Dr.Edelfrosch schrieb:Früher war es ja tatsächlich mal so, das eine Serie (oft) mit einer Auflösung des Plotes endete. Und wenn die Serie erfolgreich war, dann dachte man sich eine Fortsetzung oder alternative Geschichte für eine weitere Staffel aus. Was waren das doch für tolle Zeiten...
Das hatte allerdings mitunter auch den Nachteil, dass spätere Staffeln dann manchmal inhaltlich schwächer waren, weil auf Teufel komm raus irgendein neuer, möglichst spannender Handlungsbogen her musste, wenn die Produzenten aus einer erfolgreichen Serie noch Geld rausholen wollten, obwohl die Handlung eigentlich sinnig abgeschlossen gewesen wäre. Ich erinnere mich jedenfalls daran, dass ich früher hin und wieder Serien abgebrochen hatte, weil es mir ab einem gewissen Punkt inhaltlich zu wild wurde.
Tatsächlich sind Cliffhanger ja eigentlich nur dann ein Problem, wenn sich Anbieter wie Netflix dazu entschließen, Serien mittendrin nicht mehr fortzuführen. Dann schaut man in der Tat in die Röhre.
Momentan schaue ich "The Rookie" und "The Rookie: Feds". Wenn da nicht immer bloß zwei Folgen pro Woche freigeschaltet werden würden, hätte ich beide aktuellen Staffeln während meines Urlaubs vermutlich schon durchgebingt.
Außerdem habe ich eben das mit den zwei Staffeln der amerikanischen Version von "Ghosts" getan, die ich in die Finger kriegen konnte und versuche gerade, meine Bedenken beiseite zu schieben und endlich mal "Interview with the Vampire" und danach gegebenenfalls noch "Mayfair Witches" durch zu gucken. Aber das kostet echt Überwindung.
Also, nicht, dass die erste Folge von "Interview with the Vampire" jetzt an sich schlecht gewesen wäre, echt nicht. Aber das dazugehörige Buch gehört zu meinem Lieblingsbüchern und der Film von 1994 ist natürlich auch eine Hausmarke, auch wenn der natürlich inhaltlich teilweise ebenso inkorrekt war. Da der titelgebenden Rolle nun eine andere Hautfarbe gegeben wurde und der Charakter im Buch Sklavenhalter war, war mir allerdings vorab schon klar, dass in der Serie entweder historische Tatsachen abgeändert werden oder der Charakter stark angepasst werden musste. Letzteres war nun der Fall, inklusive einer Abänderung des zeitlichen Drumherums. Nun gut, ich werde mich darum bemühen, die Serie als ein eigenständiges Werk zu betrachten, das an das Buch nur noch grob angelehnt ist. Die Autorin scheint der Sache zu ihren Lebzeiten ja noch ihren Segen gegeben zu haben.
Ähnliches vermute ich im Übrigen bei "Mayfair Witches". Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich die Bücher derselben Autorin gelesen habe, aber das Inzest-Thema und eine Lolita-Komponente in Bezug auf einen bestimmten Charakter, waren da doch sehr präsent. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das zumindest so raumgreifend wie es in den Büchern vorkam auch in die Serie übernommen wurde und habe daher ähnliche Erwartungen wie an "Interview with the Vampire".