausreissen aus ihrem gesellschaftlichen kontext, und sogar durch isolation von den bisherigen bezugspersonen, in institutionen zwangsumerzieht, oder bringt dieses vorgehen nicht ein mehr ein mehr an symptomen bei allen mitgliedern, in dem fall der ganzen familie, hervor?
der familientherapeutische ansatz behandelt statt dem einen symptomträger das ganze familiengefüge, er zielt auf eine durch fachpersonen angestossene und angeleitete entwicklung aller ab. die folgekosten und folgekrankheiten hier sollen wesentlich niedriger sein, als bei modellen der entwicklung nur einer person durch fremdunterbringung.
bedeutende wissenschaftsplattformen haben zum teil eingeführt, dass die autoren, die bei ihnen publizieren, bekannt geben müssen, von wem sie gelder erhalten und in welchen abhängigkeiten sie stehen. von den eltern im fall antonia wird das ja bereits publiziert, sie sollen in einer institutionen und einrichtungen abwehrenden haltung verharren. angeblich stehen sie in beziehung zu diesen und jenen suspekten subkulturen oder randgesellschaften.
es wäre zu wünschen, dass man ähnliches von den richtern und anwälten in kindesabnahmeprozessen forderte, eine vorherige bekanntgabe, für welches erziehungsmodell sie stehen, und zu welchen parteien, ideologischen oder religiösen gemeinschaften sie gehören, ergänzt durch eine statistik, wieviele prozesse um kindesabnahme oder fremdunterbringung zugunsten einer stützung des elternhauses bei der erziehung, und wieviele für eine frendunterbringung ausgingen...es geht mir einzig um den nachweis der ergebnisoffenheit.
totalitäre erziehungssysteme versuchen integration in ihr konzept, immer durch isolation von anderen zu erreichen, durch feindbilder, hier in gestalt der eltern.
über die laut geforderte isolation der zöglinge von den bezugspersonen daheim, entwirft sich eine staatliche oder staatlich geförderte erziehungsinstitution erst mal als gegensatz zu der herkunftsfamilie, und das soll dann automatisch für die heranwachsenden gut sein. es unter vielen dazu zu erziehen, alle gegen die eltern zu sein, ist aber für das seelische und soziale gedeihen eines kindes eines demokratischen landes zuwenig. besser zu sein als jemand schlechtgeredeter, ist noch lange nicht, gut und sozial fähig zu sein.
misstrauen und angst gegen die keimzelle familie einzuzwingen, erweist sich für einen totalitären staat als wünschenswert.
unser problem in der pädagogik ist, dass leider ein grosser teil der literatur und der erziehungsmodelle einfach noch aus zeiten einer diktatur stammt. die darin vermittelten konzepte waren regimetypisch, feindbilder für den aufbau und erhalt der totalitären gesellschaft geradezu fundamental, sie erzogen die jungend zu soldaten für den erwarteten krieg. viele totalitäre gesellschaftsinseln in einem staat stützten den totalitären staat.
wir brauchen das bewusstsein, dass wir als bürger eines freien demokratischen staates, um erziehungsformen, die eines freien demokratischen staates würdig sind, zu kämpfen haben. das fällt halt nicht immer leicht. das muss erarbeitet werden. im sinne der kosteneffizienz sollte man auch die kosten eines kampfes gegen die eltern gegen die einer stützung der familie durch fachleute, abwägen müssen, bevor man in den kampfmodus gehen darf, will heissen, dass mediation vor der gerichtlichen konfrontion stehen sollte, ausgenommen in fällen, wo offensichtlich verbrechen im raum stehen.
zwangsisolation liebender voneinander, durchsetzung von zwangserziehung in anstalten, sollte nicht die erste und einzige methode eines fachlich versierten bürgers eines freien demokratischen staates sein dürfen, richter und jugendamtsmitarbeiter zur anwendung des gelindesten mittels verpflichtet werden.
der fall antonia macht mich ratlos, ich weiss nicht ganz, ob ich die familie als opfer von ausschliesslich unrecht sehen soll, aber ich fühle mit der ihr mit, dass das was ihr geschah, die familie als institution infrage stellt, und deshalb nicht gut sein kann für das konkreten kind, für seine angeörigen, und für uns alle.
als beispiele für zeitgeisttypische ungleichbewertung führe ich an, in österreich wurde eine mutter verurteilt, weil sie ihre magersüchtige tochter nicht einer zwangsbehandlung zuführte. die junge dame verstarb. aber wenn man dann erfährt, dass die verantwortlichen von kliniken und therapiezentren nicht ebenso verurteilt werden, wenn sie einen magersüchtigen patienten ohne zwangsbehandlung lassen, dann sieht man, dass mit zweierlei mass gemessen wird. familien sind schuldiger als institutionen, und letztere müssen das leben weniger schützen..
in österreich drangen angeblich jungs aus einer wohngruppe in die zimmer der sehr jungen mädels ein und missbrauchten sie, zeitungen berichteten, erst als sich nach monaten gleiches wiederholte, wurde über eine auflassung der gruppe in der bisherigen form, nachgedacht. ist das nicht ein anderes mass als das den familien auferlegte, und ein für die untergebrachten kinder furchtbares, unmenschliches? die institution schützt sich selbst mehr als die anvertrauten.
durch welche positive qualifikation hat sich die anstalt, in der antonia von den eltern isoliert aufwachsen soll, bisher ausgewiesen? durch ihre fähigkeit, in den eltern des kindes einen feind zu sehen?
ich erwarte wenigstens das bekenntnis zu einem überprüfbaren pädagogischen konzept.
wozu hat man eine ausbildung gemacht? um ordentliche erziehungsmodelle vermitteln zu können.
mit gemässigten worten.