Also - es ist bei reiflicher Überlegung eigentlich recht klar.
Grundsätzlich wäre gegen Bücher als Quelle gar nichts einzuwenden. Oft ist ein Zitat aus einem Buch wunderbar geeignet, den eigenen Standpunkt zu untermauern, und im persönlichen Zwiegespräch, einer langen, schriftlichen, ausgedehnten Diskussion oder ähnlichen ist erstmal nichts dagegen einzuwenden.
Allerdings - und da sehe ich das Problem bei einem Clash besonders - kann der Gegenüber trotz allem die Quelle nicht wirklich prüfen. Zitiert der Gegenüber aus einem Buch, dass eigentlich die Gegenthese des Zitates vertritt, es aber in sarkastischen oder kritischem Ton in die Gegenrede eingebunden ist? Offenbart das Buch eklatante Mängel in vorherigen oder nachfolgenden Kapiteln?
All das ließe sich bei erstgenannten durch persönliche Inaugenscheinnahme, gewissenhafte Recherche und im Zweifelsfall Erwerb des Schmökers nachprüfen. Im Clash ist das aufgrund der vielleicht knappen Zeit, jedenfalls der wenigen Vorbereitungszeit wegen, nicht gegeben.
Angenommen ich würde behaupten wollen, dass exakt in meiner Heimatstadt das antike Legionslager der Varusarmee gelegen hätte.
Ich habe so einige Bücher eines verschrienen, verschrobenen Lokalhistorikers, die ich eben wunderbar zitieren könnte, für dessen Widerlegung der Gegenüber entweder ein Pro auf dem Gebiet sein müsste, mehr wissen als die meisten Archäologen, oder aber sowohl den Autor als auch das Werk anständig einordnen können - was mangels Internetpräsenz und geringer vierstelliger Auflage schwer wäre.
Aber dann versuch das mal zu widerlegen, wenn der Gegenüber noch 20 andere Punkte verfeuert, auf die du auch eingehen willst.
Also - im Clash würde ich es einfach rauslassen, wenn es nicht absolut Standardliteratur ist. Ich würde mit niemanden über Rommels Einstellungen zu Nationalsozialismus diskutieren, der nicht seine Biografie gelesen hat - einfach weil die Basis nicht da ist. Auch Goethe, wenn man über die deutsche Dichtkunst spricht.
Aber Fachbücher sind halt schwierig, gerade wenn es sehr Themenbezogen oder speziell/kontrovers diskutiert ist.
Was anderes sähe ich da bei Lexika oder Enzyklopädien.
Meine zwei Cents.
Gedanken aus der Nachtschicht vomElch
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