Wenn die Presse so frei ist, warum benötigt sie sowas?:
Wikipedia: Reporter_ohne_Grenzen
Weil es Länder gibt, in denen Journalisten eingesperrt oder ermordet werden. Wer hat eigentlich behauptet, dass es überall auf der Erde Pressefreiheit gäbe?
Du unterstellst hier Aussagen, die nie getätigt wurden.
In Deutschland ist die Organisation übrigends noch nicht tätig geworden, und hast Du gesehen, wer in Vorstand und Beratergremium sitzt? Die Haute Volaute der deutschen "Mainstream-Medien".
Mit weniger Cherry Picking würde daraus vielleicht auch mal eine richtige Diskussion mit Dir.
Zum Beispiel hierüber:
matraze106 schrieb am 07.05.2014:Ich bin VTler, nicht weil ich alles blind glaube, was da spektakulär und abgefahren klingt, sondern weil mir z.B. Akte-X extrem gefällt und ich mit den Gedanken spiele, die mir diese Serie nahebringt.
Der strippenziehende Oberbösewicht - gibt es ihn oder gibt es ihn nicht?
Ich verstand "Theorie" bislang mehr als "Fragen aufwerfen" oder "gedanklich durchspielen".
VTs sind daher für mich eher weniger etwas Kollektives, sondern mehr etwas Stilles, Eigenständiges - wie eine große Rechnenaufgabe.
Ich frage mich manchmal wirklich, ob es einen BigFoot gibt, Hollywood mir irgendwas zwischen den Zeilen mitteilen will, arkane Geheimbünde magische Geheimnisse gebunkert haben oder Allmy von Redaktionen im staatlichen Auftrag unterwandert ist. Was dadurch in mir wach wird, ist weniger Furcht, denn Ehrfurcht. Es macht die Sache aufregender, macht graue Dinge bunt. Es könnte dies und jenes sein. Nur weil etwas unwahrscheinlich ist, heisst das nicht, dass es gleich auszuschließen ist. Nicht die Skeptiker haben das Computerzeitalter gebracht - das waren die Hippies.
Aber ich glaube, gerade in diesem Punkt steckt auch der Casus Knacksus: die Hirnwindungen der unversöhnlichen Parteien sind unterschiedlich verdrahtet. Die einen können und wollen sich alles vorstellen und die anderen weder noch. Die Einen können sich an subjektiver heißer Luft abstützen und über Wolken wandeln, die Anderen preferieren handfeste, objektive Materie. Die Chaotiker machen den Sachbearbeitern das Leben schwer. Ich setz in Sachen innovatives Potenzial jedoch definitiv auf die Ersteren, denn sie leben eindeutig viel näher an der Ideenwelt. Doch mit "Verschwörungstheorien" jedoch hat das höchstens am Rande zu tun.
Du setzt Verschwörungstheoretiker mit Phatasie, Kreativität, irgendwie liebenswertem Chaos, Individualismus, "bemerkenswert selbständigem Denken", Enthusiasmus, Wissensdurst u.s.w. gleich.
Der Skeptiker hingegen ist der Sachbearbeiter, der Spielverderber, der Langweiler.
Das wurde auch schon aus vorigen Posts klar, in denen auch mal
"ein furchterregender Mechanismus versteckten chauvinistischen Unmenschentums" die Skeptiker bewegt, von "Seelenverkäufern" die Rede ist, von "Sie sind wie Affen, die nichts außer Affentheater losschlagen und jedes kluge Wort bestreiten. Seit Jahrtausenden sitzen sie in allen Gremien und sabottieren die Weichen der Menschheitsgeschichte. Nichts ist leichter, als Sätze zu wiederholen und ein Fragezeichen anzustellen. Macht besonders Sinn, wenn man das aus Prinzip mit Versatzstücken tut, ohne sich die Mühe zu machen, den Sinngehalt im Kontext zu überdenken. Sie haben sich nach oben gearbeitet und als Denker verkauft, obgleich sie nicht zum konstruktiven Interpretieren, Kombinieren sondern nur zum Kopieren, Verneinen imStande und Willens sind. Ihnen geht es so sehr zu gut, dass sie sich bereits benehmen wie Cholesterin bzw. die selbe Wirkung auf die Gemeinschaft haben. "
Soll ich da jetzt kein Muster erkennen, keine Wertung? Lächerlich.
Für mich ist es der Verschwörungstheoretiker (vor allem der Erfinder der Theorie), der ziemlich unkreativ uralte Muster aufgreift: "Haltet den Dieb!" "Die Rothaarige ist die Hexe!" und mit ein paar neuen Farben anpinselt. Vielleicht ist es heute nicht mehr der Jude, sondern der Wallstreet-Banker oder neuerdings die FED, vielleicht werden nicht mehr Brunnen vergiftet (... oder hoppla, doch noch ...)
vielleicht soll nun nicht mehr nur das eigene Volk, sondern gleich die ganze Erde unterjocht, die Menschheit ausgelöscht/dezimiert, versklavt und krank gemacht werden (trotz aller Wiedersprüche, die alle diese Ziele einander bieten), vielleicht wird nicht mehr unterstellt, die fiese Machtelite hätte Einfluss auf Medien und Kinofilme (... oh, doch, auch das noch).
