@telomeraser Ich glaube das Habitate eher im inneren Sonnensystem in der Nähe der Sonne anzutreffen sind, als in der Umgebung von Pluto und Sedna. Die Sonne liefert noch für Milliarden Jahre Energie, die sich heute schon mit geringen technischen Aufwand nutzen lässt; in den Außenbezirken des Sonnensystems dagegen, ist die Strahlungsenergie nur noch sehr schwach, so das man hier auf kompliziertere Technologien zurückgreifen muß. Wenn man natürlich mit einem Habitat zu den Sternen aufbrechen möchte, dann benötigt man eine autonome Energieversorgung, die unter Umständen einige Jahrtausende von Jahren funktioniert, zumindestens so lange, bis man ein anderes System erreicht und die Strahlungsenergie einer anderen Sonne nutzen kann. Der Vorteil von Habitaten liegt darin, das die Bewohner, die vielleicht schon sein Generationen im Weltraum leben, ihre Heimat auf die Reise mitnehmen, anstatt sie hinter sich zurückzulassen. Der Nachteil liegt darin, das die Reise sehr aufwendig und langwierig ist...
Die Idee, ein fremdes Sonnensystem zu erreichen, wenn sich im Laufe von einigen zehntausend Jahren ein Stern aufgrund seiner natürlichen Eigenbewegung ( und der Eigenbewegung unserer Sonne...) unserem System nähert, ist schon verlockend. Tatsächlich glaube ich, das die Erde schon einmal Besuch von außerirdischen Sonden oder gar von bemannten Raumschiffen gehabt haben könnte, einfach weil sie im Laufe von Jahrhunderten Millionen von Jahren sich sicher schon vielen Systemen genähert haben wird, von denen einige möglicherweise schon von einer intelligenten raumfahrenden Spezies bewohnt gewesen waren...
Siehe dazu auch:
Sternwanderer - Besuch aus dem All?Das funktioniert dann natürlich auch umgekehrt, indem wir fremde Sonnensysteme "kapern", die zufällig unseren Weg kreuzen. Das Problem dabei ist aber, das wir unter Umständen sehr lange warten müssten, bis ein System den Weg unserer Sonne kreuzt. Zuletzt hat vor über 70000 Jahren ein Roter Zwergstern sich der Sonne genähert. Dazu müsste sich in dem betreffenden System ein für uns geeigneter erdähnlicher Planet befinden, damit sich die Reise auch lohnt. Bei einem Forschungsschiff oder einem Kolonieschiff wäre ein schneller Antrieb (wie ein Fusionsantrieb...) wünschenswert, bei einem Habitat müsste der Antrieb mindestens so schnell sein, das es sich der Geschwindigkeit des neuen Systems anpassen kann, und es müsste sich lange vor der größten Annäherung auf den Weg machen...
Eine interessante Idee, aber wenn man einige zehntausend Jahre warten muß, dann hat man vielleicht schon längst einen brauchbaren Antrieb entwickelt, mit dem sich auch weiter entfernte Sterne in sinnvollen Zeiträumen ansteuern lassen, bevor das nächste Ereignis stattfindet. Andererseits lässt sich ein fortschrittlicher Antrieb auch für Habitate nutzen. Ich denke aber, das man nahe Sterne vielleicht so schnell wie möglich erreichen und besiedeln, zumindestens aber erforschen möchte und Habitate sind da doch eher ein wenig schwerfällig. Vielleicht könnte es aber Kolonieschiffe geben, die Eigenschaften von Habitaten aufweisen, weil sie wegen der weiten Entfernung des Zielsystems länger unterwegs sind...