MicK_123 schrieb:Die Grundsicherung gibt es in top.
Ah, what? o.O Die Grundsicherung willst du auf die bestehenden Bezüge draufschlagen, verstehe ich das richtig? Nee, du, das haut nicht hin. Dann bist du doch schon bei einem Mindestbetrag von 704€ (=Kindergeld + Grundsicherung), und der erhöht sich ja noch immens mehr.
Ich hoffe sehr, dass ich dich falsch verstehe und du meinst, dass es die Kindergrundsicherung on Top von z. B. H4 / ALG geben soll?
MicK_123 schrieb:Also ganz vereinfacht gesagt läuft das über eine negative Einkommensteuer.
Man muss hier leider ein paar Dinge bedenken.
Je komplizierter das Steuersystem ist, um so teurer wäre die Einführung einer negativen Einkommensteuer. Denn dafür müsste das gesamte Steuersystem vereinfacht werden.
Quelle:
https://www.gevestor.de/details/die-negative-einkommenssteuer-nach-milton-friedmann-675447.htmlDas mal zum einen, wir hätten also nochmal Mehrkosten on top zu den Mehrkosten. Noch mehr Mehrkosten.
;) Desweiteren würden sich evtl. ein Rückgang der Berufstätigkeit verzeichnen lassen, je nach Höhe des festgelegten Freibetrags. Im klassischen Modell der negativen Einkommenssteuer bekommt jeder gleich viel, egal ob er arbeitet oder nicht (so die Pläne bei der Diskussion über das BGE). Dein folgender Vorschlag:
MicK_123 schrieb:je mehr die Person verdient das geringer wird die Grundsicherung
würde das sogar noch wahrscheinlicher machen, je nachdem wie streng du bist. Wenn sich Arbeit nicht lohnt, lassen es die Leute sein. Und dann kann man die negative Einkommenssteuer und die Kindergrundsicherung ganz schnell vergessen.
MicK_123 schrieb:ab diesem Punkt bekommen die Familien quasi keine Grundsicherung mehr.
Dann bekämen ja manche Familien gar nichts mehr, wenn sie reich genug sind. Wenn die Kindergrundsicherung die bisherigen Bezüge ersetzen würde, so wie es dato geplant war, dann kriegen die einen ziemlich viel und die anderen gar nix bei deinem Vorschlag. Das ist ja dann wirklich unfair. Zumindest ein Grundbetrag, der momentan entweder das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag ist, sollte man immer für die Kinder bekommen. Dient ja auch etwas als Anreiz, Kinder zu bekommen, das darf man nicht verschweigen. Außer du möchtest die Geburtenrate weiter senken, wenn das so ist, Ziel erreicht.
MicK_123 schrieb:Habe ja schon eine Finanzierung vorgeschlagen :D
Die müssen wir uns erst noch anschauen. Du musst weitere Faktoren bedenken, die durch eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens entstehen: Inflation, Preisniveau steigt durch höheren Konsum (das hatten wir ja oben bereits besprochen, wir heben nur die Summe an, ab der jemand arm ist, und bekämpfen nicht wirklich die Armut und auch nicht ihre Folgen). Es kurbelt die Wirtschaft an, schädigt aber die Umwelt, die wir ja auch für unsere Kinder in möglichst guten Zustand hinterlassen wollen. Man sieht, einfach mal so das Einkommen der Familien erhöhen kann ganz schön breite, weitreichende Konsequenzen in allen Lebensbereichen haben.