Die Geisterakten: Seriöse Geisterjäger?
15.03.2022 um 08:49Jessica_GC schrieb:Anders erklärt: Stell dir den Ermittler als eine Art Verbindungskabel vor! Der Ermittler spricht demnach durchaus mit Entitäten aus anderen Welten (insofern diese Theorie zutreffend ist) und stellt sich selbst dabei als Vermittler oder auch Medium für Transkontakte zur Verfügung. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass diese Botschaften nicht einfach nur mental weitergeleitet sondern auf die Geräte transportiert werden.Da mag ich auf einige Probleme dieser Sichtweise hinweisen und warum ich sie so nicht teile.
Zum Einen setzt du hier voraus, was du zu ergründen sucht. Es muss andere Welten geben und in diesen Welten Entitäten die in mannigfacher Weise mit uns in Kontakt treten können.
Wenn dem so wäre, hätten wir es mit einem Jenseits zu tun in dem die Toten residieren und diese Toten könnten telepathisch Kontakt aufnehmen, sie können EM Wellen modulieren, Schall erzeugen, den Zufall steuern und Muskelbewegungen von Menschen kontrollieren. Diese Toten wären in ihrer Machtfülle erstaunlich und es wäre kaum Anstrengung von nur einem Einzigen von Nöten um ihre Existenz einwandfrei nachweisen zu können.
Ein einziges gut dokumentiertes Experiment das Telepathie, Modulation von EM Wellen aus dem Nichts, Schall aus dem Nichts usw. belegen könnte würde ausreichen. Es gibt kein einziges.
Weiter nehmen medial veranlagte Personen nicht nur Totengeister war. Sie nehmen Naturgeister, Elfen, Engel, Dämonen, Heilige, Boddhisattvas, Kamis, Götter ja sogar Außerirdische wahr und kommunizieren mit ihnen. Dies gilt auch für EVPs auch dort melden sich allerlei Entitäten. Wie löst du das? Gibt es Myriaden von Welten mit Myriaden von Entitäten, für jede Weltanschauung? Gab es diese Welten überhaupt bevor Menschen an sie gedacht haben?
Wenn wir den (V)Ermittler nicht nur als Kabel, sondern als wesentlich begreifen, als Hervorbringer der Botschaften, dann wird das sehr simpel zu erklären. Es wird auch verständlich, warum euch, die ihr christlich geprägt seit Wesen begegnen die der christlichen Vorstellung der Seele entsprechen. Und warum mir, der da anders gepolt ist, solche Begegnungen unmöglich sind.
Es mag auf den ersten Blick ernüchternd wirken, dass der Ermittler nicht nur Kabel, sondern auch Sender sein soll. Aber bedenke Folgendes: jede Kommunikation funktioniert so, dass unser Verstand aus einem Brei von Informationen (Bilder, Töne, Bewegungen usw.) Sinn erzeugt. Das ist hier nicht anders, es fehlt nur das Gegenüber. Wenn der Mensch aber mehr ist, als ein mit Wasser gefüllter Kohlenstoffsack, wenn er einen spirituellen, nennen wir es magischen Teil besitzt, dann zeigt er sich dort. Dann offenbart er sich darin, dass der Mensch sinnvolle Botschaften aus sich selbst erzeugen kann, etwas das ich wieder und wieder erlebt habe, ganz unabhängig von anderen Entitäten.
Jessica_GC schrieb:Ich denke schon, dass den Intelligenzen dahinter klar ist, dass diese Botschaften veröffentlicht werden, anderen also vorgespielt werden. Es würde ansonsten ja keinen Sinn machen die Botschaften auf die Geräte zu projizieren. Würde es sich allein um Botschaften handeln, die lediglich den Ermittler erreichen sollen, wäre ein Kontakt auf mentaler Ebene ausreichend. Generell gehe ich davon aus, dass selbst ein Medium für Jenseitskontakte immer eine Vermittlungsfunktion inne hat, also Botschaften an andere weiterleiten soll/kann.Meiner ganz persönlichen Meinung nach, sind die meisten dieser Entitäten nicht sonderlich intelligent und verfügen wohl kaum über ein Bewusstsein. Das erklärt ihre erratischen, irrationalen Handlungen, die verworrenen, kryptischen Botschaften.
