Danke
:)Ich gebe dir damit Recht, dass die Entwicklungshilfe der 70er und 80er Jahre nicht nachhaltig war und auf die eigentlichen Probleme der betroffenen Länder nicht wirklich geachtet wurde.
Zudem wurde damals auch kaum bis gar nicht auf die Umwelt geachtet, der wirtschaftliche Fortschritt stand allein im Mittelpunkt.
Heutzutage hat sich das geändert und die Entwicklungshilfe macht Schritte in eine Richtung, wo sie zumindest irgendetwas bewirkt.
Allerdings funktioniert sie lange nicht so, wie sie sollte.
Wie du bereits aufgezeigt hast, sind mithilfe von Hilfs- und Spendengeldern Projekte, wie zum Beispiel der Bau von Schulen und die Möglichkeit, sie zu besuchen, realisiert worden.
Allerdings sind diese Projekte auch von den Spenden der Geberländer abhängig, und so sind die betroffenen Länder immer auf diese Unterstützung angewiesen, wenn sich nicht dahingehend etwas ändert.
Die Länder müssen ihre Projekte selbst tragen können.
Entwicklungshilfe ist dahingegend ein Problem, dass die betroffenen Länder ihre notwendigen Veränderungen und Verbesserungen nur finanziert bekommen, aber sollte die Hilfe eingestellt werden, werden auch Schulen etc. nicht weiter finanziert werden können.
Außerdem sehen die Empfänger das Geld, das ihnen zukommt, nicht als ihr eigenes und damit schützenswert an, da die Einrichtungen nicht von ihnen bezahlt werden.
Bettman schrieb:Des Weiteren haben wir als ein demokratischer Staat eine gewisse Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte und können es nicht dulden, dass die Grundbedürfnisse und das Leben in Würde für Milliarden Menschen nicht möglich sind/ist.
Die Entwicklungshilfe kommt meistens bei den Menschen, denen es eigentlich helfen soll, kaum bis gar nicht an.
Das Geld wird manchmal dafür verwandt, Dinge zu finanzieren, die dem Geberland zugute kommen (z.B. Bergbau, um mehr seltene Erze günstig einkaufen zu können. Hier ein kleines Beispiel:
Coltan, ein seltenes Erz, dass nur in kleinen Mengen von Arbeitern per Hand gefördert wird, hat auf dem Markt einen Wert von 400$ pro Kilogramm (Stand Herbst 2011), ein Arbeiter bekommt aber nur etwa 200$ Lohn im Monat. Dabei schürfen sie täglich Säckeweise Coltan. Diejenigen, die etwas von dieser Art der Entwicklungshilfe haben, sind die Betreiber der Minen und die Industrieländer).
Manchmal aber auch nur, um die politische Industrie anzukurbeln (Beispiel Kenia), sodass das meiste Geld an die Politiker geht und die Menschen versuchen, sich eher politisch zu engagieren, um etwas davon ab zu bekommen, als zu produzieren.
Die Entwicklungsländer brauchen weniger Entwicklungshilfe in Form von Geld, sondern in Form einer Hilfestellung, wie sie ihre Finanzen besser verteilen.
Uganda zum Beispiel hat ein Parlament von der Größe eines Stadions, 68 Minister und 73 Präsidentenberater. Zudem ein Verteidigungsetat von 200 Millionen Dollar, obwohl 70 Millionen für Ugandas Verteidigung ausreichen würden.
Davon gehen 40 Millionen Dollar als Gehaltszahlungen an die Militärs.
Die Ausgaben für öffentliche Verwaltung könnten ebenfalls um die Hälfte gesenkt werden.
Zudem treibt Uganda nur etwa 57% der Steuern ein, weil die Reichen und Einflussreichen keine Steuern zahlen und die Institutionen schwächeln.
Aber für Schulen und Infrastruktur war Uganda zu 50% von Spenden und Hilfeleistungen abhängig.
Kamerun gibt für den sozialen Bereich 4,0% seines Kapitals aus, für Schuldendienste aber 36,0%.
Was mich zu der Heuchelei über die Verschuldung bringt.
Die Entwicklungsländer müssen trotz Entwicklungshilfe Schulden an die Industriestaaten zurückzahlen.
Das sieht dann so aus:
2005 belief sich die öffentliche Entwicklungshilfe der Industrieländer für die 122 Länder der Dritten Welt auf 58 Milliarden Dollar. Gleichzeitig mussten diese Länder den Banken der Industrieländer und dem IWF 482 Milliarden Dollar an Zinsen und Darlehenstilgung zurückzahlen.
Das Geld geht also direkt an die Industriestaaten zurück.
Quelle: Jean Ziegler - UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. In seinem Buch: "Das Imperium der Schande"Und das führt natürlich zu Haushaltskürzungen. Aber nicht im Bereich Militär, Geheimdienst etc.
Nein, der soziale Bereich leidet darunter.
Da es kein Insolvenzrecht für Staaten gibt, wird, wenn sich einer weigert, die Schulden zurück zu zahlen, schlicht alles gepfändet, an dass die Gläubiger herankommen.
Als Peru die Rückzahlungen in den 80er Jahren aussetzte, wurde das erste peruanische Schiff, welches den Hamburger Hafen anlief, von der deutschen Justiz auf Forderung deutscher Gläubiger einfach beschlagnahmt.
Kurz darauf folgten fast alle peruanischen Flugzeuge, die im Ausland landeten.
Ob ein Land zahlt oder nicht, es wird so oder so wirtschaftlich ruiniert.
Wenn ein Land Probleme mit der Rückzahlung hat, dann bekommt es vom IWF einen "letter of intent" ("Absichtsbrief") mit Anweisungen für die zukünftige Haushaltsplanung.
Meistens sind darin auch Kürzungen der Sozialleistungen vorgesehen, aber auch von anderen Bereichen, nur gerade da nicht, wo es den Investoren aus den Industrieländern schaden könnte.
Und natürlich sollten auf keinen Fall höhere Steuern für die westlichen Produzenten erhoben werden.
Das Land kann diese "Vorschläge" "aus freien Stücken" annehmen oder ablehnen.
Wenn es sie ablehnt, gibt es halt keine neuen Kredite mehr.
Die einzige Entwicklungshilfe, die hier noch hilft, ist meiner Meinung nach eine bessere Verteilung des Haushalts und eine Schuldentilgung.
Quellen:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/entwicklungspolitik-wer-afrika-helfen-will-darf-kein-geld-geben-1437005.htmlhttp://www.welt.de/print-welt/article558435/Schaedliche-Entwicklungshilfe.html