So, also das endgültige Urteil zu
The Last Duel:
Der Film hat sich auch in der letzten Stunde wie erwartet fortgesetzt. Das letzte Kapitel ist aus Sicht des weiblichen Opfers und weicht natürlich insbesondere von der Beschuldigtensichtweise (Kapitel 2) ab.
Ein wenig actionreich wird es dann nochmal zum Schluss, wenn es dann endlich zum Duel kommt. Hervorragend wie für Ridley Scott Filme üblich choreographiert und sehr blutig.
Zum Glück haben wir uns weiterentwickelt. Man stelle sich vor, so würde heute noch Wahrheitsfindung praktiziert und letztendlich Recht gesprochen werden.
Schauspielerisch ist The Last Duel auf hohem Niveau, was aber auch zu erwarten war. Matt Damon, Adam Driver und Ben Affleck ( letzte arrogante Lustmolche in dem Film) sind nun mal hervorragende Schauspieler und wenn das Drehbuch stimmt, kann ja auch fast nichts mehr schief gehen. Aber auch Matt Damon spielt keinen heiligen und würde aus heutiger Sicht aufs Schärfste verurteilt werden, wie er mit seiner Ehefrau umgeht.
Jodie Comer kannte ich bislang gar nicht, spielt in the Last Duel aber überzeugend und von den Emotionen her intensiv genug, um ihrem Charakter/ihrer Rolle aufmerksam folgen zu können und auch folgen zu wollen.
The Last Duel hat definitiv einige zähe Längen, ist aber insgesamt spannend und das insbesondere wegen 3 verschiedener Sichtweisen, die nacheinander erzählt, gezeigt werden, bis männlicher Kläger (Damon) und Beschuldigter (Driver) sich in den letzten 15 Minuten endlich die Köpfe einschlagen können.
7/10.
Endlich ist er verfügbar und ich konnte nicht länger warten...
James Bond - Keine Zeit zu sterbenGehört zu den besseren Craig-Bonds und landet bei mir knapp hinter Casino Royal und Skyfall.
Insgesamt kann man sagen, dass die Craig Bonds die Besten von allen anderen Bonds sind, weil sie es tatsächlich bis zum Schluss schaffen eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen und die Filme nicht mehr nur für sich alleine stehen. So hat Bond auch die Chance bekommen sich seit Casino Royal zu entwickeln und die Rolle ist auch endlich ernsthaft, erwachsen und menschlich-emotional geworden. In keine Zeit zu sterben lässt er sogar
SpoilerTränen kullern.
Die Action ist in keine zu Zeit zu sterben leider nicht so dolle. Nichts außergewöhnliches, was man noch nie gesehen hätte und tatsächlich auch etwas zurückhaltend bzw. eher klein gehalten. Allerdings auch nicht nur kurz, so wie viele Kritiken vermuten lassen. Action ist insgesamt genug da und bleibt ein typischer Bond, was das angeht. Das Liebesdrama dominiert für mein Empfinden nicht.
Das Beste ist für mich der starke Anfang. Dieses Niveau kann er meiner Meinung nach aber leider nicht halten.
Der Humor im Film wirkt diesmal etwas hölzern und auch mehr gezwungen als in den und kommt mir, obwohl dieser Bond auch wirklich der emotionalste ist, auch dominierender als in den anderen Craig Bonds vor.
Die eigentliche Bedrohung globalen Ausmaßes im Film, fand ich wirklich mal innovativ und kann mich nicht erinnern, dass so eine schon mal in einem anderen Film behandelt worden bzw. Thema gewesen ist. Kann sie auf die Schnelle jetzt auch gar nicht richtig beschreiben. Dafür muss ich keine Zeit sterben nochmal schauen.
Der Hauptbösewicht in dem Film hingegen ist jetzt nicht so dolle gewesen, bis auf den Anfang, obwohl von Rami Malik gut gespielt. Mein Favorit bleibt hier Silva aus Skyfall.
Leider kommt die interessante Paloma, Ana de Armas einfach nur ein Traum, nur kurz vor und gibt sich sexy-witzig-naiv-unbeholfen und hat es trotzdem voll drauf.
Die weibliche O07 fand ich nicht so interessant, haut aber immerhin auch ein paar coole Sprüche raus.
Wirklich überrascht war ich nur von folgendem:
SpoilerBond ist Vater und eine kleine Tochter von Madeline. War aber auch ab dem Hausbesuch von Bond bei Madeline so ab der Mitte des Films absehbar. Man ahnte es schon.
Felix Leiter stirbt. Den mochte ich so sehr, schon seit Casino Royal. Mehr sogar als Bond.
Weniger überraschend, weil durch einige Kritiken, ohne mich im Vorfeld gespoilert zu haben,
Spoilerahnte ich es bereits und gibt der Craig Bond Reihe einen würdigen Abschluss. Eigentlich der gesamten Bond Reihe. Meiner Meinung nach sollte man damit die Reihe auch endgültig Ruhen lassen.
Bond stirbt den Heldentod, um seiner zweiten großen Liebe und seiner Tochter das Leben zu retten, denn er weiß, dass er niemals Verzicht auf sie üben könnte, was dann ihren Tod bedeuten würde. Der letzte Craig Bond ist die Rückkehr des Königs unter den Craig Bond Filmen. Nicht nur der längste und emotionalste Teil, sondern auch
Spoilerwegen dem traurigen Ende. Trotzdem kann ich viele auch beruhigen, dass die Action, wenn auch nicht wirklich groß oder innovativ, nicht zu kurz kommt und vom Liebesdrama nicht dominiert wird. Dem ist nicht so.
Bekommt auch eine zumindest vorläufige 7/10.
Muss ich unbedingt nochmal schauen und ihn auf mich wirken zu lassen. War aber bei Skyfall und Spectre nicht anders.