Und natürlich sind diese Botschaften, egal woher sie kommen, für andere bestimmt. Ich hatte ganz bewusst von Intersubjektivität geschrieben, davon das eure EVPs ja ganz offensichtlich teilbar sind. Nur eben nicht für alle und Vorraussetzungsfrei. Das sagtest du übrigens auch selbst. Die Botschaften müssen für den (V)Ermittler nicht mal sinnvoll sein. Ein Beispiel: ich habe jahrelang auf Mittelalter- und Weihnachtsmärkten als Kartenleger gearbeitet. Eines Tages kam ein alter Mann zu mir, vielleicht 70 Jahre, der mich bat für ihn die Karten zu legen.
Ich sah dann im Blatt vor allem das Thema Liebe & Sexualität, dass er mit zwei Frauen anbandelte und zu beiden unehrlich war usw. Das schien mir völlig abwegig und ich gab das nur widerwillig weiter, entschuldigte mich sogar im voraus.
Aber der Mann war völlig verblüfft, denn ich hatte ihm seine Situation korrekt geschildert und damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet.
Jessica_GC schrieb:Nehmen wir als Beispiel das Ouijaboard. Wenn hierüber Kontakte zu anderen Wesenheiten (Verstorbenen oder auch anderen Entitäten) ermöglicht werden, dann funktioniert es auch mit anderen Hilfsmitteln, z.B. der Camcorder oder anderen Aufnahmegeräten. Das Ouijaboard stellt demnach nur das Mittel zur Aufzeichnung dar. Der eigentliche Schlüssel jedoch ist der Fragesteller. Über ihn werden diese Botschaften überhaupt erst möglich. Das Ouijaboard würde niemals von allein funktionieren.Es funktioniert auch mit Kaffeesatz, Runensteinen, es funktioniert mit einem Stift und einem Blatt Papier. Wenn du das alles den Entitäten in die Schuhe schieben willst, dann kommst du in Teufelsküche. Du machst sie in gewissen Sinn zu halben Göttern.
Der Fragesteller ist mehr als nur Schlüssel oder Kabel, er ist der Botschafter.
Jessica_GC schrieb:Wie diese Modulation der Trägerwelle letztendlich vorgenommen wird, ist mir bis dato noch nicht klar, aber zumindest (geht man nach dieser Theorie) könnte so erklärt werden, weshalb sogar Botschaften auf das so genannte Portal übertragen werden können.Es gibt im Forum einen sehr langen Thread zum Thema EVPs, teils mit technisch und physikalisch versierten Personen. Conclusion: eine Manipulation der Trägerwellen durch Geister ist aus sehr vielen Gründen unmöglich. (soweit ich da folgen konnte)
Jessica_GC schrieb:Entscheidend hierfür ist meiner Meinung nach aber immer der (V)Ermittler! Dabei reicht offensichtlich die bloße Anwesenheit aus. Das bedeutet, dass selbst wenn der (mediale) Ermittler bloß in der Nähe ist schon Informationen weitergeleitet werden können, selbst wenn eine größere Entfernung zwischen Gerät und Ermittler besteht. Die BEREITSCHAFT des Ermittlers als Verbindungsglied zur Verfügung zu stehen stellt m.E. den Schlüssel zu Kontakten mit anderen Bewusstseinsbereichen dar.Hier eine weitere Schwachstelle deiner Annahme. Wie groß darf die Entfernung sein? Warum scheint es so völlig unerheblich an welchem Ort man das praktiziert? Sind die Entitäten überall?
Ein einfaches Experiment: ich nehme hier EVPs auf, zu einem dir völlig unbekannten Zeitpunkt. Du mischst diese ohne das Wissen deiner Kollegen unter die EVPs die ihr irgendwann mal aufnehmt. Ich würde mein linkes Bein verwetten, dass ihr irgendwann auf meinen Aufnahmen etwas hört. Nur wer war da wie der Vermittler? Ich, der unfähig ist bei EVPs was zu hören? Du die nicht weiß, wann ich was aufnehme? Deine Kollegen die davon überhaupt nichts wussten?
Jessica_GC schrieb:Das sind allerdings erst einmal nur unsere Beobachtungen/Wahrnehmungen in Bezug auf das Phänomen. Wissenschaftlich können wir das natürlich nicht beweisen.Auch wenn ich hier viele „isso“ Sätze hinklatschte und Dich kritisierte, ist das alles auch nur meine Meinung. Ich respektiere deine völlig und will dich weder überzeugen noch bekehren oder so.
Wer hier Recht hat, lässt sich sowieso nicht abschließend klären, aber vielleicht findest du meine Gedanken interessant oder hilfreich.