Nichts davon ist irgendwie kreativ, neu, verändert das Denken oder erweitert irgendwessen Horizont über das bekannte Mass hinaus. Es ist nur die BILD-Masche für Leute, die glauben, alle anderen würden durch die BILD verblödet.
Du fühlst Dich durch "23" bestätigt? Hat hier irgendjemand gegen die Beschäftigung mit Verschwörungstheorien in Kunst und Kultur, Literatur und Geschichte argumentiert?
Bloss gibt es da einen Unterschied, ähnlich dem, eine Sekte zu gründen oder einen Film zu drehen, in dem ein Neo der Messias ist. Niemand wollte den Film kritisieren, weil er so schrecklich unwissenschaftlich und unrealistisch und soweiter ist.
Etwas anderes wäre, wenn jemand eine Glaubensgemeinschaft gründen würde, die allmorgendlich rote oder blaue Pillen verteilt und auf einen Neo wartet. Oder ob er mit mit Büchern und Vorträgen an die Öffentlichkeit tritt und ob er als Entertainer oder drohend warnender Mahner mit überteuerten Lebenshilfsmitteln Leute über´s Ohr haut.
Da gäbe es dann sehr wohl etwas zu kritisieren.
Es geht also nicht darum, dass Du Dich nicht mit den Ideen und Phantasien beschäftigen sollst, sondern ob Du sie als "Wahrheit" vertrittst. Und dann gibt es Kritik, nicht Denkverbot.
Die Idee hält der Kritik nicht stand? Dann wirf es nicht dem Kritiker vor, sondern gestehe ein, dass sie nicht dazu gedacht war, auf Wahrheitsgehalt und wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit abgeklopft zu werden. Der Kritiker hat eventuell nicht weniger, sondern noch mehr Phantasie als Du: Er stellt sich die Idee in Realität umgesetzt in allen Konsequenzen und vor dem Hintergrund historischer Erfahrungen vor - und kommt zu einem negativen Ergebnis.
Der Kritiker hat auch nicht weniger Empathie als der Verschwöriker, wenn er es ablehnt, eine Gruppe ohne Beweis und Verfahren zu verurteilen.
Der Skeptiker, der lieber bekannte wissenschaftliche Verfahren anwendet, um unser aller Leben schöner und einfacher zu machen, ist nicht weniger kreativ als der Spinner, der jahrzehntelang an seinem Perpetuum Mobile baut, um dann einen Haufen Schrott an Leute zu verkaufen die glauben, damit die Macht des Energie-Kartells zu brechen.
Der Journalist, der seinem Instinkt nachgeht und eine Verschwörung mit Zeugen, Quellen und Beweisen aufdeckt ist nicht weniger enthusiastisch als der, der nichts als seine Behauptung hat.
Du behauptest, die Skeptiker hätten der Entwicklung der Menschheit im Wege gestanden? Ich behaupte das Gegenteil. Nicht der die Hexe verbrennende Mob, der an Zauberei und geheime Mächte der Frau glaubte, hat uns weiter gebracht. Nicht die, die sich auf das was sie sahen (die Sterne bewegen sich von da nach da über den Abendhimmel, während die Erde stillsteht) verliessen, sondern die, die Mess- und Beobachtungsinstrumente verwendeten und monatelang Tabellen und Berechnungen aufstellten, haben unseren Horizont erweitert. Galilei war kein Verschwörungstheoretiker, und er ist einer realen Verschwörung gegen die Wissenschaft zum Opfer gefallen.
Der Unterschied ist, ob man einen Roman schreibt, einen Essay, einen Kommentar oder ein philosophisches Feature auf der dritten Seite. Meinung? Wahrheit? Phantasie? Denkgebäude?
Es liegt aber auch an Dir, das so zu kennzeichnen, dass der Leser/Kritiker weiss, welchen Ansatz Du verfolgst. Ist die Theorie nur eine Metapher? Und wo siehst Du die Parallelen?
Und nein, einzeln eingestreute Smileys machen es nicht einfacher.
Was hatte ich als Wesen der Verschwörungstheorie schon mehrfach bezeichnet? Das vereinfachte, auf eine kleine Gruppe konzentrierte Feindbild. Dass die Gruppe durch Herkunft (Abstammung) oder Rasse definiert wird - für mich Rassismus, Sippenhaft. Manchmal ist es auch ein Berufsstand: "Die Banker": Diskriminierung.
Immerhin:
Das Böse steckt an. In diesem Punkt - und nur in diesem - gebe ich Dir recht, dass es gefährlich ist, sich mit VTs zu beschäftigen. Aber nur, wenn man auf Feindbilder aus ist. Dies ist z.B. der Wesenskern, den Du auffällig gern jedem Widersprechenden unterstellst und unter die Nase reibst.
Und nun nenne mir doch mal eine Verschwörungstheorie, die
nicht auf Feindbilder aus ist.
Aber vielleicht muss das ja alles gar nicht so viel Sinn machen ...
Und irgendwann gewöhnst Du Dich daran und bezeichnest Dich selber so. (Tue ich i.Ü. nicht)
(...)
Ich bin VTler, (...)
;)