@CarlSagan Wirklich ein bemerkenswerter Beitrag, und dem wie auch
@JohnDifool kann ich aus ganzem Herzen zustimmen.
CarlSagan schrieb:Wer nur Fragen stellt, muss nichts belegen, und kann jederzeit seine Hände in "ideologischer Unschuld" waschen, da er ja keine Aussage getätigt hat.
Tatsächlich sehen sich viele Verschwörungstheoretiker als unpolitisch, oder eher: Anti-politisch.
Dabei
kann man im Grunde nicht unpolitisch sein, wenn man sich überhaupt zu gesellschaftlichen Fragen äussert.
@matraze106 Zynismus werfen sich wohl beide Seiten gegenseitig vor, mit mal mehr, mal weniger Berechtigung.
Man kann ebenso in der Ablehnung jener Besorgnisse wie z.B. "Werden wir alle vergiftet?" wie andererseits z.B. in dem Generalverdacht, unter den alle Menschen gestellt werden, die mutmasslich an den Verschwörungen beteiligt sind.
Die jeweilige Seite empfindet bloss den eigenen Zynismus als berechtigt gegenüber der Weigerung der anderen Seite, die eigenen Argumente anzuerkennen. Diese wird als jeweilige böswillige Realitätsverweigerung ausgelegt.
matraze106 schrieb:ich hab bloß immer ein problem damit, dass immer von DEN verschwörungstheoretikern die rede ist.
diese kohärente subkultur gibt es nicht!
Das ist wahr, aber ich sehe auch nicht, dass da so komplett über einen Kamm geschoren wird. Es ist bloss die Reaktion auf die jeweilige Theorie oder den jeweiligen Vertreter oder die jeweilige Art, die Theorie zu vertreten, immer wieder gleich ...
;)Hier ging es zuletzt vor allem um Adam, der sich als Spezialist in der Analyse von Bildern hervortut, speziell in der Bildbearbeitung. Damit begründet er seine Theorien, die er zum Teil (wie bei dem Boston-Attentat) als Frage tarnt, um nicht gesperrt zu werden (sein Blog ist da eindeutiger).
Allerdings müsste allen klar sein, worauf seine Frage hinausläuft, und wie die Antwort zu lauten hat.
Nun verdient er kein Geld mit seinen Darlegungen, ist also keiner jener Zyniker, die die Leichtgläubigkeit und Existenzängste Anderer finanziell ausnutzen, oder um Macht über sie zu erlangen.
Ganz selten hat er tatsächlich mal zugegeben, sich geirrt zu haben... bei Bildern, die keinerlei Wichtigkeit besitzen, wie einem in Hochwasser versinkenden Auto. Bei Bildern, die eine seiner Theorien in irgendeiner Weise stützen, oder scheinbar brisanteren Inhalt haben, kann er das nicht, selbst wenn man ihn noch so oft und haarklein wiederlegt.
Da zeigt sich jene Realitätsverweigerung, die einen an der psychischen Verfassung desjenigen zweifeln lässt: ist er bei Verstand, und spielt ein sehr hässliches Spiel, das es mit allen Mitteln und Argumenten zu verhindern gilt, oder ist er es nicht, und sollte man aus Rücksicht die Diskussion einstellen?
Handelt es sich um die Irrwege eines "beautiful Mind", oder bewusste Lügen, oder ist er einfach nur unfähig, Irrtümer einzugestehen, oder wähnt er sich als der briliante Aufklärer?
Leider begegnet man diesem Dilemma öfters, und nicht immer kann man dabei sachlich bleiben.
Leiderleider werden Diskussionen wie die über die Hintergründe von 9/11 immer wieder von solchen Geistern heimgesucht, und auch wenn an ihren Ideen irgedein wahrer Kern sein sollte: der Zweck heiligt nicht die argumentativen Mittel, Subjektivität ersetzt nicht Faktenwissen, Naturgesetze müssen nicht intuitiv richtig erscheinen.
In der Diskussion mit diesen Leuten identifizieren sich leider viele, die der Verschwörungstheorie zuneigen, mit dem "Fragenden", glauben ihn verteidigen zu müssen, und fühlen sich über einen Kamm geschoren. Und da bekommen dann die Skeptiker-Argumente den Stempel "Zynismus".
Dabei gibt es auch bei den "Skeptikern" keine einheitliche Front, denn viele Verschwörungstheorien enthalten doch für einige auch Wahrheit ... mag z.B. sein, dass die Verfolgung und Festnahme/Erschiessung der Täter in Boston einen ganzen Berg Fragen aufwirft. Aber ist damit gerechtfertigt, gleich halb Boston (vermeintlich unechte Opfer, deren Familien, Zuschauer, Presseleute, Sanitäter, Krankenhausangetellte, Nachbarn, Freunde, Kollegen, Anwohner, Polizei, Zivilschutz, vermeintliche Organisatoren des Fakes ... insgesamt komme ich da bei über 200 Opfern auf locker über 1000 Beteiligte) unter Generalverdacht zu stellen und jegliches Bild/Video für gefälscht/manipuliert zu halten? Dasselbe gilt für 9/11.
(Dabei wurden zu Boston tatsächlich manipulierte Bilder gefunden ... die den Fake beweisen sollten.)
Später mehr ..